Connemann/Flosbach: Tierliebe und Menschenfeindlichkeit schließen sich aus

Tierrechtsverein Animal Peace verunglimpft toten Landwirt

Nümbrecht - Ein 61-jähriger Landwirt aus Nümbrecht wurde von einem Bullen getötet. Der Tierrechtsverein Animal Peace e.V. feiert dieses Unglück. Aus diesem Anlass erklären die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Gitta Connemann und der zuständige Wahlkreisabgeordnete Klaus-Peter Flosbach: „Im Namen unserer Fraktion sprechen wir der Familie des verstorbenen Landwirts unser tiefempfundenes Beileid und Mitgefühl aus. Es ist eine Tragödie, durch ein solches entsetzliches Unglück den Ehemann und Vater viel zu früh zu verlieren. Der Versuch von Animal Peace, diese familiäre Tragödie für seine Zwecke zu nutzen, ist menschenverachtend. Den Tod eines Landwirtes zu feiern, hat weder mit Frieden noch mit Tierschutz etwas zu tun. Hier wird aus vermeintlicher Tierliebe Menschenfeindlichkeit."

Connemann und Flosbach weiter: Wir verwehren uns dagegen, Landwirte als Sklavenhalter zu schmähen. Unsere Bauernfamilien in Deutschland stehen für aktiven Tierschutz. Sie erzeugen sichere, gesunde und vielfältige Lebensmittel. Dabei erfüllen sie Umwelt- und Tierschutzauflagen, die zu den strengsten in Europa gehören. Ihre Arbeit verdient unsere Wertschätzung. Deshalb dürfen wir es nicht hinnehmen, wenn Landwirte verunglimpft werden.

Die Bezeichnung als Tierrechtsorganisation wird von Animal Peace erkennbar missbraucht. Deshalb sind wir dankbar dafür, dass sich andere Tierschutzvereine wie z.B. der Deutsche Tierschutzbund von Animal Peace distanziert haben. Wer sich für Tierrechte einsetzt, zeigt Liebe und Mitgefühl. Die Menschenwürde muss hierbei jedoch stets gewahrt werden. Animal Peace bringt den Tierschutz in Misskredit. Deswegen ist es im Interesse aller seriösen Tierschutzorganisationen, alle Bündnisse mit Animal Peace aufzulösen.

Neben der Frage der Strafbarkeit der Verantwortlichen von Animal Peace stellt sich auch die Frage nach der Gemeinnützigkeit. Sind Methoden eines Vereins wie Animal Peace e.V. noch durch das Gemeinnützigkeitsrecht gedeckt? Wollen wir, dass ein Verein, der Menschen noch im Tode schmäht, weiterhin steuerbegünstigt Spenden sammeln kann? Wir empfinden dies als einen Schlag ins Gesicht aller Bauernfamilien und seriösen Tierschützer.

Hintergrund

Mitte Januar veröffentlichte die Tierrechtsorganisation Animal Peace folgende Erklärung auf ihrer Internetseite: „Rinder-Mann, geh‘ du voran: Wieder ist ein Held aus unserer Mitte aufgestanden. Ein dreijähriger Bulle hat nahe Köln seinen Sklavenhalter angegriffen und tödlich verletzt. Der 61-jährige Landwirt wollte eine Schiebetür im Stall reparieren. Als am Abend der Sohn den Stall betrat, um die Kühe zu melken, entdeckte er die Leiche seines Vaters. Wir verneigen uns vor dem Held der Freiheit. Mögen ihm viele weitere Rinder in den Aufstand der Geknechteten folgen.“

Die Kreisbauernschaft Oberbergischer Kreis hat mittlerweile Strafanzeige gegen die Verantwortlichen von Animal Peace gestellt. (red.-06.02.2015 13:59)



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