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Vorbereitungen zur Erstaufnahme abgeschlossen

210 Flüchtlinge können aufgenommen werden

Der Krisenstab beriet über mögliche Unterbringungsmöglichkeiten im gesamten Oberbergischen Kreis. (Foto: OBK)
Oberberg - Per Erlass hatte der Krisenstab der Bezirksregierung Köln dem Oberbergischen Kreis am Freitag mitgeteilt, dass dieser ab dem 13. September, ab 18 Uhr die Unterbringung von 210 Flüchtlingen im Kreisgebiet gewährleisten muss. Wenige Tage zuvor war bereits die Mindestgröße von Kommunen, die Flüchtlinge zugewiesen bekommen kann aufgehoben worden. Außerdem werden nun auch Landkreisen direkt Flüchtlinge zugewiesen.

„Das hat uns dazu veranlasst bereits im Vorfeld präventiv tätig zu werden“, sagt Kreisdirektor Jochen Hagt. Unter der Leitung von Hagt wurde der Krisenstab einberufen, der aus Ämtern der Kreisverwaltung, der Kreispolizeibehörde, Vertretern der Feuerwehr und weiteren Hilfsorganisationen besteht. Als die Zuweisung von Flüchtlingen im Kreishaus einging, waren in zwei vorbereiteten Sitzungen bereits organisatorische und logistische Voraussetzungen für die Aufnahme der Menschen besprochen und ausgearbeitet worden. „Wir haben im Vorfeld Abfragen bei allen Kommunen getätigt. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Marienheide haben wir das ehemalige VDK-Heim in Marienheide kurzfristig am Samstagmorgen angemietet. Anschließend wurde sofort damit begonnen, die, seit mehreren Jahren leer stehende Einrichtung als Erstaufnahmeeinrichtung herzurichten“, berichtet Jochen Hagt.

Die Liste der Aufgaben, war trotz gutem Gebäudezustand, lang. Neben der Aufteilen von Räumlichkeiten für die Registrierung und Untersuchung, mussten auch die Zimmer hergerichtet werden. Normale Hotelbetten wichen Doppelstockbetten um die Kapazitäten zu erhöhen. Die Brandmeldeanlage, die Heizung und die Wasserversorgung mussten überprüft und teilweise ertüchtigt werden. Annähernd 20 Firmen aus dem Kreisgebiet übernahmen Tiefbau-, Elektro-, Brandschutz- und Installationsarbeiten.

Im Außenbereich des Gebäudes standen Baumfäll- und Grünschnittarbeiten auf dem Aufgabenzettel, da Teile des Geländes kaum zugänglich waren. „Von außen war das Gebäude in einem Dornröschenschlaf“, beschreibt Stefan Meisenberg, Bürgermeister der Gemeinde Marienheide den Zustand. „Ich bin dankbar, dass sich spontan so viele, größtenteils ehrenamtliche, Helfer zur Verfügung gestellt haben. Größten Respekt habe ich vor dem, was in dieser kurzen Zeit geleistet wurde“, richtet sich der Kreisdirektor an die mehr als 300 Helfer, die in den vergangenen beiden Tagen im Einsatz waren. „Es ist toll, dass so viele Bürgerinnen und Bürger ihre Hilfe, egal in welcher Form, angeboten haben“, erklärt der Kreisdirektor. Bisher seien zahlreiche Spenden-und Hilfsangebote über das eigens eingerichtete Bürgertelefon eingegangen.

„Mitglieder des Schützenvereins Marienheide haben heute Vormittag beim Aufbau von etwa 30 Kinderbetten und ebenso vielen Kinderstühlen geholfen", sagt Meisenberg und geht damit auf die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung ein. "Die Kreisumlage zahle ich nun lieber", lächelte der Bürgermeister mit Blick auf die Unterstützung durch den Oberbergischen Kreis: "Es war eine eindrucksvolle und gute Zusammenarbeit." Die Registrierung der Ankommenden übernehmen Mitarbeiter der Kreisverwaltung. Die Erstuntersuchung führen Ärzte des Rettungsdienstes des Oberbergischen Kreises und des Gesundheitsamtes durch. "Mediziner, die sich freiwillig für den Einsatz gemeldet haben, werden die Arbeit unterstützen. Dolmetscher stehen während der Registrierung und der Untersuchung als Helfer bereit", erklärt Dr. Jorg Nürmberger.

Wie lange die Hilfesuchenden nach der Ankunft in der Marienheider Erstaufnahmeeinrichtung bleiben, steht nicht fest. Um die Menschen zu schützen, wurde ein Sicherheitsdienst beauftragt. "Wir werden für zusätzliche Sicherheit sorgen und verstärkt Präsenz zeigen," kündigt Rainer Gosebruch, Abteilungsleiter der Kreispolizeibehörde Oberbergischer Kreis, an. Der Oberbergische Kreis konnte der Bezirksregierung Köln fristgerecht melden, dass die Aufnahme von 210 Flüchtlingen zum geforderten Zeitpunkt gewährleistet ist.

Die Bezirksregierung Köln teilte jedoch mit, dass es für Sonntag, 19. September 2015, zu keiner geplanten Belegung durch Flüchtlinge für Marienheide kommen wird.

Beteiligte Firmen und Organisationen vor Ort
In der Pressekonferenz berichteten Kreisdirektor Jochen Hagt (Mitte), Bürgermeister Stefan Meisenberg (2.v.r.), Jürgen Dzuballe (1.v.l) und Rainer Gosebruch (2.v.l) über die vorangegangen Arbeiten. (Foto: OBK)

AggerEnergie
Aggerverband
Bauunternehmung Müller
DRK
Firma Bondtke
Firma Heldner
Giebeler Brandschutz
Königs + Woisetschläger GmbH (K+W) Sicherheitstechnik
Malteser Hilfsdienst
Sanitär Andreas Becker
Sanitär Bernd Gillmann
Sanitär Heinisch
Sanitär Reinshagen Schröder
Sanitär Thomas Meyer
Sanitär Vierkötter
Schreinerei Frank Simon
Schützenverein Marienheide
stewe Gebäudereinigung
Team Keune Elektrotechnik
THW
(red.-14.09.2015 08:14)














Das THW hat unter anderem die Grünschnittarbeiten durchgeführt. (Foto: OBK)


v.l. Harald Klotz (Amt für Soziale Angelegenheiten), Dr. Jorg Nürmberger (Sozial- und Gesundheitsdezernent), Kreisdirektor Jochen Hagt und Bürgermeister Stefan Meisenberg sahen sich die hergerichteten Zimmer an. (Foto: OBK)


Die fleißigen Helfer vom THW. (Foto: OBK)


In allen Zimmern wurden zusätzliche Rauchmelder installiert. (Foto: OBK)


Zur Sicherheit wurden Bauzäune aufgestellt. (Foto: OBK)


Auch die hauseigene Küche wurde wieder in Betrieb genommen. (Foto: OBK)


Die Brandschutzmeldeanlage wurde auf den Stand der Technik gebracht. (Foto: OBK)


Das Gesundheitsamt kontrollierte das Trinkwasser. (Foto: OBK)


Das Deutsche Rote Kreuz sorgte für die Verpflegung der Helfer vor Ort. (Foto: OBK)


Hotelbetten wichen Doppelstock- und Kinderbetten. (Foto: OBK)


Mitglieder des Marienheider Schützenvereins bauten die Kinderbetten in den Zimmern auf. (Foto: OBK)


Auch Kinderstühle mussten aufgebaut werden. (Foto: OBK)




 


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