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Einjährige Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpflegeassistenten

Einstieg in Gesundheitsberufe wird leichter

v.l. Sascha Klein, Landrat Jochen Hagt, Inge Schwarz, Miriam Sischka, Dirk Bross (Foto: Klinikum Oberberg)
Oberberg - Der Beruf von Pflegekräften wird vielfältiger. Neben der klassischen dreijährigen Ausbildung zum examinierten Gesundheits- und Krankenpfleger bietet das Gesundheits- und Bildungszentrum Oberberg ab kommendem Jahr eine einjährige Pflegeassistenz-Ausbildung an. Damit verfolgen die beiden Kreiskrankenhäuser Gummersbach und Waldbröl das Ziel, auf ihren Stationen künftig einen Qualifikationsmix zu etablieren.

Um die Patienten kümmern sich akademisch ausgebildete Pflegekräfte, genauso wie die examinierten Krankenschwestern und die Gesundheits- und Krankenpflegeassistentinnen und -Assistenten. „Unsere Kreiskrankenhäuser sind nicht nur der größte Arbeitgeber Oberbergs, sondern auch ein attraktiver Arbeitgeber“, sagt Landrat Jochen Hagt. Das Klinikum Oberberg mit seinen Krankenhäusern und Fachkliniken in Gummersbach, Marienheide, Waldbröl und Bergisch Gladbach biete vielfältige Ausbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten. Die neue einjährige Ausbildung sei ein guter Einstieg in das Gesundheits- und Sozialwesen. Hauptschulabsolventen haben dank der Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpflegeassistenten einen Fuß in der Tür mit der Chance, die dreijährige Ausbildung verkürzt anzuschließen. „Wir brauchen diese Leute, denn es kommt nicht immer auf gute Noten an, sondern auch auf Einfühlungsvermögen und die Freude am Helfen“, sagt Landrat Hagt. „Schwer kranke Patienten kommen im Krankenhaus nicht zu kurz, aber Patienten, die Hilfe beim Umziehen, beim Essen oder eine Begleitung zum EKG benötigen“, sagt Pflegedirektorin Inge Schwarz. Viele einfache Tätigkeiten, für die eine Krankenschwester im Klinikalltag oft zu wenig Zeit hat, werden von den Krankenpflege-Assistenten übernommen. Mit der einjährigen Ausbildung werden die Gesundheits- und Krankenpflegeassistenten aber auch befähigt, Vitalwerte zu messen und zu dokumentieren und bei komplexen Pflegetätigkeiten zu assistieren.

„Die Pflegeassistenten arbeiten in enger Absprache mit den dreijährig Examinierten zusammen“, betont Dirk Broß, Leiter des Gesundheits- und Bildungszentrum. „Auf allen Stationen, auf denen Kranke mit hohem Betreuungs- und Pflegebedarf versorgt werden müssen, wie den unfallchirurgischen und neurologischen Stationen, ist der Einsatz der Pflege-Assistenten sinnvoll“, erklärt Geschäftsführer Sascha Klein. Alle 20 Pflege-Assistenten, die 2018 ausgebildet werden, haben bei guten Leistungen die Chance, übernommen zu werden. „Es entstehen zusätzliche Stellen, um die Besetzung auf den Stationen zu erhöhen“, erklärt der Geschäftsführer. „Es wird ein gesunder Mix an examinierte Kräften und Assistenten eingesetzt“, ergänzt die Pflegedirektorin. Auch ambulante Pflegedienste im Oberbergischen Kreis beteiligen sich an der neuen Ausbildung. Während die Theorie mit 500 Unterrichtsstunden im Gesundheits- und Bildungszentrum am Kreiskrankenhaus in Gummersbach gelehrt wird, können die angehenden Pflege-Assistenten in den beiden Kreiskrankenhäusern und bei ambulanten Pflegediensten die praktische Ausbildung mit 1100 Stunden absolvieren. „Bewerber sollten neben einem Hauptschulabschluss oder einer abgeschlossenen Berufsausbildung auch soziale Kompetenz mitbringen und die Fähigkeit, zuzuhören“, sagt der Leiter des Gesundheits- und Bildungszentrums. Er hat mit seinem Team das Curriculum entwickelt. „Es gibt für jedes Bundesland unterschiedliche Lehrpläne. Das Curriculum für Nordrhein-Westfalen lässt uns Spielräume, die wir ausgefüllt haben“, erklärt der Schulleiter. Ab 1. April 2018 startet ein Kurs zur einjährigen Ausbildung zum Gesundheits- und Pflegeassistenten. Bewerbungen nimmt das GBZ ab 1. November entgegen.

Tätigkeiten einer Gesundheits- und Krankenpflegeassistentin und -Assistenten

Verantwortliche Mitwirkung bei Versorgung und Begleitung kranker und behinderter Menschen und bei der hauswirtschaftlichen Versorgung (im ambulanten Bereich).

Unterstützung der Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Durchführung einfacher Maßnahmen wie der Körperpflege oder Mobilisation eines Patienten sowie die Assistenz bei komplexen Pflegesituationen wie der speziellen Lagerung eines Patienten.

Mahlzeiten verteilen und gegebenenfalls Hilfe bei der Zubereitung.

Essen anreichen bei Patienten ohne akute Gefährdung.

Einfache Krankenbeobachtung (zum Beispiel Hautveränderungen, Temperaturanstieg)

Erhebung von Vitalwerten (Blutdruck, Puls) und Weitergabe der Werte an die Gesundheits- und Krankenpflegerin

Gefährdungssituationen erkennen und Maßnahmen einleiten. Beispiel: Patient fühlt Schwindel, dann Vitalzeichen erheben, Sturzgefahr ausschließen, Erste-Hilfe-Maßnahmen und Information der Gesundheits- und Krankenpflegerin

Assistenz ärztlich veranlasster Maßnahmen (zum Beispiel: Material vor- und nachbereiten zum Legen einer Ernährungssonde)

Patientenzimmer zur Aufnahme/ Entlassung vor- und nachbereiten

Dokumentation der geleisteten Maßnahmen

Weitergabe an die Gesundheits- und Krankenpflegerin

Hauswirtschaftliche Unterstützung im ambulanten Bereich, zum Beispiel bei hygienischen Maßnahmen.
(red.-26.10.2017 10:22)


 


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