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Herausragende Abschlussarbeit

RTL vergab Förderpreise an Gummersbacher Absolventen

v.l.n.r.: Klaus Assauer (RTL), Thomas Hess, Prof. Dr. Lutz Köhler, Stefan Schiffer, Prof. Dr. Kristian Fischer, lona Ludwig (Mutter des Preisträgers)
Gummersbach - Zum zweiten Mal wurden drei Förderpreise des Kölner Fernsehsenders RTL Television GmbH für herausragende Abschluss-Arbeiten in der Medieninformatik übergeben. Der Ressortleiter „Teleport Operations“, Klaus Assauer, übergab die Schecks im Gesamtwert von 1500 Euro…

RTL arbeitet schon seit mehreren Jahren mit dem Studienbereich Medieninformatik des Campus Gummersbach der FH Köln zusammen, meist über Praxissemester und Diplomarbeiten von Studierenden. Aus dieser für beide Seiten fruchtbaren Zusammenarbeit entstand die Idee, herausragende Abschluss-Arbeiten mit Förderpreisen zu prämieren. Inhalt des Studiums Medieninformatik sind vor allem Informatik-Anwendungen für die Medien-Unternehmen und damit gehören Fernsehsender zu den bevorzugten Abnehmern von Absolventinnen und Absolventen.

Der erste Preis, dotiert mit 750 Euro, ging an Thomas Hess aus Köln. Thema seiner Bachelor-Arbeit war eine „Kombination semantischer Web Services auf Basis einer Domänen-Ontologie am Beispiel diskographischer Informationen“. Am Beispiel der Musikwirtschaft entwickelte Thomas Hess Verfahren, um einerseits Informationen über Musiker und Ihre Stücke, andererseits aber auch die Musikstücke selbst im Netz zu finden und die Eintragungen in Datenbanken zu übernehmen. Die Entwicklungswerkzeuge und das vorgestellte System im Rahmen des „semantic web“ können Musikanbietern im Netz den Vertrieb erleichtern. Da es in diesem Fall keinen externen Auftraggeber gab, ist die Arbeit als Grundlagenstudie zu sehen, die Ergebnisse sind aber vielseitig zu verwenden und nicht auf das Anwendungsbeispiel „Musikwirtschaft“ beschränkt. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Dr. Kristian Fischer vom Studienbereich Medieninformatik. Seine erste Arbeitsstelle wird Herr Hess in Dublin (Irland) antreten, wo er im Bereich „Web-Anwendungen“ arbeiten soll.

Den zweiten Preis und 500 Euro erhielt Alexander Ludwig aus Gemünden für seine Arbeit „Entwicklung einer Analyse- und Überwachungssoftware und Durchführung von Tests zur Überprüfung der Konformität von Pro-MPEG De- und Encodern im Videodistributionsnetz eines Fernsehsenders“. Diese Arbeit beschäftigte sich im Autrag von RTL mit dem so genannten „Pro-MPEG-Standard“, einem Verfahren zur Übertragung von Audio- und Videodaten in Netzwerken. Im Rahmen dieser Arbeit erstellte Herr Ludwig eine Testreihe mit spezieller Software für Sender- und Empfängergeräte auf Pro-MPEG-Basis.

Der Absolvent veröffentlichte einen detaillierten Testbericht im „Pro-MPEG-Forum“, den die Forum-Teilnehmer kurzfristig und umfassend zur Qualitätsverbesserung der eigenen Produkte verwendeten. Damit hat Herr Ludwig, so Prof. Dr. Lutz Köhler in der Bewertung der Arbeit, „einen wertvollen Beitrag zur Verwendbarkeit des Pro-MPEGStandards geleistet, der nicht nur dem Standardisierungsprozess, sondern auch den beteiligten Partnern zugute kam“. Anstelle von Alexander Ludwig nahm seine Mutter Ilona Ludwig den Preis entgegen, da der Absolvent selbst zur Zeit in Australien arbeitet.

Mit einem Verfahren zur „Automatischen Akquisition von Metadaten im Kontext von DV und MPEG-4“ erreichte Stefan Schiffer aus Köln den dritten Platz und erhielt 250 Euro.

Schiffer beschäftigte sich mit Möglichkeiten zur leichteren Archivierung von digitalen Videofilmen in Medienunternehmen. Fernsehsender archivieren ihre Materialien, indem sie sie digital abspeichern und mit Metadaten, also kurzen Texten, aber auch z.B. Standortdaten (GPS) versehen. Diese werden in Datenbanken abgelegt, sodass Recherchearbeiten am Computer erfolgen können. Bisher müssen diese Metadaten mit erheblichem Aufwand größtenteils manuell eingegeben werden.

Die Arbeit analysierte die Möglichkeiten, Metadaten automatisch zu erheben und zu speichern. In einem weiteren Schritt ging es um die sinnvolle Ablage und Bereitstellung dieser Daten für Zwecke der Produktion, Distribution und Archivierung. Die Arbeit wurde an der FH ohne einen direkten Bezug zu einem Medienunternehmen geschrieben, die Ergebnisse könnten aber durchaus in die Arbeit eines TV-Senders einfließen. Betreuer war Prof. Dr. Gerhard Plaßmann.

Herr Schiffer hat sich nach seinem Abschluss als Bachelor für das Master-Studium „Medieninformatik“ an der FH eingeschrieben. (oh-05.10.2006 11:42)


 


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