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Dr. Anja Weishap und Professor Dr. Franz Blaes neue Chefärzte

Chefarztswechsel am Kreiskrankenhaus Gummersbach

Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender Hagen Jobi (l.) und Hauptgeschäftsführer Joachim Finklenburg (5.v.r.) dankten den scheidenden Chefärzten Prof. Klink (r.) und Dr. Weitbrecht (3.v.r.) und ihren Partnern und begrüßten die Nachfolger Prof. Blaes (3.v.l.) und Dr. Anja Weishap (3.v.l.) mit Partnern. (Foto: Klinikum Oberberg)
Gummersbach - Gleich eine doppelte Staffelstabübergabe feiert das Kreiskrankenhaus Gummersbach am 29. September: Während Privat-Dozent Dr. Walter-Uwe Weitbrecht bereits im Juli die Leitung der Klinik für Neurologie an seinen Nachfolger Professor Dr. Franz Blaes übergeben hat, wird jetzt auch der Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Professor Dr. Franz Klink, in den Ruhestand gehen.

Seine Nachfolge übernimmt seine langjährige Oberärztin Dr. Anja Weishap. Mit einem Symposium verabschiedet das Kreiskrankenhaus Gummersbach seine verdienten Chefärzte Klink und Weitbrecht und heißt die beiden Nachfolger herzlich willkommen.

Mit Professor Klink verlässt ein bei seinen Patientinnen und Kollegen sehr geschätzter Mediziner das Kreiskrankenhaus Gummersbach. In seiner Klinik erblickten während seiner Zeit als Chefarzt über 21.000 Säuglinge das Licht der Welt. Ihm gelang es, die Zahl der Geburten deutlich zu steigern: waren es 1984 rund 600 so kamen in Hochzeiten Anfang der 90er Jahre bis zu 1200 Babys in Gummersbach zur Welt. Professor Klink etablierte eine einfühlsame Geburtshilfe und setzte mit der Betreuung von Risikoschwangerschaften einen perinatologischen Schwerpunkt. Die Behandlung von Chemotherapie-Patientinnen, Karzinom-, Senkungs- und vaginale Operationen zählten zu weiteren Schwerpunkten seiner 21-jährigen Tätigkeit als Chefarzt.

Mit Frau Dr. Weishap übernimmt am 1. Oktober ein Eigengewächs des Kreiskrankenhauses Gummersbach die Leitung der Klinik. Im Sauerland geboren und aufgewachsen, studierte die heute 45-Jährige an der Universität Erlangen und promovierte dort über die körperliche Leistungsfähigkeit ehemaliger Frühgeborener im Schulalter. Als Ärztin im Praktikum startete sie ihre Karriere 1991 am Kreiskrankenhaus Gummersbach. 1997 wurde Dr. Weishap Oberärztin in der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, bevor sie 2002 als leitende Oberärztin auch die Vertretung des Chefarztes übernahm. Seit 2005 fungiert Dr. Weishap zudem als Koordinatorin des Brustzentrums, das sie maßgeblich mit aufgebaut hat.

Sie engagiert sich seitdem für die Sicherung und Weiterentwicklung der hohen medizinischen Qualität im Brustzentrum. Neben der klassischen Geburtshilfe, der Diagnostik und Behandlung gynäkologischer Krebserkrankungen liegt der Schwerpunkt ihrer Arbeit in der operativen Gynäkologie, insbesondere endoskopischer Operationsverfahren, sowie in der Urogynäkologie (z.B. der Behandlung von Harninkontinenz) und der Karzinom- Operation. Zudem liegt Dr. Weishap die Weiterbildung junger Ärztinnen und Ärzte sehr am Herzen.

In der Neurologie ist der Chefarztwechsel seit 1. Juli bereits vollzogen. Der gebürtige Saarbrücker Professor Blaes (44) ist Nachfolger von Dr. Weitbrecht, der die Neurologische Klinik aufgebaut und über 25 Jahre erfolgreich geleitet hat.

Als PD Dr. Weitbrecht vor 25 Jahren nach Gummersbach kam, stand gerade der Neubau des Kreiskrankenhauses auf der Berstig. Er hat die erste neurologische Klinik am Gummersbacher Krankenhaus aus dem Nichts aufgebaut und führt heute eine Abteilung auf universitärem Niveau. Dabei hatte er nicht nur das klinische Leistungsspektrum im Blick, sondern kümmerte sich von Anfang an um die Verzahnung mit den niedergelassenen Ärzten und später auch mit Rehabilitations-Einrichtungen. So hat Dr. Weitbrecht die Einführung der neurologischen Rehabilitation in der Tochtergesellschaft RPP maßgeblich mit vorangetrieben und engagiert sich in der Ausbildung von Physiotherapeuten. Einer seiner größten Verdienste ist die Initiierung der Stroke-Unit, einer Intensiveinheit zur Behandlung von Schlaganfallpatienten. Dass der Oberbergische Kreis 2006 in Nordrhein-Westfalen zur Modellregion für die integrierte Versorgung von Schlaganfallpatienten wurde, ist auch ein Verdienst von Dr. Weitbrecht. Die Tatsache, dass die Stroke-Unit jetzt von vier auf acht Betten ausgebaut wird, spricht für sein Konzept, Schlaganfälle und Verdachtsfälle von der zentralen Behandlung in der speziellen Intensiveinheit in Gummersbach bis zur Rehabilitation zu versorgen.

Professor Dr. Blaes übernimmt eine Klinik mit 72 Betten und ein Team von 14 Ärzten. Prof. Blaes studierte von 1988-1994 in Mainz und Homburg/Saar Humanmedizin. Während seiner Assistenzarztzeit am Universitätsklinikum Homburg/Saar promovierte er über Paraneoplastische (Tumor-assoziierte) Erkrankungen des Nervensystems. Nach einem Forschungsaufenthalt an der Universität Oxford 1998-1999 wechselte Prof. Blaes an die Neurologische Universitätsklinik Gießen, wo er von 2002-2010 als Oberarzt tätig war. Er hat dort lange die neurologische Intensivstation geleitet und war später auch Leiter der Abteilung Neurophysiologie. Neben der Akutbehandlung des Schlaganfalls liegen seine klinischen Schwerpunkte in der Diagnostik von Störungen des peripheren Nervensystem und insbesondere der Therapie entzündlicher Erkrankungen des Nervensystems, wie der Multiplen Sklerose, der Myasthenie und entzündlichen Neuropathien. Daneben hat sich Professor Blaes als Leiter des Muskelzentrums Marburg-Gießen-Kassel intensiv für die Belange von muskelkranken Patienten eingesetzt und ist als beratender Arzt Vorstandsmitglied des Elternvereins Opsoklonus-kranker Kinder.

2006 habilitierte er sich über entzündliche Neuropathien und wurde 2009 zum apl. Professor der Justus-Liebig-Universität Gießen ernannt. Das Kreiskrankenhaus Gummersbach freut sich, mit Dr. Weishap und Professor Blaes zwei würdige Nachfolger für die scheidenden Chefärzte gewonnen zu haben. Sie erwartet im Kreiskrankenhaus Gummersbach ein breites Arbeitsfeld, ein qualifiziertes und hochmotiviertes Team sowie eine medizinisch-technische Ausstattung auf hohem Niveau. (red.-30.09.2010 14:50)


 


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