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Integrationsprojekt Hausärzteversorgung

Anreize für Landärzte schaffen

Südkreis - Die Gemeinden Morsbach, Nümbrecht und Reichshof möchten gemeinsam mit dem Oberbergischen Kreis und der Otto Benecke Stiftung e.V. (OBS), Bonn ein Integrationsprojekt zur zukünftigen Hausärzteversorgung mit ausländischen Ärzten konzipieren und realisieren. Gemeinsam mit den Fachvereinigungen und -verbänden und der örtlichen Ärzteschaft soll kurzfristig ein Masterplan zur Realisierung des Integrationsprojektes zur Hausärzteversorgung entwickelt werden, der darauf abzielt ausländische Ärzte fachlich und sprachlich zu qualifizieren, um dann eine dauerhafte Niederlassung und Akzeptanz als Hausarzt/Hausärztin in der Region und in der Bevölkerung zu realisieren. Mehr als 46 Prozent der deutschen Medizinstudenten wollen nach einer Online-Umfrage der Universität Trier nach Abschluss ihres Studiums keinesfalls in Orten mit weniger als 2000 Einwohnern arbeiten. Städte bis 5000 Einwohner sind mit fast 40 Prozent Ablehnungsquote ähnlich unbeliebt. Hinzu kommt, dass der Job des Allgemeinmediziners zwar ein hohes gesellschaftliches Ansehen unter Medizinstudenten hat. Trotzdem hat nur etwa jeder Zehnte ein starkes Interesse an dieser Arbeit.

Da weder der Hausarztberuf noch das flache Land für die Studierenden interessant sei, müsse die Attraktivität des Landarztes gestärkt werden. In Folge zeigt die Entwicklung, dass bis 2020 in Deutschland zahlreiche Hausarztpraxen verschwinden werden. Laut einer Umfrage wollen viele niedergelassene Mediziner in Ruhestand gehen und finden keinen Nachfolger, berichtet die "Welt" unter Berufung auf den Ärztemonitor 2014. 58 Prozent der befragten Ärzte gaben an, sie hätten noch keinen Nachfolger für ihre Praxis gefunden. Drei Viertel halten die Suche nach einem Nachfolger für schwierig. Vor allem in ländlichen Regionen drohen den Angaben zufolge daher schon bald ein verschärfter Ärztemangel und Versorgungslücken. Zugleich zeigen Statistiken, dass sich in bestimmten
Regionen und Städten besonders viele Mediziner niederlassen.

Experten warnen seit langem vor einem Hausarztmangel. Das Durchschnittsalter der Allgemeinmediziner lag zuletzt laut Bundesarztregister bei 54,1 Jahren. Rund35.200 Vertragsärzte und Psychotherapeuten in Deutschland sind über 60 Jahre alt. Laut KBV fehlen in Deutschland rund 2600 Hausarztpraxen, die nach der Bedarfsplanung der Ärzteverbände für die Grundversorgung vor allem auf dem Land nötig wären, berichtet die „Welt“. Gerade in den ländlichen strukturierten Kommunen des Oberbergischen Kreises werden sich ebenfalls in naher Zukunft Vakanzen in der hausärztlichen Versorgung der Bevölkerung ergeben bzw. bestehen bereits. Mit den bestehenden Förderprogrammen ist bisher keine Lösung zur Schließung der Versorgungslücke im ländlichen Raum gefunden worden.

Die Gemeinden Morsbach, Nümbrecht und Reichshof möchten gemeinsam mit dem Oberbergischen Kreis und der Otto Benecke Stiftung e.V. (OBS), Bonn ein Integrationsprojekt zur zukünftigen Hausärzteversorgung mit ausländischen Ärzten konzipieren und realisieren. Gemeinsam mit den Fachvereinigungen und -verbänden und der örtlichen Ärzteschaft soll kurzfristig ein Masterplan zur Realisierung des Integrationsprojektes zur Hausärzteversorgung entwickelt werden, der darauf abzielt ausländische Ärzte fachlich und sprachlich zu qualifizieren, um dann eine dauerhafte Niederlassung und Akzeptanz als Hausarzt/Hausärztin in der Region und in der Bevölkerung zu realisieren.

Die Kommunen werden sich intensiv um die Integration der Ärzte und ihrer Familien in die Gesellschaft bemühen u.a. durch Sprachförderung, Unterstützung bei der Wohnungssuche, durch Kindergarten-, Schulplätze und Ausbildungsangebote sowie Unterstützung bei der Suche nach einem Arbeitsplatz für die Partnerin, den Partner oder Familienangehörige. Zur erfolgreichen Realisierung des Projektes ist eine umfangreiche Netzwerkarbeit durch die Beteiligten und eine Unterstützung aus der Bevölkerung, der Wirtschaft, der Ärzteschaft und aller am gesellschaftlichen Leben maßgeblich Beteiligten dringend erforderlich. "Wir bitten daher heute bereits in der örtlichen Gesellschaft um eine umfangreiche Unterstützung und positive Aufnahme des geplanten ntegrationsprojektes zur zukünftigen Sicherung der Hausärzteversorgung in unserer Region", appelliert Rüdiger Gennies, Bürgermeister von Reichshof und Pressesprecher des Integrationsprojektes(red.-20.03.2015 18:30)



 


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