Oberberg - Leere Batterien und Akkus gehören nicht in den Abfall. Diese Nachricht ist nicht neu, denn deren Gefahren für Umwelt und Mensch sind allseits bekannt. Trotzdem landen jedes Jahr von 1,3 Milliarden verkauften mobilen Energieträgern nur 35 Prozent in den Sammelboxen des Handels.
Das muss sich ändern, meint die Verbraucherzentrale NRW und geht für die Botschaft "Altbatterien und -Akkus gehören zurück in den Handel!" bis Ende Oktober auf die Straße. Überall dort, wo Batterien oder batteriebetriebene Geräte verkauft werden, sollen sie in die über 160.000 aufgestellten Rücknahmeboxen der Stiftung Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien (GRS) geworfen werden. Das ist für Verbraucher kostenlos, auch wenn keine neuen Energiezellen gekauft werden.
Um Discman, Fotoapparat, Wecker, Taschenrechner & Co ohne Steckdose zu betreiben, setzt jeder Bundesbürger jährlich bis zu 16 Batterien und Akkus ein. Dadurch wächst der Berg zu Abfall gewordener "Powerzellen" im gleichen Zeitraum auf über eine Milliarde an. Leider werden die wenigsten davon recycelt. Viele fristen in Schubladen, Kisten oder Schränken ihr Dasein, landen verbotenerweise im Hausmüll oder werden gar in Garten, Wald und Wiese "entsorgt". Doch das kann sich nachteilig auf unsere Umwelt und Gesundheit auswirken. Batterien und Akkus enthalten Schwermetalle und andere umweltgefährdende Stoffe. Wenn diese über Gewässer, Boden und Tiere wieder in die Nahrungskette gelangen, können sie nicht nur das menschliche Allgemeinbefinden negativ beeinflussen, sondern auch Nervensystem und Erbgut schädigen.
Die Verbraucherzentrale NRW setzt sich deshalb dafür ein, dass leere und verbrauchte Energieträger in die dafür vorgesehenen Sammelboxen des Handels geworfen werden. Von Juli bis Oktober vermittelt die Nachhaltigkeitskampagne futureins Schülerinnen und Schüler der Klassen 3 bis 6, was man mit den kleinen Energiespeichern tut, wenn sie ausgedient haben und leer geworden sind. Unter dem Motto "Mach den Boxenstopp - Bring leere Batterien zurück!" sollen sie spielerisch erleben, dass Batterien nicht achtlos weggeworfen oder liegengelassen werden dürfen, sondern dass sie in den Handel zurück gebracht werden müssen.
Wie man aus einer mühseligen Pflicht eine spannende Aufgabe machen kann, bewies das Mitmachen bei der heutigen futureins-Aktion an der Grundschule Müllenbach: Innerhalb einer an einen Rennparcours erinnernden Strecke wurden die Kinder vor die Aufgabe gestellt, Batteriemodelle einzusammeln und in überdimensionale GRS-Sammelboxen zu werfen. Sie übten so spielerisch das Abgeben von Alt-Energieträgern ein. Dafür gab es eine lohnende Überraschung, die auch nach der Aktion daran erinnert, dass Batterien zurückgeben Spaß machen kann. Horst Esser, Ehrenvorsitzender des Schützenvereins, unterstützte dabei die Mitarbeiter der Verbraucherzentrale NRW, Stefanie Schmidl und André Schmitt.
Der Startschuss für die futureins-Aktionsreihe "Mach den Boxenstopp - Bring leere Batterien zurück!" war im Juli 2005. Bis Ende Oktober werden Aktionen und aktionsbegleitende Aktivitäten in ca. 100 Orten des Landes durchgeführt. Sie sind Teil einer mehrjährigen öffentlichen Kampagne zur Förderung von nachhaltigem Konsum und zukunftsfähigem Angebot. Seit Ende 2002 sind in Nordrhein-Westfalen Mitarbeiter der Verbraucherzentrale NRW unterwegs, um Themen wie Bio-Lebensmittel, Recyclingpapier, Spritsparen und Fairen Handel mit fantasievollen Aktionen stärker im Bewusstsein zu verankern. Futureins ist ein mit Mitteln des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW finanziertes Nachhaltigkeitsprojekt der Verbraucherzentrale NRW.
Weitere Informationen zum richtigen Umgang mit Batterien und Akkumulatoren, zur ihrer Entsorgung, ihrem Recycling, zu umweltfreundlichen Alternativen und ihrer Funktionsweise erhalten Sie unter www.futureins.de, unter www.grs-batterien.de sowie in den Beratungsstellen und bei den Umweltberatern der Verbraucherzentrale NRW. (oh-20.10.2005 00:26)
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