Suche:
 Inhalt

 

 News 
NABU informiert

Schneeflöhe – Hüpfende Winzlinge im Winterwald

Oberberg - Auch bei Tiefschnee bietet die Natur mehr zur Beobachtung an, als Meisen an der Winterfütterung. Um die Mittagszeit findet man am Waldrand winzige springlebendige „Punkte“ im Schnee. Dann sind die Schneeflöhe aus ihrem Sommerschlaf erwacht…

Im Winter ruhen die allermeisten Kleinlebewesen bewegungslos und mit heruntergefahrenem Stoffwechsel versteckt im Boden, hinter Rinde oder unter Steinen. Nicht so die Schneeflöhe. Ab Dezember erwachen sie aus ihrem Sommerschlaf im Waldboden. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt weiden die Schneeflöhe Algen und Pilzen von Bäumen oder anderen Oberflächen ab.

Während der Nahrungssuche fallen die winzigen Tiere im Schnee auf, in den sie sich auch bei strengerem Frost wieder zurückziehen. Denn in der Schneedecke herrscht meist eine Temperatur um 0°C - warm genug für diese Kältespezialisten.

Schneeflöhe können sich zu großen Gruppen von abertausenden Tieren zusammenschließen und dann sogar unaufmerksamen Spaziergängern auffallen. Schnee oder Boden sind dann mit einem schwarz-violetten Teppich überzogen, der sich langsam bewegt. Im Frühjahr pflanzen sich die Schneeflöhe fort, bevor sie sich zur Übersommerung in den Boden zurückziehen - bis zum nächsten Winter!

Info Springschwänze

Schneeflöhe gehören zur Gruppe der Springschwänze, kleine ungeflügelte Gliederfüßler, die zumeist im Boden leben. Bis vor kurzem wurden die Springschwänze als Insekten angesehen - heute hält man sie aber für landlebende Krebse. Die Tiere verfügen über einen Federmechanismus am Hinterleib, mit dem sie mehrere cm weite Sprünge machen können. In Mitteleuropa sind über 400 Arten aus der Gruppe der Springschwänze bekannt. Einige Arten haben sich auch an das Leben im Schnee angepasst. Text: Michael Gerhard/Foto: Klaus Mühlmann (oh-03.03.2006 19:27)


 


© 2003-2023 oberberg-heute.de Alle Rechte vorbehalten. Impressum / Datenschutzerklärung