Aus dem Nachbarkreis

Ein Dorf in Ausnahmezustand - Levkes Mörder gesteht

Kreis Olpe - Die bundesweite Fahndung mit Phantombild war erfolgreich. Levkes Mörder, Marc Hoffmann, wurde von Zeugen erkannt und ist geständig. Nach eingehenden Verhören gab der gebürtige Attendorner, der bis 1995 im Örtchen Nuttmecke lebte, die grausame Tat zu. Inwieweit der arbeitslose 31-Jährige auch für weitere Verbrechen an Kindern verantwortlich ist, wird derzeit von den Ermittlern geprüft.

Doch nicht nur Polizei und Staatsanwaltschaft interessieren sich derzeit für die düstere Vergangenheit des mutmaßlichen Mörders. Auch die Presse ist dem Mann und dessen Vergangenheit auf der Spur.

Das kleine Örtchen Nuttmecke im Nachbarkreis Olpe, wo Hoffmann aufwuchs und zur Schule ging, erlebt derzeit eine große Medienpräsenz. Sein ehemaliges Elternhaus war tagelang von Reportern umlagert. Die neuen Bewohner sind genervt und wollen endlich ihre Ruhe. Einige seiner ehemaligen Mitschüler zeigen sich gesprächsbereiter. Sie beschreiben den Vater von zwei Kindern (2 und 10 Jahre alt) als faul und wenig gelehrig. Er habe mehrere Schuljahre wiederholen müssen. Seine ehemaligen Nachbarn bezeichneten ihn als "netten Mann".

Seine Arbeitsstelle auf dem Bauhof in Attendorn konnte Hoffmann nicht lange halten. Der Langzeitarbeitslose, der 1995 nach Cuxhaven zog, nahm nach zwei gescheiterten Ehen seine älteste Tochter bei sich auf. Das zehnjährige Mädchen ist inzwischen bei Verwandten untergebracht. Die Ermittler prüfen, ob auch sie von ihrem einschlägig vorbestraften Vater misshandelt wurde.

Warum Hoffmann das Sorgerecht für seine Tochter bekam, obwohl er vor zehn Jahren wegen der Vergewaltigung einer Frau aus Olpe verurteilt wurde und wenig später ein behindertes Kind in seinem Auto gefesselt haben soll, ist nicht bekannt. Im Falle des gekidnappten Kindes wurde ihm übrigens keine Schuld zugesprochen, da der Vorwurf des Missbrauchs nicht nachgewiesen werden konnte.

Die Ermittler prüfen derzeit, ob Hoffmann weitere Straftaten zuzusprechen sind, wie der bislang ungeklärte Mord an der elfjährigen Adelina aus Bremen.

Seit Freitag sichtet die Polizei Spuren, die bei der Durchsuchung der Wohnung und des Autos von Hoffmann gefunden wurden.

Die SOKO Levke reiste am Donnerstagmorgen aus Attendorn ab, wo ein Pilzsammler am 23. August die skelettierte Leiche von Levke in einem Wald entdeckt hatte. Attendorner Bürger errichteten eine Gedenkstätte an der Fundstelle. (svk-11.12.2004 10:59/Fotos Flying Media)

Levkes Eltern haben zum Gedenken an Ihre Tochter eine Internetseite eingerichtet: www.levke-home.de



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