Gesunde Ernährung und „faires Essen“ für Kinder im Oberbergischen Kreis Für 161 Kitas und 85 Schulen kostenloses Mittagessen gefordert
Das wäre ein „gesunder Schritt nach vorn“ in den 161 Kindergärten und 85 öffentlichen Schulen im Oberbergischen Kreis. Die NGG Köln appelliert an die Landesregierung Nordrhein-Westfalen, die Weichen für kostenlose Mittagessen in Kindergärten und Schulen zu stellen. „Hier hat es jetzt allerdings einen Rückzieher der schwarz-grünen Koalition gegeben“, so Marc Kissinger. Immerhin hätten sich CDU und Grüne im Koalitionsvertrag vor zwei Jahren noch vorgenommen, für eine kostenfreie Verpflegung zumindest in Kitas zu sorgen. Eltern sollten - abhängig vom Einkommen - schrittweise von den Kosten fürs Essen entlastet werden. Das sei jetzt aber erstmal vom Tisch, habe die Landesregierung auf eine Anfrage der SPD-Opposition im Landtag mitgeteilt. „Dass sich damit das Versprechen der NRW-Regierung von Hendrik Wüst in Luft auflöst, ist - um es passend zum Essen mal geschmacklich zu beurteilen - ziemlich bitter“, sagt NGG-Geschäftsführer Kissinger. Es lohne sich vor allem für Eltern, hier nicht locker zu lassen und die schwarz-grüne Koalition beim Wort zu nehmen. Auch für den Bürgerrat aus 160 per Los ermittelten Mitgliedern hat eine gesunde Ernährung für alle Schüler und Kindergartenkinder hohe Priorität: Er hat ein kostenloses Mittagessen in Kitas und an Schulen empfohlen. Entscheidend beim Mittagessen zum Nulltarif ist allerdings, so die NGG Köln, bei der Auswahl der Caterer auf zwei wichtige Punkte zu achten: „Es geht um gesundes Essen - also um eine gute Qualität bei den Zutaten und beim Zubereiten. Aber auch um faires Essen. Also darum, dass die Menschen, die in der Großküche arbeiten, die den Transport machen und das Mittagessen ausgeben, fair bezahlt werden. Und faire Bezahlung bedeutet: Tariflohn. Darauf müssen die Kommunen im Oberbergischen Kreis auch heute schon unbedingt achten“, fordert NGG-Geschäftsführer Kissinger. Neben dem wichtigen Aspekt einer gesunden Ernährung komme ein weiterer Punkt hinzu: „In vielen Familien gibt es den Druck, mittags zu Hause frisch zu kochen, um den Kindern ein gutes Essen zu bieten. Entweder, weil eine Ganztagsbetreuung - und damit das Mittagessen - fehlt. Oder ganz einfach, um Geld zu sparen. Wenn sich das durch ein kostenloses Mittagessen für alle im Kindergarten und in der Schule erledigt, dann haben auch berufstätige Eltern die Chance, sich stärker im Job - ob im Betrieb oder im Homeoffice - zu engagieren“, so Marc Kissinger. (red.-Freitag, 28. Juni 2024)
© 2003-2012 oberberg-heute.de Alle Rechte vorbehalten.
|