Suche:
 Inhalt

Sorgen auch um die Nachfolge

Bergneustädter Ärzte im Gespräch mit Minister Laumann

Oberberg - Gut aufgehoben fühlten sich die vier Bergneustädter Ärzte bei Ihrem Gespräch mit Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann.

Der oberbergische Landtagsabgeordnete Bodo Löttgen hatte das Gespräch am Rande der gestrigen Plenarsitzung vermittelt und damit ein Versprechen eingelöst, das er nach der Informationsveranstaltung der Ärzte am 29. März gegeben hatte.

Dr. Götze, Frau Dr. Kriegeskotte, Dr. Reijneker und Dr. Hamacher trugen dem Minister ihre Sorge um eine wohnortnahe medizinische Versorgung vor. Angesprochen wurden die aus Sicht der Ärzte unzureichende Einkommenssituation, die zu hohe Regelungsdichte und die ausufernde Bürokratie sowie die Problematik bei der Übernahme von Praxen.

Insbesondere letzteres kann möglicherweise zukünftig zu Problemen bei der ärztlichen Versorgung in Teilen Oberbergs führen.

Ärzte die sich aus Altersgründen zur Ruhe setzten wollen finden keinen Nachfolger.

Obwohl er als Landesminister die von den Ärzten kritisierten Regelungen nur indirekt beeinflussen kann, hörte Karl-Josef Lauman aufmerksam zu. Die gerade in Berlin stattfindenden Gespräche zur Reform des Gesundheitswesens wird die CDU nach seiner Auffassung nutzen, um sich für die Beibehaltung einer dezentralen ärztlichen Versorgung einzusetzen.

Einen Ärztemangel konnte der Minister für Nordrhein-Westfalen nicht bestätigen. Er sagte jedoch zu, sich noch einmal intensiv mit der Situation in Oberberg zu befassen.

Er sprach sich dafür aus, Anreize für die Ansiedlung junger Ärzte im ländlichen Raum zu schaffen und höhere Vergütungssätze in weniger attraktiven Versorgungsgebieten zuzulassen. Gleichzeitig sieht der Minister aber auch eine Notwendigkeit zu mehr gemeinschaftlichem Handeln. Um die Kosten insbesondere für die technische Ausstattung der Praxen niedrig zu halten, werden sich zukünftig wohl mehr Gemeinschaftspraxen bilden müssen.

Auch Dr. Hamacher, bekanntermaßen ja besonderes durch die ungünstige Verteilungspraxis betroffen und in seiner beruflichen Existenz bedroht, kehrt mit einer positive Nachricht zurück.

Minister Laumann sagte ihm persönlich eine Überprüfung des Falles zu.

"Der Protest der Bergneustädter Ärzte hat nicht nur zu diesem Gespräch geführt", erklärte Bodo Löttgen abschließend "Auch die CDU Oberberg hat die Brisanz der Problematik erkannt und setzt sich vehement für eine Beibehaltung der wohnortnahen ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum ein." (oh-19.05.2006 16:08)


 



© 2003-2023 oberberg-heute.de Alle Rechte vorbehalten. Impressum / Datenschutzerklärung