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Alles auf Kuhhaut dokumentiert

Im Jahr 1109 Gummersbachs Ersterwähnung

Gummersbach - Dienstagmorgen, 10 Uhr: Die Historiker Gerhard Pomykaj und Jürgen Woelke brechen zu einer nicht ganz alltäglichen Reise auf. Ihr Ziel: Das Historische Archiv des Erzbistums Köln in der Gereonstraße. Ihr Auftrag: Die Urkunde des Kölner Erzbischofs aus dem Jahr 1109, in der Gummersbach erstmals erwähnt wird.

Diese Urkunde soll leihweise in die Kreisstadt gebracht werden und dort im Rahmen der Ausstellung "Kostbarkeiten Gummersbacher Geschichte" ausgestellt werden. Nach einer freundlichen Begrüßung durch Dr. Joachim Oepen beginnt der Abstieg in die Lagerräume des Archivs. Der erste Eindruck ist ernüchternd: Keine verstaubten Kellergewölbe, stattdessen neon-beleuchtete Gänge, durch die es vorbei an unzähligen Türen zum Raum "Urkunden" geht. Und dann umweht die Historiker doch noch der Hauch der Geschichte: Hier im "Urkundenschrank 3" hängt die Mappe "A I 15". Sie enthält die Urkunde, in der Erzbischof Friedrich I. verfügte, die ihm zustehende Kathedralsteuer auf ein Viertel der ursprünglichen Summe herabzusetzen, und zwar für die „ecclesia que est in villa Gumeresbracht“ (die Kirche, welche im Dorf Gummeresbracht ist). Für einen Moment kehrt fast andachtsvolle Stille ein, als die Gummersbacher Historiker das kostbare Stück begutachten. "Ein so altes Dokument hält man nicht alle Tage in Händen", sagt Gerhard Pomykaj. Bei ihm selbst liegt das zwölf Jahre zurück, damals war die Urkunde schon einmal für einige Tage zu Austellungszwecken in Gummersbach. Dr. Oepen erläutert die Besonderheiten mittelalterlicher Dokumente, so z. B., dass sie oft aus Pergament vom Rind verfasst wurden und Jürgen Woelke stellt schmunzelnd fest: "Die letzten Sätze musste der Schreiber kleiner schreiben, damit der Erlass des Erzbischofs noch auf die Kuhhaut ging."

Nun wird die Urkunde sorgfältig verpackt und versehen mit guten Ratschlägen für die Lagerung und Ausstellung machen sich Pomykaj und Woelke mit der wertvollen Fracht auf den Weg zurück nach Gummersbach. Dort wird das Dokument von morgen an noch bis zum Ende des Jahres in der Hauptstelle der Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt und hoffentlich viele Besucher anlocken. Ausstellungseröffnung: Mittwoch, 9. Dezember 2009, 18.30 Uhr, durch Bürgermeister Frank Helmenstein. (red.-08.12.2009 19:57)





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