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Bedingungen zur Menschenrettung entsprachen echtem Einsatz

Großangelegtes Übungsszenario im Wohnheim „Haus am Park“

Foto: Lukas Heu
Waldbröl - Mehrgeschossige, verwinkelte Gebäude, weitläufige Flure, Zimmer an Zimmer sowie eine beträchtliche Anzahl betreuungsbedürftiger Menschen stellen Feuerwehren bei Brandeinsätzen in Betreuungseinrichtungen vor Herausforderungen. Die Notwendigkeit eines intensiven Trainings sowie die Kenntnis der entsprechenden Objekte im eigenen Einsatzgebiet wurde auch durch die am vergangenen Sonntag (4. August) durchgeführte Großübung der Waldbröler Feuerwehreinheiten verdeutlicht.

Unter der Leitung von Daniel André Wendeler, Leiter der Feuerwehr Waldbröl, wurde das Übungsszenario am Sonntagmorgen von einer vierköpfigen Arbeitsgruppe aus Waldbröler Führungskräften erarbeitet. Als Schauplatz wurde das „Haus am Park“ im Schaumburgweg nahe dem Königsbornpark gewählt. Dabei handelt es sich um ein Wohnheim für 24 Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen der HBW GmbH aus Wiehl. Zur Gewährleistung der Realitätsnähe wurde zudem Manfred Wagner als technischer Leiter sowie Brandschutzbeauftragter der Trägergesellschaft in die Vorbereitungen involviert.

Die ersten Einsatzkräfte des Löschzuges Waldbröl wurden gegen 10 Uhr durch die Kreisleitstelle in den Schaumburgweg alarmiert, nachdem die Meldung über einen Fahrzeugbrand vor der Einrichtung eingegangen war. Bei Eintreffen der Einsatzkräfte stand das Fahrzeug bereits in Vollbrand.

In kürzester Zeit hatten die Flammen einen Raum im Untergeschoss erfasst. Infolge der geöffneten Fenster und Türen zum Treppenraum erfolgte eine signifikante Rauchausbreitung über mehrere Etagen der Einrichtung. Der Treppenraum, der als einziger baulicher Fluchtweg dient, wurde ebenfalls rasch verraucht. Des Weiteren drangen Rauchgase durch Fenster im Erdgeschoss sowie im ersten Obergeschoss in das Objekt ein. Die anfänglich als tendenziell harmlos eingestufte Erstmeldung entwickelte sich schnell zu einer unübersichtlichen Lage, in der mehrere Hausbewohner als vermisst galten. In der Folge daher auch die Einheiten Thierseifen, Geilenkausen und Heide hinzugezogen.

Die Ausbreitung des Rauches wurde mittels Nebelmaschinen simuliert. Unter Beteiligung einiger Bewohner sowie der Jugendfeuerwehr Waldbröl konnten auf diese Weise Menschen aus dem Gebäude gerettet werden, wobei die Bedingungen denen eines echten Einsatzes entsprachen. Des Weiteren bestand für die Ehrenamtlichen die Möglichkeit, auf die Atemschutzgeräte der Einsatzfahrzeuge zurückzugreifen, sofern das taktische Vorgehen dies erforderte.

Nach einer Einsatzdauer von gut eineinhalb Stunden wurde das Szenario beendet. Die Verantwortlichen zogen ein insgesamt positives Fazit. Die Übung generierte nicht nur für die Führungskräfte in Bezug auf Taktik, Fahrzeugaufstellung und Koordination einen Mehrwert, sondern auch für jedes Truppmitglied. Letzteres muss sich in einer Stresssituation in derartigen Gebäuden zurechtfinden und stark hilfsbedürftige Menschen hinausführen.

Eine wesentliche Funktion kam in diesem Kontext noch der von Manfred Wagner geleiteten Gebäudeführung zu. Diese verfolgte das Ziel, den Einsatzkräften lokale Besonderheiten im Objekt aufzuzeigen.
Die Übung fand mit freundlicher Unterstützung und Genehmigung der HBW GmbH statt, deren Personal und Bewohner in Planung und Ausführung der Übung unterstützen. (red.-Mittwoch, 7. August 2024)


 


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