Oberbergischer Kreis - Schnee und Eis legten am Montagabend auf vielen Straßen im Kreisgebiet den Verkehr lahm. Die Räum- und Streudienste waren pausenlos im Einsatz, stießen aber schnell an ihre Grenzen, weil sie an vielen Stellen keine Chance hatten durchzukommen. Bei geschlossener Schneedecke kam es zu mehr als 40 Unfällen. Zum Glück gingen die meisten glimpflich ab. Lediglich zwei Autofahrer erlitten leichte Verletzungen. Besonders schlimm war die Lage im Raum Gummersbach, Bergneustadt und Eckenhagen. Lastwagen und Autos standen quer, es ging weder vor noch zurück.
"Das Problem waren die Fahrer aus Köln, Bonn und Siegburg mit ihren Sommerreifen", schilderte der Einsatzleiter des Bauhofes in Gummersbach Ekkehard Mesch. Ein rumänischer Lastwagenfahrer sei praktisch ohne Reifen auf Tour gewesen. "Der fuhr quasi auf den Felgen." 14 Fahrzeuge inklusive der freien Unternehmer waren im Stadtgebiet unterwegs. Die Mitarbeiter des Bauhofs waren bereits seit morgens in Bereitschaft gewesen. Am Nachmittag waren bis auf wenige alle nach Hause gefahren, als plötzlich das Schneegestöber einsetzte. "Mit dem Blitzeis konnte wirklich niemand rechnen. Wir haben abgestreut, aber das Tauwasser ist vielerorts sofort wieder gefroren", erzählte Mesch.
Er selbst war hingefallen, als er für seine Leute in der Stadt Essen holen wollte. Auf der Westtangente war es besonders schlimm. Wegen extremer Glätte wurde sie für mehr als drei Stunden komplett gesperrt. Auch die Rettungsdienste hatten ihre liebe Not. In Bergneustadt hing ein Notarztfahrzeug an der Steigung zum Hackenberg hinauf fest. In Gummersbach musste sogar die Feuerwehr einspringen, und einen Patienten mit dem Rüstwagen ins Kreiskrankenhaus schaffen. Ein Einsatzwagen des Rettungsdienstes rutschte gegen ein Auto.
"Bei uns ist der letzte Streuwagen eine Minute nach Mitternacht zurück gekommen und heute Morgen um fünf Uhr waren alle wieder draußen. Die Gummersbach haben 300 Kilometer Straßen freizuhalten, da macht bei zwei Fahrspuren 600 Kilometer. (ams)
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