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Bürger-Antrag erfolgreich

Rat fordert Sperrung der Umleitungsstrecke am Schladern-Ring

Bodenwellen auf der B 514 bei Kalldorf
Waldbröl - Einstimmig stellte sich der Stadtrat in seiner heutigen Sitzung hinter die Forderungen der betroffenen Bürger, die Umleitungsstrecke am „Schladern-Ring“ durch Seifen und Schönenbach zu sperren. Die Lösung für das Problem „Knieschleifer“ soll auf der eigentlichen Strecke, der B 256, getroffen werden und nicht auf Umwegen über die Dörfer. Jetzt sind die übergeordneten Behörden am Zug…

Die betroffenen Anwohner aus Seifen und Schönenbach fordern ebenso wie die Spurkenbacher eine messbare Geschwindigkeitsbegrenzung am Schladern-Ring sowie bauliche Maßnahmen, die der gefährlichen Raserei manch heißblütiger Motorradfahrer ein Ende bereiten.

Als probates Beispiel, das Unfallrisiko durch hirnlose Raserei einzudämmen, zeigten die Antragsteller aus Seifen und Schönenbach sowie der Friedhofsverein Schönenbach-Wies e.V. unter anderem die Möglichkeit auf, kleine Bodenwellen vor den Kurven zu installieren. Auf der B 514 bei Kalldorf (Kreis Lippe) wurden zur Geschwindigkeitsreduzierung auf 50 km/h 52 Bodenwellen in 50 cm Breite installiert, die durch Hinweisschilder angekündigt sind.

Die entsprechenden Anträge zur Sperrung der Umleitungsstrecke wurden auf TOP 1 der Tagesordnung behandelt und folgendermaßen begründet:

Im Jahre 2003 (sehr lange Schönwetterperiode im Sommer) eskalierte der Motorradverkehr, da sich einige wenige dieser Verkehrsteilnehmer (laut Polizei ca. 10 %) nicht an das Verkehrsrecht (unangepasste Geschwindigkeit) auf der B 256 hielten. Dies hatte zu Folge, dass sich eine Interessengemeinschaft bildete, um diesen Auswuchs wieder abzustellen.

Den Anfangs geforderten Maßnahmen, wie Geschwindigkeitsbegrenzungen, bauliche Maßnahmen, geschlossene Ortschaft, ist man nicht nachgekommen. Diese Forderungen wurden von den Dorfgemeinschaften Seifen und Schönenbach sowohl in der Vergangenheit sowie auch heute mitgetragen. Bei diesen Maßnahmen wäre eine Mitwirkung des Landesbetriebs Straßen NRW notwendig gewesen.

Da sich der Landesbetrieb gegen diese Vorschläge für die B 256 aussprach, im Jahre 2004 die Kommunalwahlen vor der Tür standen, war ein Handeln der örtlichen Politik zwingend geboten. Hieraus geboren wurde dann die Einführung der Teilsperrung der B 256 mit der dementsprechenden Umleitung über die Gemeindestraßen der Gemeinde Waldbröl. Da es sich hier um eine Entlastung der B 256 handelte, bestanden auch keine Einwände seitens des Landesbetriebs Straßen. Für sich betrachtet wäre mit dieser Maßnahme allen Beteiligten genüge getan.

Tatsächlich ist aber folgendes eingetreten:

Durch die Umleitung ist ein erhebliches Verkehrsaufkommen an der Kreuzung Seifen Friedhof (aus beiden Richtungen kommend) entstanden. Da sich an der Kreuzung ein Friedhof und ein Bolzplatz befinden, diese beiden Einrichtungen gerade an Wochenenden von den Ortsansässigen gerne besucht werden (sinniger Weise wurde ein Gehweg von Schönenbach zu dieser Kreuzung von der Stadt Waldbröl errichtet), wird das Problem hier noch zusätzlich verschärft.

Vor allem für Kinder, Senioren oder kranke Menschen ist ein gefahrloses Überqueren des Kreuzungsbereiches in keiner Richtung mehr möglich. Ein weiterer Punkt ist, dass der Anliegerverkehr durch das erhöhte Verkehrsaufkommen nicht unerheblich beeinträchtigt wird. Teile des Motorraddurchgangsverkehrs Richtung Rhein-Sieg- Kreis folgen in dem oben beschriebenen Kreuzungsbereich nicht der ausgeschilderten Umleitung, sondern folgen dem Straßenverlauf bis in die Ortslage Schönenbach.

Gleiches gilt für den Motorraddurchgangsverkehr Richtung Oberbergischen Kreis, der sich dann in der Ortslage Seifen wieder findet. Hierdurch kommt es zusätzlich zu Wendemanövern in den Ortslagen Seifen und Schönenbach und durch den abfließenden Verkehr zu einer zweimaligen Belastung der Anwohner. In der Ortslage Schönenbach wenden nicht alle Motorradfahrer, sondern ein Teil davon folgt dann dem weiteren Straßenverlauf Richtung Schladern.

Hierdurch werden dann auch noch zusätzlich die Ortschaften Rommen und Gierzhagen mit belastet (s. Artikel im Rhein-Sieg Anzeiger vom 10.06.2004 zu einem Ratsbeschluss der Gemeinde Windeck). Diese hat schon in 2004 im Interesse ihrer Bürgerschaft beschlossen, man möge darauf einwirken, dass der Oberbergische Kreis die Teilsperrung wieder aufhebt.

Da seit mehreren Jahren die Verkehrsproblematik auf der B 256 zunimmt, besonders seit 2003 (siehe oben), und nur ein Teilstück der B 256 gesperrt ist, nutzen immer mehr Verkehrsteilnehmer vom Rhein-Sieg-Kreis kommend und umgekehrt als Ausweichstrecke die Gemeindestraßen über die Ortschaften Gierzhagen, Rommen, Schönenbach, Seifen.

Die Ausweichroute wird nicht nur an den Wochenenden sondern auch unter der Woche als Verbindung zwischen Rhein-Sieg-Kreis und Waldbröl genutzt. Dies führt zu einem nicht unerheblichen Gefahrenpotential im Rahmen der Schulwegsicherung.

Bedingt durch die hohe Zahl der Kinder in den Ortslagen (alleine in Schönenbach ca. 40, Seifen ca. 20) und deren Freizeitverhalten außerhalb der Schulzeit, dem Dorfcharakter der Ortslagen (ländliche Idylle), ist ein anderes Spielverhalten gegeben als in einer Großstadt. Im Dorf werden die Straßen, die reine Anliegerstraßen sind, mit in das Spiel der Kinder einbezogen. Auf Grund dieser Tatsache unterschätzen die Kinder die besondere Problematik der Rommener Straße (Durchgangsstraße). Die Eltern versuchen die Kinder auf diese besondere Gefahr aufmerksam zu machen und zu sensibilisieren. Dies ist jedoch bei Kindern, wie jeder von uns aus eigener Erfahrung weiß, nicht immer zu 100 % möglich.

Die Umleitung des Motorraddurchgangsverkehrs hat das Fass zum Überlaufen gebracht. Wie bereits im Bürgerantrag beschrieben, bestand auch vorher eine erhebliche Belastung der Anwohner der Ortslagen Seifen und Schönenbach durch den Ausweichverkehr.

Es kann nicht angehen, dass der Verkehr einer Bundesstraße auf Dauer über Gemeindestraßen umgeleitet wird. Dies hat zur Folge, dass wesentlich mehr Anwohner einer Verkehrsgefährdung ausgesetzt werden als an der Bundesstraße. Aus Kostensicht wird die Belastung vom Landesbetrieb Straßen auf die betroffenen Gemeinden verlagert. In diesem Zusammenhang ist auch nicht einsehbar, dass die Gemeindebewohner die Kosten des Durchgangsverkehrs zu tragen haben.

Zusätzlich regen wir daher an, um die Gesamtsituation zu entschärfen, dass im Kreuzungsbereich am Friedhof Seifen durch Beschilderung ein Abbiegen des Verkehrs der von Waldbröl kommt, nach rechts untersagt wird, sowie des Verkehrs, der von Spurkenbach kommt, nach links untersagt wird.


Welche Maßnahmen nun getroffen werden, sollen die übergeordneten Behörden entscheiden. (oh-11.5.2005 22:41)


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jerrymen@aol.com 12.05.2005
Man kann die Schönenbachern ihren Unmut schon verstehen.Schuld am Motorradaufkommen ist aber die Stadt Waldbröl mit ihren unüberlegten Handlungen.Die meisten Motorradfahrer kommen nach Waldbröl und Umgebung um sich hier unsere schöne Landschaft anzusehen.Wenn dass so weitergeht wird bald kein touristisch interessierter Biker aus den Grossstädten zu uns kommen.

benniberg@hotmail.com 12.05.2005
natürlich kann man auch die spurkenbacher verstehn, die keine lust mehr hatten, sonntags beim kaffee einen verunglückten aus ihren garten zu bergen. nur wie macht man es allen seiten recht? dazu in zeiten der leeren kassen? die paar idioten, die uns alle motorradfahrer leiden lassen, suchen sich andere strecken. aber der herr waffenschmidt wird schon eine lösung finden. da können wir uns sicher sein.

zurklus@t-online.de 13.05.2005
Es wurde aber nur zugestimmt wenn eine Lösung auf der B 256 getroffen wird. Nicht eine vollständige Sperrung der ganzen Region ist gewollt. Außerdem ist das Problem nicht nur auf Seiten der Motorradfahrer zu sehen sondern überhaupt das erhöhte Verkehrsaufkommen ist Schuld an dieser Situation.. Die Abkürzung über Schönenbach/Seifen wurde schon immer vom Verkehr gewählt, hat sich aber durch die Sperrung vervielfacht. Dies hat man absichtlich in Kauf genommen als man für eine Sperrung gesorgt hat. Da sollten sich die Anwohner bei den entsprechenden Herrschaften bedanken.

roehl.waldbroel@t-online.de 18.05.2005
B 256 - Kommentar

Renn-Asse gefährden Bürger und andere Verkehrsteilnehmer. Zu diesem Thema ist manchem jahrelang nichts eingefallen. Man beklagt den wirtschaftlichen Niedergang einer bekannten Motorrad-Lokalität am Rande von Waldbröl.
Ist dafür eine ausgeschilderte, von der Entfernung nahezu identische Umleitungsstrecke verantwortlich, die nur an Wochenenden und Feiertagen greift?
Ziele sind doch für Motorradfahrer über die Strecke Waldbröl-Siegtal ungehindert zu erreichen.
Was ausbleibt, sind verabredete Rennen in Schräglage !
Den verantwortlichen Behörden im Oberbergischen Kreis und im Rhein-Sieg-Kreis war dieser extreme Renntourismus und die davon ausgehende Gefährdung längst aufgefallen.
Die Bevölkerung wurde jahrelang terrorisiert, die logische Konsequenz war die Gründung der IG B 256 Waldbröl.
Selbstverständlich ist die Stadt Waldbröl mit ihren Aussenortschaften damit einbezogen.
Der Bürgermeister jedenfalls ist für alle da, in erster Linie für die Belange der Bürger von Waldbröl und nicht für die Interessenvertretung von Extremsportlern.

Anonyme Verfasser von egoistischen Kommentaren zur Streckensperrung B 256 verlangen in der Regel ohne Rücksichtnahme auf Andere nur ihren Fahrspaß.

Jenes neugewählte Stadtratsmitglied von Waldbröl sollte sich nun darauf besinnen, von wem er gewählt wurde. Emotionen aus Unkenntnis der Sachlage oder Eigennutz haben noch nie jemanden weitergebracht.

benniberg@hotmail.com 19.05.2005
Jenes neugewählte Stadtratsmitglied von Waldbröl sollte sich nun darauf besinnen, von wem er gewählt wurde. Emotionen aus Unkenntnis der Sachlage oder Eigennutz haben noch nie jemanden weitergebracht.


Richtig, deswegen sollte man den gewählten immer recht geben und als Bürger nur noch nicken sowie alle Jahre brav seinen Stimme abgeben. Sorry, aber zum glück sind die Zeiten vorbei wo das Volk nicht mehr seine Meinung und Unmut über Entscheidungen die man nicht mitträgt abgeben darf. Wer will mich da hindern meine Meinung sowie meinen Unmut zu äußern? Für mich als Motorradfahrer mit über 20 Jahren Fahrpraxis und nachweisbar kein Knieschleifer, da ich mir die Gefahren meines tuns im klaren bin, lasse ich mich nicht in meiner Freiheit eingrenzen von Leuten, die nur ihre nächste Wahl im Sinne haben und die ganze Angelegenheit nur subjektiv sehen können.

BastianMa@tiscali.de 21.05.2005
Wünschen sich manche Leute diesen "Kick" wieder herbei?

Wenn ich die Äußerungen von einem Ratsmitglied der FDP vernehme, dann stellt sich für mich die Frage: "Von wem wurde diese Person als Ratsmitglied berufen?" Sollte sich das Wählerpotential der FDP im ländlichen Bereich gravierend verändert haben? - oder geht es hier um Eigennutz einer Person unbedingt im Gespräch zu bleiben?

Eine werbewirksamere Methode, die keine eigenen Kosten verschlingt, kann man sich aus Sicht dieser Person natürlich nicht vorstellen. Weiter so! Man wird die weitere Ratsarbeit mit Aufmerksamkeit verfolgen.

 


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