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Wo steckt das Trampeltier?

Kamel „Ali Baba“ gestohlen – Spur führt nach Morsbach

Symbolfoto
Morsbach/Würzburg - Die Polizeiinspektion Würzburg-Ost musste am 15. Dezember eine Diebstahlsanzeige mit Seltenheitswert aufnehmen. Der Zirkus „Stefano“ vermisst ein Kamel, genauer gesagt, den sibirischen Kamelhengst „Ali Baba“, Star der Manege. Die Spur des Trampeltiers oder vielmehr, die des mutmaßlichen Diebes führt scheinbar nach Morsbach.

Der Tatverdacht richtet sich gegen einen engen Verwandten des Kamelhalters, der „Ali Baba“ vermutlich als Druckmittel missbraucht, um zu seinem Geld zu kommen, das der Zirkus-Chef ihm noch schuldet. Der Wert des Tieres liegt bei rund 10.000 Euro, berichtet die Würzburger Polizei. Und eben jener Verwandte hat seine „Zelte“ seit geraumer Zeit in Morsbach aufgeschlagen, wo er zwar nicht mit Zirkusnummern, sondern inzwischen eher mit anderen spektakulären Aktionen eine gewisse Berühmtheit erlangt hat. So soll er nach alter Bettelzirkusmanier die Mitleidsmache geritten und LKW-Fahrer angehalten haben, um ihnen Diesel abzuzocken. Angeblich hatte er trocken gefahren. Doch der in Fässern seines Anhängers, in nicht geringen Mengen gehortete Treibstoff lief aus, sorgte für einen Feuerwehrgroßeinsatz und Anzeigen gegen den Verursacher.

Kurze Zeit nach diesem Vorfall schlug das Schicksal böse zu. Der 54-jährige Zirkusmann verursachte nach einem Stunt ähnlichen Überholmanöver einen schweren Alleinunfall, fuhr dabei seinen PKW zu Schrott, kam aber selbst zum Glück mit einem blauen Auge davon.

Dieser mögliche „Wink des Himmels“ hat den Unfallfahrer offenbar besinnlich gestimmt, denn wenige Wochen später „zauberte“ er einen großen Weihnachtsbaum vom REWE Parkplatz in Morsbach einfach davon - möglicherweise, um ein beschauliches Fest zu feiern. Aber am Diebesgut gibts keine Freude und die Engel sehen alles, im Himmel und auf Erden. Auf Erden war es im vorliegenden Fall allerdings eine schnöde Video-Überwachungsanlage, die den „Zaubertrick“, umgangssprachlich auch Weihnachtsbaumklau, beobachtet hatte und die Szene aufzeichnete.

Ob der 54-Jährige tatsächlich nun auch noch den Kamelhengst „Ali Baba“ stibitzt hat und das arme Tier womöglich in seinem Kastenwagen, in dem er auch den Weihnachtsbaum abtransportierte, von Würzburg nach Morsbach kutschiert hat und immer noch darin hält, wird die Polizei ermitteln.

Erste Hinweise, dass sich das Trampeltier ganz in der Nähe der „Republik“ aufhalten könnte, kommen aus dem benachbarten Siegerland. Dort soll der 54-jährige Morsbacher mit „Ali Baba“ auf Betteltour gewesen sein. Um Diesel wird er hier wohl nicht gebeten haben.

Es bleibt zu hoffen, dass der Morsbacher genügend Futter und ein gutes Quartier für „Ali Baba“ gefunden hat. Möglicherweise hat sich der erfindungsreiche Geschichtenerzähler diesbezüglich auch in Morsbach und Umgebung umgetan.

Hinweise zum Kameldiebstahl, bzw. dem derzeitigen Aufenthaltsort von „Ali Baba“ nimmt die Polizeiinspektion Würzburg-Ost entgegen, Tel.-Nr. 0931/457-2230. oder die hiesige Polizei, Tel.: Tel. 02261- 8199 625 (Gina Barth-Muth-19.12.2010 13:42)



 


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