Oberberg - Der Verein „Unser Oberberg ist bunt - nicht braun!“ blickt zufrieden auf die Demonstration gegen eine Nazi-Kundgebung am Samstag zurück. Über 300 Oberberger haben deutlich gezeigt, dass Oberberg ein Ort der Toleranz und Vielfalt ist und Rassismus keine Chance hat. Auch die benachbarte Kirche St. Franziskus hat sich mit Dauergeläut am Protest beteiligt. Nach etwa einer Stunde haben die Neonazis den Rückzug angetreten, ohne durch Gummersbach demonstriert zu haben.
Erst am Dienstag wurde aufgrund einer Pressemitteilung der Polizei bekannt, dass Rechtsextremisten Station in Gummersbach machen wollten, um für ihren sog. „Nationalen Antikriegstag“ am 1. September in Dortmund zu mobilisieren. Ca. 50 Rechtsextremisten, darunter auch Mitglieder der „Freien Kräfte Oberberg“ sind daraufhin am Samstag gegen 15.30 Uhr auf dem Parkplatz an der Karlstraße angekommen. Abgeschirmt und in direkter Nachbarschaft der Polizei hatten sie jedoch keine Chance ihrem kruden Weltbild Gehör zu verschaffen. Viel zu laut waren die Proteste von weit über 300 Oberbergern, um auch nur ein Wort verstehen zu können.
Ein breites Bündnis hat seit Bekanntwerden der angemeldeten Versammlung der Neonazis alles in Bewegung gesetzt, um einen wirkungsvollen Gegenprotest zu organisieren. Alle Beteiligten waren sich jedoch einig, dass alle im Kampf gegen Rassismus und Rechtsextremismus an einem Strang ziehen müssen.
„Wir haben uns sehr gefreut, dass so viele Menschen zum friedlichen Protest nach Gummersbach gekommen sind um den Rechten deutlich zu machen, dass sie hier unerwünscht sind“, zieht Gudrun Martineau, Vorsitzende von „Unser Oberberg ist bunt - nicht braun!“, ein erstes Resumée, „die intensive Arbeit in der letzten Woche hat sich gelohnt! Die Gegendemonstration war ein voller Erfolg! Ganz besonders haben wir uns darüber gefreut, dass sich auch Bürgermeister Frank Helmenstein dem Protest angeschlossen hat und mit den vielen Oberbergern gemeinsam Flagge gezeigt hat.“
„Wir danken allen Menschen ganz herzlich, die am Samstag für Vielfalt und Toleranz auf die Straße gegangen und laut gewesen sind! Es hat sich gezeigt, dass bei solch wichtigen Ereignissen Oberberg zusammenhält", äußert sich der gesamte Vorstand von „Unser Oberberg ist bunt - nicht braun!“
Auch die Polizei, die mit über 200 Beamten im Einsatz war, ist mit dem Verlauf der Veranstaltung zufrieden. (red.-26.08.2012 23:25)
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