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Alterstraumatologie

Kreiskrankenhaus Gummersbach stellt neue Station vor

(v.l.) Rainer Drevermann, stellv. Pflegedirektor, Inge Schwarz, Pflegedirektorin, Markus Buchner und Dagmar Ramser, Pflegekräfte auf der Alterstrauma-Station, und Dr. Walter Schäfer, Ärztlicher Direktor des Klinikum Oberberg und Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädie. (Foto: Klinikum Oberberg)
Gummersbach - Auf zunehmend ältere und mehrfach erkrankte Patienten stellt sich das Kreiskrankenhaus Gummersbach ein und hat eine Station für Alterstraumatologie eingerichtet. Am Mittwochnachmittag stellten Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen und Pflegekräfte des Kreiskrankenhauses das neue Konzept Haus- und Klinikärzten vor. Ein typischer Fall für die Alterstrauma-Station sei die 75-jährige Patientin, die zu Hause gestützt sei und mit einem Oberschenkelhalsbruch in die Unfallchirurgie eingeliefert würde, erklärt Dr. Walter Schäfer, Ärztlicher Direktor des Klinikum Oberberg und Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädie, Hand-, Fuß- und Wiederherstellungschirurgie.

Bei der Aufnahme im Krankenhaus stellen die Ärzte dann noch fest, dass die Patientin ein Blutverdünnungsmittel nimmt, an einer Herzinsuffizienz, an Diabetes und einer Altersdepression leidet. Patienten über 70 Jahre mit mehr als drei Diagnosen werden seit Kurzem auf der Alterstrauma-Station versorgt.

Unfallchirurgen, Internisten, Neurologen, Anästhesisten, Psychiater und Pflegekräfte kümmern sich auf der Station gemeinsam um die betagten Patienten. Zweimal wöchentlich besuchen alle Fachleute bei einer gemeinsamen Visite die Patienten, die nach einem abgestimmten Therapiekonzept behandelt werden. „Vorher lag unsere 75-jährige Patientin mit dem Oberschenkelhalsbruch auf einer unfallchirurgischen Station und die anderen Kollegen wurden hinzugerufen“, erklärte Dr. Schäfer. Statt vieler Arztbesuche, die von Angehörigen nicht immer alle wahrgenommen werden können, gibt es jetzt zweimal wöchentlich eine interdisziplinäre Visite. Ein Plus, wie Pfleger Markus Buchner, schon von vielen Angehörigen gehört hat.

Markus Buchner und Stationsleiterin Dagmar Ramser betonten wie wichtig die Einbindung der Angehörigen in die Pflege der Senioren sei. „Angehörige geben den Patienten Sicherheit, weil ein bekanntes Gesicht neben dem Bett sitzt“, sagte Dagmar Ramser. Gemeinsam mit den Angehörigen plant die Patientenleitstelle des Krankenhauses die weitere Versorgung der Patienten zu Hause, zum Beispiel die Anschaffung eines Rollators oder sucht einen Platz in einer Pflegeeinrichtung.

Auch die Ernährung der Patienten spielt eine wichtige Rolle. Dr. Thomas Heuel, Oberarzt der Inneren Medizin, berichtete von der hohen Anzahl mangelhaft ernährter Senioren, die im Kreiskrankenhaus behandelt werden müssten. Erstmalsteste die Innere Medizin jetzt auf zwei Stationen den Einsatz von spezieller Trinknahrung, die den Patienten zusätzlich zu den Mahlzeiten angeboten werde. Ziel sei es laut Pflegedirektorin Inge Schwarz gemeinsam mit der Krankenhausküche künftig frisch zubereitete Trinknahrung anbieten zu können. „Frische Trinknahrung schmeckt besser und ist auch kostengünstiger als fertige Trinknahrung“, so die Pflegedirektorin.

Neben Fragen der Ernährung alter Menschen, gingen die Mediziner auch auf Besonderheiten in der Anästhesie, in der Versorgung von Frakturen und von Osteoporose angegriffenen Knochen ein und erläuterten die typischen neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen im Alter. (red.-15.03.2013 16:17)



 


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