Für Besucher öffentlich zugänglich Neue Rita-Kapelle in Bettorf eingesegnet
Nachdem Rita Nußbaum 2011 nach einer schweren Krankheit zusammen mit ihren Mann Rainer die Wirkungsstätten der heiligen Rita in Umbrien (Italien) aufsuchte, gab sie dort das Versprechen ab, eine Kapelle zu bauen, falls sie wieder ganz gesund würde. Zurück in Bettorf setzten die Nußbaums das Versprechen um und begannen mit den Planungen eines kleinen Gotteshauses. 2016 nahm dann die Kapelle in Nußbaums Garten Gestalt an. Wie Rita und Rainer Nußbaum erzählen, hat fast jedes Element des neuen, im italienischen Stil gebauten Gebäudes eine eigene Geschichte. „Die etwa 150jährigen Feldbrand-Ziegelsteine, mit denen ein Teil der Kapelle und der Glockenturm verblendet sind, habe ich aus einem abbruchreifen Haus in Bensberg geborgen“, weiß Rainer Nußbaum zu berichten und fährt fort: „Beim Guss der Bronzeglocke auf dem Handwerkermarkt von Trier durch die Eifeler Glockengießerei Mark waren wir am 2. Juli 2016 persönlich dabei.“ Durch eine etwa 150 Jahre alte Kapellentüre als Pforte, in Polen aufgearbeitet, betritt der Besucher das kleine Gotteshaus und blickt zuerst auf das Bildnis der heiligen Rita, die als Fürsprecherin in hoffnungslosen Situationen verehrt wird. Das Bild ist von der Künstlerin Charlotte Haarmann in Temperafarben auf eine große Nußbaumscheibe gemalt worden. Auf die vier hellen Stichbogenfenster hat die Künstlerin Helga Feuser-Stras das Attribute der Heiligen Benedikt, Lukas, Franziskus und Rita aufgemalt. Das runde Westfenster symbolisiert mit der Taube die Dreifaltigkeit, und das Fenster im Altarraum erscheint in Regenbogenfarben. Der Altartisch besteht aus einer alten Eichenholzplatte mit Metallfüßen aus historischen Straßenlaternen. Daneben befindet sich an der Wand eine Marienstatue mit Jesuskind aus Lindenholz, die Nachbildung einer alten gotischen Madonna vom Niederrhein. Die fünf Kirchenbänke stammen aus Pennsylvania und waren ursprünglich für eine amerikanische Kirche in Mannheim gebaut worden. Als diese jedoch geschlossen wurde, hat Rainer Nußbaum die Eichenbänke aufkaufen können.
Zur Einsegnungsfeier der Rita-Kapelle waren am Sonntag zahlreiche Gäste und Sponsoren nach Bettorf gekommen. Rita Nußbaum schilderte in bewegten Worten, wie es zum Bau der Kapelle kam und dankte allen, die zu dem Bauwerk beigetragen haben. Pfarrer Tobias Zöller segnete die Kapelle, den Altartisch und das Ritabild und betonte, dass es heutzutage ein eher seltener Anlass ist, eine neue Kapelle einzuweihen. Es würden momentan eher Kirchen geschlossen. Zöller: „Das neue Kirchlein ist ein Stein gewordener Dank und ein Stein gewordenes Gotteslob, ein Zeichen des Glaubens und, dass Gott gegenwärtig ist.“ Er zelebrierte eine erste heilige Messe, die musikalische von Paul Hüsch an der Orgel, dem Flötisten Christoph Haarmann und einer Abordnung des MGV. „Eintracht“ Morsbach unter dem Dirigat von Frank Rinscheid umrahmt wurde. Der Friesenhagener Bürgermeister Norbert Klaes freute sich in seinem Grußwort über das neue Kleinod und bezeichnete die Kapelle als eine besondere Einrichtung für die Gemeinde, als Ort der Gebetsruhe und des Innehaltens. Er überreichte den Eheleuten Nußbaum ein ledernes Gemeindewappen. In der Rita-Kapelle dürfen künftige Nachkommen der Familie Nußbaum getauft werden, Messen zelebriert und kirchliche Trauungen vollzogen werden. Die Kapelle ist täglich von 09.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Führungen können unter Tel.-Nr. 02294/227 angemeldet werden. (Christoph Buchen-23.07.2016 11:06)
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