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Oberbergischer Kreis trank im letzten Jahr 284.000 Hektoliter Bier

Bier ist keine Ramschware

Rabatt-Aktionen machen Bier immer mehr zum Ramschprodukt, warnt die Gewerkschaft NGG. Das gehe langfristig zu Lasten der heimischen Brauereien und ihrer Beschäftigten. (Foto : NGG / Tobias Seifert)


Oberberg - 284.000 Hektoliter - so viel Bier wurde im Oberbergischen Kreis bei einem Pro-Kopf-Verbrauch von 104 Litern allein im letzten Jahr rein statistisch getrunken. Doch ein Großteil davon ging als Ramschware über die Ladentheke, kritisiert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). „Neun Euro für einen Kasten Markenbier sind im Supermarkt mittlerweile gang und gäbe. Damit wird Bier weit unter Wert verkauft“, sagt Mohamed Boudih von der NGG Köln. Solche Preise brächten viele Brauereien in ernsthafte Schwierigkeiten - und gefährdeten Arbeitsplätze auch in der Region.

„Allein im Regierungsbezirk Köln haben wir 36 Brauereien. Wenn die Bierpreise für die großen Marken weiter fallen, hat das langfristig auch Folgen für die Beschäftigten gerade in den kleinen Betrieben“, so NGG-Geschäftsführer Boudih. Die Brauwirtschaft solle deshalb gemeinsam zu fairen Marktpreisen zurückkehren.

Insbesondere der Einzelhandel dürfe bei dem Dumping-Wettbewerb nicht mehr länger mitmachen, fordert die Gewerkschaft. „Mit Sonderangeboten wollen Supermarkt-Ketten Kunden zum Wochenend-Einkauf locken. Damit wird die Kiste Bier oder Kölsch zum bloßen Köder“, beklagt Boudih. Dabei seien die Menschen durchaus bereit, einen „anständigen Preis für ein Qualitätsbier zu zahlen“. Der liegt im Schnitt bei 13 Euro für 20 Flaschen, so das Marktforschungsunternehmen GfK. Im Sonderangebot kostet der Kasten durchschnittlich zehn Euro.

Die NGG macht sich mit einer Initiative zur Lebensmittelpolitik bundesweit für faire Löhne und Arbeitsbedingungen in der Ernährungs- und Getränkewirtschaft stark. „Beim Bier gilt genauso wie bei Backwaren oder Schokolade: Gute Lebensmittel sollten den Verbrauchern auch etwas wert sein“, sagt Boudih. Damit könnten die Kunden die heimische Wirtschaft stärken - und „guten Gewissens genießen“. (red.-19.05.2017 12:38)


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