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Ausstellung Horst Janzen

Der Maler Horst Janzen hat mehr als zwanzig Jahre in Bergneustadt gelebt und als Kunstschaffender viele Spuren hinterlassen. Sein umfangreiches Werk in einer Ausstellung zu würdigen, ist fast schon eine Verpflichtung für das Museum des Oberbergischen Kreises auf Schloss Homburg, das sich als Ort der Begegnung und Vermittlung zu kunst- und kulturhistorischen Themen der Region versteht.

Horst Janzen wird 1930 im ostpreußischen Seegertswalde geboren. Als Vierzehnjähriger erkrankt er an Diabetes und muss fortan mit einer zerbrechlichen Gesundheit leben. Im letzten Kriegsjahr flieht die Familie vor der Roten Armee. Zwei Jahre verbringt sie in Dänemark und siedelt 1947 auf die nordfriesische Insel Amrum.

Horst Janzen nimmt in Kiel Privatstunden in Malerei und grafischer Kunst. 1950 geht er in Oberhausen als Plakatmaler und Dekorateur in die Lehre. Er schließt sich der Gruppe "Oberhausener Künstler" an und stellt erstmals öffentlich aus.

1957 macht er sich in Bergneustadt, der Heimatstadt seiner Ehefrau Edith Faulenbach, als Grafiker und Dekorateur selbständig. Neben dem Broterwerb entsteht ein umfangreiches Werk, mit dem er seine Liebe zur neuen oberbergischen Heimat dokumentiert.

Horst Janzen wird Gründungsmitglied der "Oberbergischen Künstlervereinigung" und stellt gemeinsam mit Hans Dotterweich, Martin Jahn, Hans Lambach, Hermann Kunz und Ellen Potratz aus. 1970 gibt er aus gesundheitlichen Gründen seinen Beruf als Dekorateur auf und unterrichtet Kunst an der Realschule und Volkshochschule in Bergneustadt.

Am 8. September 1978 stirbt Horst Janzen nach schwerer Krankheit. Sein künstlerischer Nachlass umfasst über 1000 Arbeiten.

Die Ausstellung in der Orangerie von Schloss Homburg zeigt das breite Spektrum seines ungewöhnlich vielfältigen Schaffens und seine Freude am Experimentieren mit Stil und Material. Zu sehen sind Malerei, Kunst aus Papier und plastische Arbeiten, aber auch noch nie gezeigte Schmuckstücke und Skizzen-Tagebücher.

Das Verhältnis von Mensch zur Natur steht im Zentrum des künstlerischen Schaffens von Horst Janzen: "Jedes Stück der Natur..., ein Stein, ein alter Gegenstand oder auch eine Landschaft aus der Nähe betrachtet, erwecken in mir den Wunsch, das Gesehene durch Malen zu verewigen."

Sein Werk weist den Spannungsbogen vom naturalistischen, gegenständlichen Abbild bis hin zur völligen Abstraktion des Bildinhaltes auf. Dieses Spiel mit den bildnerischen Mitteln zeigt, dass Horst Janzen stets ein lebensfroher und engagierter Mensch war.

Ergänzend zur Retrospektive über Horst Janzen zeigt die Ausstellung Arbeiten seiner Tochter Christine Janzen. Sie wurde 1961 als zweites von drei Kindern in Bergneustadt geboren. Sie hatte ein sehr inniges Verhältnis zum Vater, der sie früh anleitete, sich künstlerisch auszudrücken. Die studierte Grafik-Designerin und dreifache Mutter arbeitet heute als freie Künstlerin und Grafikerin im westfälischen Münster.

Beim Malen ist Christine Janzen wie ihr Vater äußerst experimentierfreudig. Die von ihr gezeigten Arbeiten sind einzelnen Werken Horst Janzens zugeordnet mit dem Ziel, Spuren des Vaters im Werk der Tochter aufzuzeigen. Christine Janzen und ihrer Mutter Edith Janzen ist besonders für die Vorbereitung und das Gelingen dieses Ausstellungsprojektes zu danken.

Birgit Ludwig-Weber, Kuratorin - 10.3.2005 12:12


 


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