Tierisches aus Oberberg

Kleiner Leo kämpft wie ein großer Löwe

Waldbröl - Durch ein klägliches Wimmern wird ein Jugendlicher vergangene Woche auf die Notsituation eines kleinen Katers aufmerksam, der unter einem Gebüsch abseits einer Straße kauert. Das Tier ist in einem entsetzlichen Zustand...

Der Jugendliche übernimmt sofort die Verantwortung für die schwerst verletzte Katze, bringt sie nach Hause und alarmiert THEA e.V. in Morsbach. Die Tierschützer holen den "halbtoten" Kater ab und fahren ihn sofort zum Tierarzt, der eine vollständige Lähmung des gesamten hinteren Bewegungsapparats, inklusive der hier betroffenen Organe, starke Austrocknung, erhebliche Abmagerung und verschiedene Rippenbrüche diagnostiziert.

Die Prognose für den Katzenwelpen, der vermutlich tagelang vergeblich auf Rettung gehofft hat, ist mehr als schlecht. Aber der kleine Kerl sieht das anders. Trotz seines schier hoffnungslosen Zustands und der finstersten Zukunftsaussichten signalisiert er einen enormen Lebenswillen. Der kleine Rote bekommt eine Chance und einen Namen: Leo!

Leo wird nach tierärztlicher Versorgung ins "Krankenbett" gelegt. Viel Ruhe, noch mehr Streicheleinheiten und täglich mehrfache Tierarztbesuche sind angeordnet.

Tag 2: Leo zeigt sich von seinen erheblichen Verletzungen und Lähmungen nahezu unbeeindruckt. Es scheint, als habe er sich über Nacht - satt und warm gebettet - damit abgefunden, zukünftig einzig mit seinen Vorderbeinen die Welt zu erkunden und den Rest des Körpers halt eben irgendwie hinterher zu schleifen.

Damit aber wollten sich seine Pfleger nicht abfinden. Eine weitere eingehende Untersuchung durch den Tierarzt zeigt, dass Leo einen so genannten Restschmerz in seinen Zehen spürt. Minimal, aber immerhin. Also wird Krankengymnastik angeordnet, und Leo macht eifrig mit.

Tag 3: Leo wirkt erschöpft. Er schläft viel. Wenn er wach ist, fordert er Streicheleinheiten ohne Ende, schnurrt und schmust was das Zeug hält und will nicht alleine sein. Er genießt die menschliche Nähe, legt sich auf den Rücken, lässt sich den Bauch kraulen, damit sich das, was er selbst nicht mehr absetzen kann, ablöst. Dies geschieht nicht ganz ohne "Spuren". Leo muss gewaschen werden. So schonend und warm - mit anschließender Trockenmassage - dies auch vollzogen wird... Katzen wollen ganz und gar nicht baden....!

Tag 3: Leo muss wieder ins Bad. Seine erste Reaktion: Er zieht über seinem "Babybad" die Pfötchen an und strampelt! Freudentaumel pur! Die Lähmung lässt nach, der Appetit nimmt zu. Leo ist bester Laune und bekommt einen "Nachnamen": Sonnenschein!

Tag 4: Nicht ohne Leo Sonnenschein! Der kleine rote Kater ist im Grunde noch auf der "Intensivstation", darf sich nicht zuviel bewegen, braucht viel Ruhe, will aber immer dabei sein. Und er gibt alles, dies seinen Pflegern auch mitzuteilen.

Tag 5 bis 7: Leo Sonnenschein macht riesen Fortschritte. Er kann seine Beinchen schon ein wenig belasten, sich selbständig hinstellen, ein paar Schritte auf allen Vieren gehen und durch die Wiese stapfen.

Der kleine Kerl wird von Tag zu Tag fröhlicher und agiler. Er spielt gerne, ist an allem interessiert, ganz besonders an Menschen, in deren Gesellschaft er sich besonders wohl fühlt. Daher glauben die Tierschützer, dass Leo schmerzlich vermisst wird. Doch bisher hat sich noch niemand bei THEA gemeldet. Infos: 0160-8541426 (2.07.2007 11:30)




© 2003-2012 oberberg-heute.de Alle Rechte vorbehalten.