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Kommission zur Bewertungen unterwegs

"Unser Dorf hat Zukunft"

Die Mitglieder der diesjährigen Bewertungskommission "Unser Dorf hat Zukunft" (v.l.n.r.): Jürgen Poschner, Kreistagsfraktion UWG Oberberg; Jürgen Rittel, FDP/FWO/DU-Kreistagsfraktion; Frank Herhaus, Kreisdezernent Planung, Regionalentwicklung, Umwelt; Jürgen Grafflage, Bündnis 90/ Die Grünen-Kreistagsfraktion; Sabine Bremen, Leiterin des Amtes für Planung, Entwicklung und Mobilität des Oberbergischen Kreises; Axel Blüm, SPD-Kreistagsfraktion; Kreisdirektor Klaus Grootens, Vorsitzender der Bewertungskommission; Joachim Tichy, Landwirtschaftskammer NRW, Kreisstelle Oberberg; Harald Langusch, CDU-Kreistagsfraktion; Tobias Kelter, Geschäftsführer der Naturarena Bergisches Land GmbH. (Foto: OBK)
Oberberg - Mit dem Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" motiviert und unterstützt der Oberbergische Kreis Menschen auf dem Land, die Zukunft ihrer Dörfer aktiv zu gestalten und sich für soziale, kulturelle, wirtschaftliche, ökologische und bauliche Entwicklung engagiert einzusetzen. In diesem Jahr nehmen 19 Ortschaften im Oberbergischen Kreis daran teil und präsentieren ihre individuellen Projekte und besonderen Aktionen, die zu einer besseren Lebensqualität in den jeweiligen Dörfern beitragen.

"Ich freue mich über die vielen aktiven Dorfgemeinschaften in den oberbergischen Dörfern, die immer wieder neue Ideen für die Zukunft vor Ort entwickeln. Das dafür nötige ehrenamtliche Engagement soll mit diesem Wettbewerb gewürdigt werden. Gleichzeitig möchte der Oberbergische Kreis dieses Engagement weiter fördern und bietet mit dem Dorfservice Oberberg eine Anlauf- und Beratungsstelle für die Dorfgemeinschaften im Kreis an, um die Entwicklung in den Dörfern weiter zu unterstützen - auch im Hinblick auf den nächsten Kreiswettbewerb Unser Dorf hat Zukunft“, sagt Landrat Jochen Hagt. (Informationen auf www.obk.de/dorfservice).

Auch kleine Dörfer mit geringeren Einwohnerzahlen können beim Wettbewerb mitmachen, denn es winken Geldpreise bis zu 1.000 €. Die Sparkassen im Oberbergischen Kreis hatten die Preisgelder für die Dörfer ihres Geschäftsgebietes zugesagt. Damit stiftet die Kreissparkasse Köln die Preisgelder für elf Dörfer und die Sparkasse Gummersbach übernimmt die Preisgelder für acht Dörfern. Weitere Stifter geben Preisgelder für die Sonderpreise in fünf Kategorien.

Zukunftsfähigkeit der ländlichen Räume sicherstellen

"Unsere 1.441 Dörfer und Weiler im Oberbergischen Kreis haben als ländliche Räume zentrale Funktionen für Natur, Umwelt, Erholung und Freizeit und können einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Ich bin jetzt zum ersten Mal als Kommissionsvorsitzender mit der Bewertungskommission unterwegs - und ich bin begeistert, wie viele Ideen und Projekte in den Dörfern entwickelt und umgesetzt werden“, sagt Kreisdirektor Klaus Grootens. "Die erste Bereisungsroute hat bereits gezeigt, dass viele Dörfer insbesondere das Gemeinschaftsleben im Dorf neu gestalten und stärken."

Beim ersten Bereisungstermin in Oberwiehl erläuterte Udo Kolpe (Vorsitzender des Gemeinnützigen Vereins Oberwiehl e.V.) den gesellschaftlichen und strukturellen Wandel des Ortes an mehreren Standorten: am gemeinsamen Gerätehaus der Einheiten Oberwiehl und BPW (Bergische Achsen Wiehl), in dem kleinen neugestalteten Kurpark in der Auenlandschaft an der Wiehl und dem Schulgarten an der Grundschule Oberwiehl. Darüber hinaus zeigte der Vereinsvorsitzende das durch großes ehrenamtliches Engagement umgebaute CVJM-Jugendheim mit einer Vielzahl von Spiel- und Sportflächen auf dem Pützberg und den Spielplatz auf dem Kamp mit Bienenstöcken. "Nach dem coronabedingten Lockdown müssen wir das Soziale Leben im Dorf reaktivieren", sagte Udo Kolpe. Der Dorfgemeinschaft ist dabei wichtig, alle Generationen einzubeziehen. Im Bereich der baulichen Umgestaltung der Oberwiehler Ortslage durch mehrgeschossige Wohn- und Geschäftshäuser hat sich der Gemeinnützige Verein für Baumpflanzaktionen mit Linden eingesetzt.

Auch mit kleinen Projekten das Dorfleben bereichern und Lebensqualität schaffen

Im beschaulichen Wiehl-Hübender präsentierte sich ein belebter Dorfplatz, direkt an der Kutschenremise, die eine der bedeutendsten Sammlungen historischer und traditioneller Kutschen beherbergt und Sammlungen zum Wagenfahren von 1500 bis heute präsentiert. Dort grenzt ein gepflegter Kräutergarten an, in dem sich die Dorfbewohner bedienen können, wie Karl-Friedrich Lademacher von der Dorfgemeinschaft Hübender die Bewertungskommission informierte.

Ehrenamtliches Engagement gibt es am Dorfhaus beispielsweise durch einen kostenlosen Fahrradservice, wo handwerklich geschickte Dorfbewohner am Wochenende Räder flott machen.
Den großen Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft Hübender betonten ältere und jüngere Bewohnerinnen und Bewohner beim gemütlichen Brezelessen am Dorfhaus.

Auch im Wettbewerb erfahrene Dörfer zeigen innovative Projekte

20 Mal hat das Nümbrechter Bundes-Golddorf (2016) Benroth bereits erfolgreich am Wettbewerb teilgenommen. Dass sich das Dorf lebendig weiterentwickelt, demonstrierten Petra Beyer und Werner Demmer vom gemeinnützigen Verein Benroth anhand eines Ortsspaziergangs: gut erhaltene Fachwerkhäuser und moderne Architektur fügen sich zusammen, der Spielplatz wird zum Mehrgenerationentreff. Außerdem gibt es ein großes Feuchbiotop, "das zu einem Pflanzen- und Tierparadies geworden ist", sagt der Benrother Udo Adolphs. Es lädt zum "Lernen und Rasten" ein und soll zukünftig auch von Schulen genutzt werden.

Ein wichtiges Anliegen der Benrother ist ein zukunftsfähiges Energiekonzept: so wird das Dorf mit Kalter Nahwärme aus einem 30 Kubikmeter großen Eis-/ Wasser-Energiespeicher versorgt. Alle Haushalte verfügen über Breitbandanschlüsse für schnellen Internetzugang. Für die zahlreichen Konzepte und Leitbilder, die viele Aktive in Benroth ehrenamtlich umsetzen, reichte der zeitlich vorgegebene Rahmen der Vorstellungsrunde kaum aus.

Soziales und kulturelles Leben im Dorf

Mit dem Besuch von Elsenroth (Nümbrecht) hat die Bewertungskommission ihren ersten Bereisungstag abgeschlossen. Die Erweiterung des Gewerbegebietes nutzen viele Dorfbewohner auch für neue Projekte. Für den bei Spaziergängern und Radfahrern beliebten Höhenweg, der jetzt im Gewerbegebiet liegt, wird alternativ der alte Kirchweg nach Marienberghausen wiederbelebt, sagt Iris Tietz, Vorsitzende des Gemeinnützigen Vereins Elsenroth.

Außerdem soll der Spielplatz zu einer generationenübergreifenden Begegnungsstätte umgestaltet werden. Auch die Brunnenhütte soll wiederbelebt werden. "Wir Dorfbewohner reden miteinander und auch wenn es schonmal unterschiedliche Ansichten gibt, arbeiten wir doch gemeinsam daran, dass sich unser Dorf gut weiterentwickelt", sagt Iris Tietz.

Vielfältiges Engagement und Gemeinschaftssinn herrscht in den Dörfern

Die Bewertungskommission zeigte sich nach dem ersten Bereisungstag sehr beeindruckt von den zahlreichen und innovativen Projekten der Dorfgemeinschaften. Nach den fachkundigen Besuchen der 19 teilnehmenden Dörfer werden die Preisgelder und Preiskategorien vergeben und festgelegt, wer sich für die Teilnahme am Landeswettbewerb qualifiziert.
Informationen zum Kreiswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" auf www.obk.de/dorfwettbewerb.

Unser Dorf hat Zukunft - Kreiswettbewerb 2022
Teilnehmende Dörfer:
• Bellingroth (Engelskirchen)
• Bünghausen, Erbland, Schneppsiefen, Schönenberg (Gummersbach)
• Hohkeppel, Linde, Scheel, Schönenborn, Spich (Lindlar)
• Müllenbach (Marienheide)
• Benroth, Elsenroth (Nümbrecht)
• Mittelagger, Wildbergerhütte-Bergerhof (Reichshof)
• Hübender, Oberwiehl (Wiehl)
• Egen, Kreuzberg (Wipperfürth)
(red.-04.05.2022 17:25)


 


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