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Brandbombe explodierte in Pkw

Abflussrohr war scharfe Bombe

Ranzel - Gestern wurde die Polizei zu dinem Pkw-Brand gerufen. Als die Polizei am Einsatzort eintraf, waren bereits 15 Feuerwehrleute mit den Löscharbeiten beschäftigt. Der Brandherd befand sich im Kofferraum des Fahrzeugs, in dem sich nach Angaben des 64-jährigen Eigentümers lediglich ein Abflussrohr befand.


Obwohl der Brand von der Feuerwehr schnell unter Kontrolle gebracht wurde, bestanden Schwierigkeiten, das Feuer vollständig zu löschen.
Wie sich bei näherer Prüfung herausstellte, handelte es sich um ein 15kg Phosphorbombe aus dem zweiten Weltkrieg. Der 64-Jährige hatte das vermeintliche Rohr am 23.04.2006 während einer Fahrradtour am Mondorfer Siegdamm gefunden und mitgenommen, um ihn für Bastelarbeiten zu verwenden. Dass es sich um eine Bombe handeln könnte, hatte er nach eigenen Angaben nicht bedacht.

Der Brandort wurde sofort abgesperrt und der Kampfmittelräumdienst und ein Chemiker der Feuerwehr hinzu gerufen.

Die Bombe war nach Auskunft der Experten mit dem Explosivstoff Schwarzpulver und weißem Phosphor gefüllt. Der in Verbindung mit Sauerstoff leicht entzündliche Phosphor kann mit herkömmlichen Mitteln nicht gelöscht werden.


Im vorliegenden Fall hat wahrscheinlich die Sonneneinstrahlung den Stoff zur Entzündung gebracht. So bestand aktuell auch die Gefahr, dass sich das Fahrzeug wieder neu entzünden könnte. In Absprache mit Entschärfern des Landeskriminalamtes wurde die Bombe in einem Munitionsbunker deponiert. Das Fahrzeug und alle kontaminierten Gegenstände mussten ebenfalls an einen sicheren Ort gebracht werden.

Ein Teil der Straßendecke wurde abgetragen und speziell entsorgt. Wie die Bombe an den Siegdamm kam, ist noch ungeklärt.

Die Polizei weist darauf hin, dass der Transport von Kriegsmunition für Privatpersonen nicht nur höchst gefährlich ist, sondern auch eine Straftat nach dem Kriegswaffenkontrollgesetz darstellt. Bürger, die einen Gegenstand finden, bei dem sie auch nur die Vermutung haben, es könnte sich um eine Bombe oder Munition handeln, sollten ihn auf keinen Fall berühren und umgehend die Polizei über Notruf informieren. (oh-26.04.2006 20:24)


 



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