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Portrait einer 97-jährigen Dame von Ninette Niemeyer

„Der liebe Gott will mich noch nicht!“

Foto: Ninette Niemeyer
Engelskirchen - „Der liebe Gott will mich noch nicht.“, erklärt die 97 Jahre alte Dame ihrer Fotografin Ninette Niemeyer mit einem Augenzwinkern beim Fotoshooting. Dabei strahlt die alte Dame eine friedliche Zufriedenheit aus, auch wenn ihr Leben immer beschwerlicher wird. Die entstandene Fotoserie ist ein intimes Portrait eines Menschen, ohne sein Gesicht zu zeigen, ein Blick durch das Schlüsselloch. Seit dem 3. August sind die Fotos vom Leben dieser Dame im Flur zur Cafeteria im St. Josef-Krankenhaus in Engelskirchen zu sehen.

„Mit dieser Ausstellung zollen wir allen unseren älteren Patienten Respekt, die seit Mitte Juni auf unsere neuen geriatrischen Stationen in Engelskirchen kommen. Die alte Dame in unserer Fotoserie möchte zwar nicht erkannt werden, aber sie zeigt uns einen beeindruckenden nachahmenswerten Respekt sich selbst und ihrem Leben gegenüber. Das spiegelt auf faszinierende Weise die Lebenssituation vieler unserer Patienten wieder.“, so der Kaufmännische Direktor Christian Lüder.

„Sie lebt in ihrem faszinierenden Haus, das auf mich wie ein Museum wirkt und das perfekt auf sie zugeschnitten ist.“, erzählt Ninette Niemeyer, die Fotografin. „Die alte Dame lebt allein. Normalerweise verlässt sie ihr Haus nicht mehr. Die meisten ihrer Freunde sind bereits verstorben, sodass sie auch nicht mehr viel Besuch bekommt. Sie steht für Ihre Generation und strahlt diese friedliche Zufriedenheit mit sich und dem Leben aus. Das hat mich sehr beeindruckt.“

„Für mich strahlen diese Bilder Zuversicht, Gelassenheit und ein Gefühl angekommen zu sein, aus. Gleichzeitig auch eine heitere Traurigkeit. Dankbarkeit für die Momente, die das Leben geschenkt hat.“, erklärt Dr. Olga Eggert, Chefärztin der geriatrischen Abteilung im St. Josef-Krankenhaus. “Mir persönlich gefällt das Bild mit der Rose am Spiegel sehr, weil ich denke, es symbolisiert eine sehr positive Erinnerung im Leben dieser Dame. Außerdem schenken die Bilder mir selbst Zuversicht, meine eigene Lebensveränderung meistern zu können. Aber auch die Zuversicht den Menschen, die wir auf ihren verschiedenen Lebensabschnitten begleiten, mit Aufrichtigkeit, Neugierde und Fairness zu begegnen.“

Für Ninette Niemeyer bedeutet Fotografie Themen aufzuspüren, die man in sich trägt. Für sie sei „Alter“ eines davon. Sie begegne dem Alter mit einer Mischung aus Respekt, Bewunderung, aber auch Angst. Alter an sich sei nichts Gutes, aber auch nichts Schlechtes, es komme darauf an, was man daraus mache.

Die Fotoserie ist bis zum 6. September im Flur zur Cafeteria im St. Josef-Krankenhaus zu sehen. (red.-03.08.2018 16:39)




Foto: Ninette Niemeyer


Fotografin Ninette Niemeyer vor ihrem Lieblingsfot Fotograf: KKO


Dr. Olga Eggert vor ihrem Lieblingsbild (Foto: Ninette Niemeyer)




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