Oberberg - Mit den ersten Winterboten zogen am Donnerstag wieder große Kranichzüge übers Oberbergische. Rund 2.000 Tiere machten sich mit einiger Verspätung auf den Weg gen Süden. Sie wurden über der Aggertalsperre und im Südkreis gesichtet. Christoph Buchen, Oberbergs Vogelexperten, hat eine Erklärung für die Nachzügler…
Seit 30 Jahren erfasst der Hobby-Ornithologe Kranichzüge für den Oberbergischen Kreis. Und wenn die „lautstarke 1“ am Himmel zu sehen ist, klingelt bei ihm das Telefon. So auch am Donnerstag. „Der dritte Kranichzug in diesem Herbst wurde um 2:15 Uhr am Mittwochmorgen entdeckt“, so Buchen, der eine Veränderung in den Abflugzeiten dieser Zugögel feststellt. Früher habe man die Uhr nach den Kranichzügen stellen können. Am 15. November, pünktlich zur Kartoffelernte seien die Tiere über das Oberbergische, in Richtung Süden geflogen und am 15. März habe man sie auf ihrem Weg zurück in die skandinavischen Länder gesehen. In diesem Herbst gab es jedoch bereits drei Großflugtage. So wurden die Kraniche am 16. und 17. Oktober, am 1. November und am 16. und 17. November über dem Kreisgebiet gesehen.
„Die Termine haben sich verschoben. Die Tiere starten früher, länger, das heißt zu mehreren weit auseinander liegenden Terminen und fliegen nicht mehr so weit“, erklärt Buchen.
Um ihr Ziel, das längst nicht mehr das weit entfernte Afrika ist, sondern in Frankreich und Spanien liegt, rechtzeitig zu erreichen, fliegen die Kraniche auch nachts. Ihre Durchschnittsgeschwindigkeit liegt bei 50 bis 80 km/h.
Schon im Februar lohnt sich wieder ein Blick zum Himmel, wenn man aus weiter Ferne die typischen Schreie zu hören glaubt, denn dann dürften je nach Wetterlage schon die ersten Rückkehrer zu sehen sein. (oh-20.11.2005 09:03)
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