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185.000 Menschen leben mit der Diagnose Blasentumor

Blasentumor – Blut im Urin kann erster Indikator sein

Dr. Peter Mayer, Chefarzt der Urologie des St. Josef-Krankenhauses (SJK, Foto: Pascal Nordmann)
Engelskirchen - „Ich hatte auf einmal Blut im Urin und dachte, was ist jetzt los!“, erzählt der 78 Jahre alte Hans-Georg A. aus Wipperfürth. „Eigentlich wollte ich abwarten, habe dann aber doch sicherheitshalber bei meinen Urologen angerufen. Dort haben sie mir am selben Tag noch einen Termin gegeben. Der Urologe hat eine Ultraschall-Untersuchung gemacht und eine Wasserspülung. Dann hat er mich ins Krankenhaus überwiesen. Ich wollte nach Engelskirchen, weil das Krankenhaus kenne.“

Dr. Peter Mayer ist Chefarzt der Urologie im St. Josef-Krankenhaus in Engelskirchen (SJK). Er erklärt: „Blut im Urin ist nicht normal. Ursachen können Entzündungen, Harnsteine oder Tumoren in den Harnwegen sein. Daher ist bei Blut im Urin eine weitere Abklärung dringend anzuraten.“

Zur Abklärung von Blasentumoren dient in erster Linie die Blasenspiegelung, die mit flexiblen Instrumenten unter örtlicher Betäubung gut verträglich ist. Diese Untersuchung führt normalerweise der niedergelassene Urologe durch. Manchmal ist auch eine Untersuchung im Krankenhaus unter Narkose notwendig. Im Jahr gibt es 28.000 neue Blasentumoren in Deutschland. 185.000 Menschen leben mit der Diagnose Blasentumor, so die Zahlen vom Robert-Koch-Institut.

Nach zehn Tagen kam Hans-Georg A. nach Engelskirchen und wurde von Dr. Peter Mayer operiert. Das war im April 2018 - eine Ausschabung der Blase. „Nach der histologischen Untersuchung stand fest, ich habe Blasenkrebs. Vier Wochen später wurde ich nochmals operiert. Diesmal war kein Tumor mehr nachweisbar. Ich hatte nach den Operationen keine Schmerzen!“, berichtet der Rentner erleichtert.
In Engelskirchen werden oberflächliche Tumoren mit einer Operation durch die Harnröhre entfernt, die transurethrale Resektion (TUR). In speziellen Fällen kommt zusätzlich fotodynamische Diagnostik zum Einsatz. Dabei wird mit Fluoreszenzlicht das Tumorgewebe zum Leuchten gebracht. So lässt es sich besser erkennen und entfernen. Um das Wiederauftreten der Tumoren zu verhindern oder zu verzögern, werden manchmal im Anschluss an die Operation Medikamente in die Harnblase gegeben.

„Bei tief wachsenden Tumoren ist häufig die Entfernung der gesamten Blase anzuraten, um eine Heilung zu erzielen“, so Dr. Peter Mayer. Wenn die Blase entfernt wird, werden verschiedene Harnableitungen durchgeführt. Im SJK wird häufig ein künstlicher Ausgang aus Darm gebildet, in den die Harnleiter eingepflanzt werden (Conduit). Bei entsprechenden Voraussetzungen kann auch eine künstliche Blase aus Darm gebildet werden (Neoblase), dabei wird kein künstlicher Ausgang benötigt.

„Ein Teil der Blasentumoren wächst aggressiv und bildet Metastasen“, erklärt Dr. Peter Mayer. Für diese Fälle werden in Engelskirchen verschiedene Chemotherapien angeboten. Auch die neuen Immuntherapien (Check Point Inhibitoren) kommen in Engelskirchen zum Einsatz.

Hans-Georg A. braucht keine Chemotherapie. Er habe jetzt noch regelmäßige Spülungen mit einem speziellen Medikament, damit der Tumor möglichst nicht wieder auftritt, berichtet der Rentner. Er sei guten Mutes, dass er bald seine goldene Hochzeit feiern könne. Denn „ bis jetzt vertrage ich die Spülungen gut und bei der letzten Blasenspiegelung war alles in Ordnung.“ (red.-29.01.2019 17:04)



Blasentumor (SJK, Foto: Dr. Peter Mayer)




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