Politik Reichshofer Jannis Marticke sammelt Eindrücke in Berlin
„Die Arbeit des Bundestages ist bei weitem intensiver und komplizierter, als es nach außen scheinen mag“, stellt Jannis Marticke fest. Die Diskussion in der Öffentlichkeit sei oberflächlicher und polemischer als die Diskussion auf der Arbeitsebene. Das einfache Erklären und Vermitteln von Politik werde durch die Globalisierung und die Verflechtung von Politik noch erschwert. Jannis Marticke erlebte das bei zwei aktuellen Themen. Zum einen beim Thema Eurokrise, mit dem Klaus-Peter Flosbach als finanzpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion ständig zu tun hat. „Politiker übernehmen Verantwortung und jeder, der Verantwortung übernimmt geht das Risiko ein, eine falsche Entscheidung zu treffen. Die Politiker müssen als Folge daraus oft Prügel einstecken für etwas, das viele Kritiker auch nur im Nachhinein besser wissen.“ Sein Plädoyer: Selber Verantwortung übernehmen oder zumindest den gewählten Politikern Fehlbarkeit zugestehen. Als ein weiteres kompliziertes Thema nahm Jannis Marticke das Spekulieren mit Rohstoffen wahr. Dazu habe Flosbachs Fraktion zu einem Kongress eingeladen. Auf diesem Kongress sei es darum gegangen, ob man diese Spekulationen einschränken müsse. „Ich hatte während meines Freiwilligen Sozialen Jahres in Uganda oftmals gesehen, was steigende Nahrungsmittelpreise für verheerende Wirkungen auf die Bevölkerung in Entwicklungsländern haben. Ich führte dies bisher immer auf die Spekulanten zurück. Auf dem Kongress stellte sich heraus, dass diese Spekulationen nur zum Teil für die Preisschwankungen verantwortlich zu machen sind. Die wachsende Weltbevölkerung und der Aufstieg der Schwellenländer spielen auch eine große Rolle.“ Auch hier habe sich bei genauerem Hinschauen ein vielschichtigeres Bild ergeben. (red.-27.04.2012 11:15)
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