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Letzter Anpfiff nach 36 Jahren

Gummersbach - Im Alter von 70 Jahren beendete Hans-Joachim "Jochen" Kraus seine aktive Schiedsrichterlaufbahn. Ende Februar gab Jochen dies, nach 36 aktiven Jahren. auf der Weiterbildung in Schnellenbach bekannt. Im Rahmen der Patenschaften für neue Schiedsrichter bleibt Jochen den Schiedsrichtern weiterhin erhalten. In einem Gespräch verriet Jochen ein paar Dinge zu sich und seiner Laufbahn als Schiedsrichter.

Jochen Kraus begann in Bonn als Jugendlicher selbst zu spielen. Eine Verletzung führte dazu, dass an das Fußballspielen nicht mehr zu denken war. 1982 legte er seine Schiedsrichterprüfung ab. Dabei wollte Kraus eigentlich nicht Schiedsrichter werden. Dies sah der damalige Vorstandsvorsitzende der DJK Gummersbach, für die Jochen Kraus seither Schiedsrichter ist, anders und meldete ihn einfach zum Lehrgang an. „Ich konnte samstags nie. Das war problematisch, weil der Lehrgang an Wochenenden stattfand. Aber das haben wir trotzdem hinbekommen. Als ich die Prüfung ablegte, hatte ich alle Fragen des Regeltests richtig beantwortet. Nur bei der ersten Frage lag ich falsch. Da ging es um den Platzaufbau“, erinnert sich Jochen Kraus im Gespräch mit Nico Fuchs, Öffentlichkeitsmitarbeiter des Kreisschiedsrichterausschusses.

Beeindruckende Zahlen begleiteten Jochen während seiner Laufbahn als Schiedsrichter im Kreis Berg. 1.100 Spiele in 36 Jahren ehrenamtlicher Schiedsrichtertätigkeit im Kreis Berg sind aller Ehren wert. „Ich kann die Anzahl meiner Spiele genau bestimmen, weil ich mir alle Ansetzungen notiert habe“, erklärt Kraus.

Sein hohes Engagement spiegelte sich außerdem in seiner sehr hohen Verfügbarkeit wider. Da Jochen Kraus seit sechs Jahren Rentner ist, hatte er zuletzt häufiger Zeit Spiele zu pfeifen. Unter der Woche rief der Ansetzer drei bis vier Mal an und meistens nahm Jochen die Spiele dann auch wahr. Seine jüngste Verletzung am Knie hindert ihn nun, sein Hobby weiter auszuüben. „Ich möchte nicht nur in der Mitte stehen bleiben, sondern auch dem Spiel bestmöglich folgen können. Das ist nicht mehr möglich. Daher ist für meine aktive Laufbahn als Schiedsrichter nun das Ende gekommen. Ich möchte der Gemeinschaft aber unbedingt erhalten bleiben, in dem ich Patenschaften für neue Schiedsrichter übernehme. Dazu gehört natürlich auch, weiterhin zu den Fortbildungsabenden zu kommen und die Kontakte zu meinen Schiedsrichterfreunden zu pflegen,“ so Kraus.

Auf Nachfrage verriet Jochen, einige Besonderheiten, die er in 36 Jahren erlebt hat. Neben diversen Relegationsspielen, Schulturnieren und der damaligen Teilnahme am Schiedsrichteraustausch mit dem Kreis Olpe war ein Spiel herausragend. Kraus pfiff das Spiel zur Stadioneröffnung in Gummersbach-Strombach, vor einer tollen Kulisse von 1.000 Zuschauer, mit seinen Assistenten Cem Sayilgan und Riza Tokmak. Was Jochen als Schiedsrichter auszeichnete und im ganzen Kreisgebiet bekannt machte, waren seine Bonbons, oder auch seine von ihm genannten „Klümpche“. Eigentlich hat er bei Spielen immer ein paar Bonbons für sich in seiner Hosentasche gehabt. Aber bei ein paar Gelegenheiten nutzte er seine „Klümpche“ geschickt, um für Aufheiterung zu sorgen. „Bei einem Juniorinnenspiel verletzte sich mal eine Spielerin und brauchte eine Behandlung. Als sie behandelt wurde, gab ich ihr ein Bonbon und sagte ‚nimm eins, dann jeit et dir direkt widder besser‘“, berichtet Kraus. Dies fanden die Spieler und Spielerinnen immer sehr sympatisch. Aber das Bonbon gab es nicht so einfach auf Nachfrage. „Ein Spieler fragte mich zu Beginn eines Spiels sofort: ‚Häste ‘n Klümpche in d’r Täsch?‘ Daraufhin antwortete ich ihm: ‚Dat muß do dir eets verdiene!‘“.

„Die Schiedsrichter des Kreises Berg bedanken sich für deinen unermüdlichen und treuen Einsatz. Du warst ein Freund, wie man ihn sich nur wünschen kann. Du bist und bleibst ein Teil unserer Gemeinschaft. Wir hoffen sehr, dass du uns noch so lange wie möglich als Pate für Neulinge, als Erfahrener Kollege zur Seite stehst und wir von dir noch die ein oder andere Geschichte aus deiner Zeit als Schiedsrichter hören können. Danke, Hans-Joachim „Jochen“ Kraus!“, so Nico Fuchs, Öffentlichkeitsmitarbeiter des Kreisschiedsrichterausschusses. (red.-10.04.2018 06:40)


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