Engelskirchen - Die oberbergischen Grünen bedauern die durch den Träger angekündigte Schließung der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe im St-Josef-Krankenhaus in Engelskirchen zum Jahresende. Die Abteilung sei hinsichtlich ihrer patientenorientierten Geburtshilfe und medizinischen Versorgung in der Bevölkerung akzeptiert und verankert, wie die Diskussionen um den Erhalt der Abteilung im Krankenhausbedarfsplan gezeigt habe.
Verantwortlich für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten sei die massive Abwertung der Fallpauschalen für geburtshilfliche Leistungen innerhalb von zwei Jahren von 34 %. Die Konzentrierung der Geburtshilfe auf große geburtshilfliche Abteilungen mit mehr als 1.200 Geburten pro Jahr ist dadurch vorprogrammiert, so Helmut Schäfer von den GRÜNEN.
Die Fallpauschalen werden festgesetzt im Rahmen eines gesetzlich vorgeschriebenen Verfahrens zwischen Deutscher Krankenhausgesellschaft (DKG) und den Spitzenverbänden der Krankenkassen. Der Präsident der DKG ,Dr. Kösters, habe kürzlich vermerkt, dass bei Auswirkungen der DRG-Fallpauschalen auf die Versorgungsstruktur letztlich politische Entscheidungen zur Krankenhausbedarfsplanung gefordert seien.
Im Oberbergischen Kreis habe die kommunale Gesundheitskonferenz 2004 in der Anhörung zum Krankenhausbedarfsplan ein eindeutiges Votum für den Erhalt der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am St.-Josef-Krankenhaus abgelegt aufgrund der qualitativ guten wohnortnahen Versorgung. Da der Träger aufgrund der dargestellten Entwicklung jetzt aus wirtschaftlichen Gründen den Schritt zur Schließung der Abteilung gehe, sollte diese Entwicklung unbedingt in der kommunalen Gesundheitskonferenz dargestellt und hinsichtlich der Auswirkungen auf die gynäkologisch-geburtshilfliche Versorgung im Oberbergischen Kreis öffentlich diskutiert werden - mit Stellungnahmen seitens der Krankenhausträger, der Krankenkassen sowie gegebenenfalls von Patientenorganisationen. (oh-7.2.2006 09:33)
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