Inthronisierung des Denklinger Prinzenpaares Strahlende Tollitäten übernahmen die Macht
Drei Bürgermeister und eine Vize-Bürgermeisterin waren dabei, und das ist ungewöhnlich, im Fall der Majestäten Welter aber nachzuvollziehen. Wenn die Denklinger feiern, geht jedes Mal die Post ab - während der tollen Tage natürlich mit Tausenden Jecken im Festzelt ihres Heimatortes. Nur zur Proklamation immigriert die komplette KG schon seit Jahren mitsamt den Denklinger Bürgern in die Nachbargemeinde Nümbrecht, weil im Reichshof ein adäquater Saal fehlt. So wird der Kursaal des Nümbrechter Parkhotels einmal im Jahr zur närrischen Hochburg.
Ein wenig Wehmut kam natürlich auf, als die Vorjahrestollitäten Prinz Michael Bürger und seine Prinzessin Regina von Präsident Wolfgang Köcklerling verabschiedet wurden. In Erinnerung an eine tolle Session 2002/2003 flossen sogar ein paar Tränen. Die trockneten jedoch schnell wieder. Dafür sorgte der Bergische Landbote, Ferdi Huick, ebenfalls ein waschechter Wilkenrother.
Mit einer Rakete schickten die Jecken den Boten von der Bühne. Und dann ging's los: Prinz Hansi und Prinzessin Gabi zogen ein und brauchten dafür ziemlich lange. Denn erst einmal hieß es "Bützen, was das Zeug hält". Das erste Bad in der Menge tat den beiden sichtlich wohl. Bürgermeister Rolland überreichte das Zepter kampflos und gab damit die Regierung ab, inklusive ausgeglichenem Gemeindehaushalt. Er hat jetzt einen neuen Job: Denn das Prinzenpaar verdonnerte ihn dazu, mit der Laterne nachts durch Denklingen zu ziehen und "Hoch lebe das Prinzenpaar" zu rufen.
Der Streifenwagen der Polizei muss regelmäßig durchs Dorf fahren und die Beamten per Megaphon die Hits des Prinzenpaares abspielen. Dickster Brocken für Rolland und seinen Kämmerer: Sie müssen laut der elf Welterschen Thesen die Gewerbesteuer an die KG abtreten. "Mit dem Erlös soll ein neuer Festsaalbau im Kurpark finanziert werden", verkündete Hansi I.
Für ein tolles Rahmenprogramm sorgten das Musikkorps der Kölner Torwache, die Denklinger Garden, darunter die "Burgmäuse" und die "Pänz von der Burg" sowie die Garde Rot-Weiß. Letztere präsentierte sich zu vorgerückter Stunde - zum ersten Mal mit männlicher Verstärkung - auch als Showtanzgruppe. Zu Gast war die Garde der KG Närrische Oberberger Engelskirchen, die den Bühnenboden zum Beben brachte. Zwei Lieder, eigens für das Prinzenpaar und den Denklinger Karneval geschrieben, präsentierten die "Deezekusener Schmettereulen" unter Regie von Jürgen Hennlein. Weiterer Höhepunkt war der Auftritt der Kölner "Klävbotze". Als sie ihre Hits anstimmten, sang und schunkelte der ganze Saal mit.
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