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"Krankenhausmanager mit Torhüterqualitäten"

Joachim Finklenburg seit 40 Jahren im Dienst

Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikums Oberberg, Hagen Jobi, gratulierte Joachim Finklenburg und dessen Ehefrau Raphaela zum Dienstjubiläum. (Bild: Klinikum Oberberg)
Gummersbach - Eigentlich wollte er Torhüter in der Jugendnationalmannschaft werden, stattdessen spielt er heute in der Bundesliga der deutschen Krankenhäuser eine wichtige Rolle: Joachim Finklenburg, Hauptgeschäftsführer der Klinikum Oberberg GmbH, feierte am Freitag sein 40-jähriges Dienstjubiläum.

Als Verhandlungsführer der Arbeitgeber kommunaler Krankenhäuser vertritt er 650 Kliniken bundesweit, wenn Gewerkschaften wie der Marburger Bund oder ver.di Gehaltserhöhungen für Ärzte und Klinikpersonal fordern. Von Gummersbach aus leitet er die Geschicke des Klinikums Oberberg, zu dem neben den Kreiskrankenhäusern Gummersbach und Waldbröl auch das Zentrum für seelische Gesundheit in Marienheide und die Psychosomatische Klinik in Bergisch Gladbach zählen.

Seine Karriere begann bereits in jungen Jahren: Mit 23 übernahm Finklenburg 1975 als Personal- und stellvertretender Verwaltungsleiter Verantwortung in der Rheinischen Landesklinik in Köln. Nebenher studierte der gelernte Kaufmann und erwarb das Kommunal Diplom. „Ich habe gerade eine Antenne auf unserem Haus in Lindlar montiert, als ich den Anruf vom damaligen Gemeindedirektor Heimes bekam, der mich fragte, ob ich mir vorstellen könnte, das Lindlarer Krankenhaus zu retten“, erinnert sich Finklenburg an das Jahr 1981. Im Sommer 1982 übernahm er die Geschäftsführung des Herz-Jesu-Krankenhauses. Mit Erfolg: Die Sanierung gelang.

Wie schon in Lindlar so hatte Finklenburg auch sieben Jahre später im damaligen Landesdirektor Dr. Dieter Fuchs einen Fürsprecher, der ihn für die Geschäftsführung des Kreiskrankenhauses Gummersbach empfahl. „Ich hätte nie gedacht, dass ich eine Chance habe, für so ein großes Haus braucht der Geschäftsführer mindestens einen Doktortitel“, erzählt Finklenburg. Doch dem war nicht so. Der damalige Oberkreisdirektor Dr. Gerd Ammermann überbrachte telefonisch die Zusage. Finklenburg: „Mir wäre fast der Hörer aus der Hand gefallen.“ Mit 37 Jahren übernahm er wieder ein Haus in den roten Zahlen. Nur ein Jahr später war das Defizit ausgeglichen. Heute hat die Holding einen Bilanzwert von 120 Millionen Euro. „Wir haben nie Arbeitsplätze und Ausbildungsplätze gestrichen, sondern immer aufgebaut“, berichtet Wolfgang Brodesser, heutiger Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Gummersbach und ein langjähriger Weggefährte Finklenburgs. Mittlerweile arbeiten nahezu 3.000 Beschäftigte im Klinikum Oberberg.

„Das gute Verhältnis zwischen Verwaltung und Ärzten war ein Geheimnis des Erfolges“, sagt Finklenburg rückblickend. Dennoch - als Verhandlungsführer bei Tarifverhandlungen steht er im Feuer und muss sich auch im eigenen Haus mit Ärztestreiks auseinandersetzen. Doch von seinem großen Engagement in der Verbandsarbeit, sei es im Krankenhauszweckverband, in der Deutschen Krankenhausgesellschaft oder als Vizepräsident des kommunalen Arbeitgeberverbandes, profitieren die Häuser unter seiner Führung.

Seit der Vereinigung der beiden Kreiskrankenhäuser Gummersbach und Waldbröl 2008 ist Finklenburg Hauptgeschäftsführer der Klinikum Oberberg GmbH. Die gesundheitliche Versorgung in kommunaler Hand zu halten, ist für den 58-jährigen Geschäftsführer dabei das Ziel. „Wir stecken mitten in Umstrukturierungsprozessen, die auch manchmal schmerzhaft sind“, sagt Finklenburg. Investitionen von rund acht Millionen Euro ins Kreiskrankenhaus Waldbröl für den Neubau der Notaufnahme, die energetische Sanierung des Hauses und den Aufbau einer Wahlleistungsstation mit komfortablen Zimmern sind nur ein Teil seiner Ideen für die Zukunft der Holding. Die Ausbildung in der Krankenpflege verbessern und die Mitarbeiter der Holding fördern, „das ist mir eine Herzensangelegenheit“, so Finklenburg. (red.-04.10.2010 13:31)


 


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