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Alles andere als ein dummer Scherz

Böswillige Alarmierung

Morsbach - Sirenengeheul schreckte in der Nacht von Donnerstag auf Freitag die Morsbacher aus dem Schlaf. Kurze Zeit später hörte man die Martinshörner im Dorf. Der Löschzug Morsbach und die Löschgruppe Wendershagen rückten über die Waldbröler Straße, Krottorfer Straße in Richung Alzener Landstraße aus. Auf der Rettungsleitstelle war ein Notruf eingegangen, der Rauch aus einem Fenster bei einem Allround Discounter meldete. Nur wenige Minuten nach der Alarmierung um 0.55 Uhr waren die Morsbacher Kameraden vor Ort.

Erste Erkundungen ließen jedoch weder Feuer noch Rauch erkennen. Da der Melder keine genaue Anschrift angegeben hatte, rückte die Feuerwehr, nachdem sie einen Brand in der Alzener Landstraße ausschließen konnten, zu den ehemaligen Geschäftsräumen des Allround Discounters in die Waldbröler Straße aus. Wieder heulten die Martinshörner durch den Ort, und die Morsbacher befürchteten bereits das Schlimmste. Doch auch an der zweiten Adresse konnte definitiv kein Brand festgestellt werden. Die Feuerwehr geht nun von einer böswilligen Alarmierung aus.

Welche Freude man daran haben kann, die Kameraden nachts aufzuschrecken, unnütz auf den Weg zu schicken und über einige Stunden auf den Beinen zu halten, versteht wohl niemand. "Da ist es schnell 2.30 Uhr, bis die Kameraden wieder zuhause sind. Aber dann ist auch nicht gleich an Schlaf zu denken", berichtet Kreisbrandmeister Frank Peter Twilling. Doch nicht nur die Feuerwehrleute, von denen die weitaus meisten am nächsten Morgen fit zur Arbeit fahren müssen, sind um den Schlaf gebracht worden. Auch die Familienangehörigen sind hellwach, wenn Ehemann oder Vater aus dem Tiefschlaf aufgeschreckt ins Auto springen und zur sofortigen Hilfe in einer Notlage das Gaspedal durchtreten. Immer bleibt die Sorge, dass sie heil wieder nach Hause kommen.

Doch das ist nur ein Bruchteil der Probleme, die eine böswillige Alarmierung verursachen kann. Nicht auszudenken, wenn auf dem Weg zum Gerätehaus ein Unfall geschieht, nicht auszudenken, wenn die Morsbacher Kameraden auf der Suche nach einem möglichen Feuer an einem fiktiven Brandort gebunden sind und in einem echten Notfall nicht rasch zur Stelle sein können.

Über all dies sollte sich der Melder Gedanken machen, bevor er das nächste Mal einfach so die 112 wählt. Auch ist es fraglich, ob er bei seinen "Kumpels" Beifall für die böswillige Alarmierung bekommt, wenn sie erst einmal wissen, was man damit auslöst. Sollte der Melder identifiziert werden können, droht ihm eine empfindliche Strafe. (Gina Barth-Muth-01.08.2014 13:59)


 


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