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„Schützt das Grünland und die regionalen Produkte!“

Planspiel Tatort Wiese

Foto: Manuela Thomas, BAK
Wipperfürth - Dieser Tage konnte man eine Gruppe angehender Landwirte auf zwei benachbarten Wiesen des Biohofs Kern und der Wegerhof KG in Wipperfürth antreffen, die in heißen Debatten vertieft waren. Täglich gehen in Deutschland 52 Hektar Land durch Versiegelung für Siedlungs- und Verkehrsflächen verloren. Und nun beschreibt das Szenario des Planspiels auch noch, dass hier auf den Wiesenflächen ein Supermarkt gebaut werden soll. Dies gilt es zu verhindern! Oder auch nicht? In einem Planspiel setzten sich die Azubis intensiv mit den Interessen verschiedener Landnutzern auseinander und schlüpften dabei in die Rollen von Naturschutz, Kommune, Discounter, Heimatverein und Anwohnern.

Um der eigenen Argumentation eine solide Basis zu verschaffen, fand eine Begehung der Wiese statt. Die Ergebnisse der Grünlandkartierung wurden akribisch zusammengetragen und für das anschließende Treffen der Interessensgruppen im Rahmen einer fiktiven Bürgerversammlung bereitgehalten.

Das Planspiel bietet eine besonders interaktive Möglichkeit, sich mit den unterschiedlichen Aspekten von Interessenskonflikten in der Flächennutzung auseinanderzusetzen. Dank der langjährigen
Zusammenarbeit zwischen Manuela Thomas von der Bergischen Agentur für Kulturlandschaft (Regionalzentrum für Bildung für nachhaltige Entwicklung) und Jan Wiegold vom Bergischen Berufskolleg Wipperfürth erhalten Auszubildende

im zweiten Lehrjahr seit vielen Jahren die Gelegenheit, sich in selbstgesteuerten Debatten intensiv mit den Perspektiven und Konflikten verschiedener Landnutzer zu beschäftigen. Unterstützt wurden die Azubis dabei in diesem Jahr auch von Bernd Schnippering (Kreislandwirt des Oberbergischen Kreises), Franz Bellinghausen (Vorsitzender der Kreisbauernschaft Oberberg) und Annika Strumpf vom Biohof Kern. Denn im Oberbergischen Kreis und im Rheinisch-Bergischen Kreis gibt es eine langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Akteuren aus Naturschutz und Landwirtschaft - seit 2016 unter dem Namen „Modellregion Landwirtschaft und Naturschutz - Bergisches Land“ koordiniert von den beiden Biologischen Stationen Oberberg und Rhein-Berg.

Das Planspiel wird von den Teilnehmenden stets begeistert aufgenommen und führt immer wieder zu überraschenden und lebendigen Diskussionsrunden. So trägt es auch künftig dazu bei, das
Bewusstsein für den Erhalt des für die Oberbergische Kulturlandschaft typischen Grünlands zu schärfen. (red.-07.06.2025 05:38)

Foto: Janna Schulte, BAK




 


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