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Brüder von "Sturmtief Herwart" überrascht

Tödlicher Unfall bei Sturmflut am Jadebusen

Auffindesituation des VB Bullis (Fotos: Polizei Delmenhorst)
Delmenhorst/Marienheide - Am Sonntagmorgen, um 4:21 Uhr, ging bei der Kooperative Großleitstelle Oldenburg ein Notruf ein. Der Anrufer teilte mit, dass er sich auf dem Gelände des Strandbades Sehestedt in einem VW Bulli befindet und das Fahrzeug nun von der stark ansteigenden Flut erfasst wird. Das Gespräch wurde daraufhin unterbrochen und ein Rückruf verlief erfolglos.

Eine Anfahrt zum Strandbad war beim Eintreffen der ersten Funkstreifenwagen aufgrund der einsetzten Sturmflut nicht mehr möglich. Das gesamte Vordeichsgelände war schon überflutet. Von Deich aus konnte ein Licht im Bereich des Campingplatzes (direkt am Ufer des Jadebusens) erkannt werden. Es wurden daraufhin umfangreiche Such-/Rettungsmaßnahmen unter Alarmierung der Feuerwehr, der Wasserschutzpolizei und der DLRG eingeleitet und durchgeführt. Zusätzlich wurde ein SAR-Hubschrauber angefordert.

Um 7:05 Uhr konnte dann ein 59 jähriger Mann aus Marienheide durch eine Schlauchbootbesatzung der DLRG im Bereich des Strandbades aus dem Wasser geborgen werden. Der Mann hatte sich an einem dort befindlichen Mast festklammern können. Er wurde nach einer ersten ärztlichen Behandlung in ein Krankenhaus gefahren (starke Unterkühlung; keine Lebensgefahr). Der Mann konnte zuvor kurz befragt werden. Er gab an, zusammen mit seinem 63 jährigen Bruder aus Halvar in dem Fahrzeug gewesen zu sein. Sie hätten gemeinsam den Bulli verlassen, um sich in Richtung Deich in Sicherheit zu bringen. Das Wasser wäre aber mit enormer Wucht auch aus Richtung Deich gekommen; ein Erreichen des Deiches sei nicht mehr möglich gewesen.

Der 59-Jährige hätte sich aber an einen Mast retten können. Seinen Bruder habe er nicht mehr sehen können und sei dann in der Dunkelheit verschwunden. Die Suchmaßnahmen wurden daraufhin unverzüglich fortgesetzt. Sein Bruder wurde erst gegen 8:30 Uhr von der Besatzung des SAR in der Nordsee treibend entdeckt und von einer Besatzung der DLRG geborgen. An Land konnte leider nur noch der Tod festgestellt werden.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand ist davon aus zu gehen, dass es sich hier um einen tragischen Unglücksfall handelt. Die Brüder wollten vermutlich in ihrem Bulli, den sie direkt am Ufer des Jadebusens gestellt haben, übernachten. Sie wurden dann durch die durch den Sturm entstandene Sturmflut überrascht und vom Wasser eingeschlossen. Beim Versuch sich fußläufig in Richtung Deich in Sicherheit zu bringen, ertrank der älterere der beiden Brüder. (red.-29.10.2017 20:10)





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