Morsbach - Wenn ein Alarm eingeht, lassen die Feuerwehrleute in der Sekunde alles stehen und liegen, um schnellstmöglich zu helfen. Zurück bleiben besorgte Familien und zuweilen vergrämte Arbeitgeber. Erwartet werden die Floriansjünger von Menschen in Not, die sich meist in schrecklichen Situationen befinden, vor denen so manch Einer lieber die Augen verschließen möchte…
Anspruchsdenken der Gesellschaft muss sich ändern
Lohn in Form von barer Münze erhalten die freiwilligen Feuerwehrleute für ihr großes Engagement nicht. Stattdessen werden sie laut Bürgermeister Raimund Reuber immer häufiger mit dem wachsenden Anspruchsdenken der Bevölkerung konfrontiert, die oft verkennt, dass die Floriansjünger ehrenamtlich ausrücken und mit der Einsatzkleidung das Erlebte längst nicht abstreifen.
„Lassen Sie sich nicht beirren. Sie geben uns mit Ihrem Engagement ein verlässliches Gefühl der Geborgenheit“, so Reuber in seiner Ansprache.
Auch der stellvertretende Kreisbrandmeister Hans-Josef Ueberberg fand in seiner Rede zur Jahresdienstbesprechung lobende Worte für die außergewöhnlichen Leistungen der Kameraden, die professionell vollbracht worden seien.
Belastende Einsätze
Morsbachs Löschzugführer Christoph Theisen sprach vor allem Verkehrsunfälle als sehr belastende Einsätze an, die im Nachhinein zuweilen eine psychologische Betreuung der Kameraden erforderlich mache. Denn bei aller Professionalität vor Ort würden Emotionen nicht ausbleiben, wenn schwer verletzte Menschen aus Fahrzeugen befreit und betreut werden müssen, an Unfallstellen versterben oder wie im Falle eines Motorradunfalls in Lichtenberg Anfang August, auch die Suche nach abgetrennten Gliedmaßen erfolgen müsse.
Dramatische Unfallserie
Das schier unmögliche Aufeinandertreffen von schweren Unfällen an einem Tag geschah am 26.08.2004. Während es in Hülstert zu einem tragischen Unfall mit einem Toten und drei schwer Verletzten kam, überschlug sich knapp eine halbe Stunde später eine 37-jährige PKW-Fahrerin zwischen Lichtenberg und Morsbach mit ihrem PKW. Nahezu zeitgleich kam es zum Katastrophenalarm auf der Wiehltalbrücke, von der ein brennender LKW gestürzt war und die Leitstelle nahezu alle verfügbaren Löschzüge aus dem Kreis alarmierte.
Ende Oktober ereignete sich ein schwerer Unfall auf der Strecke zwischen Morsbach und Lichtenberg, bei dem eine 22-jährige Autofahrerin ihren schweren Verletzungen erlag.
Mitte Dezember starb ein Beifahrer nach einem Unfall auf der Wissener Straße. Die Fahrerin war auf einen stehenden LKW aufgefahren.
Leichenfund
Traurige Gewissheit im Falle einer Vermisstensuche brachte ein schrecklicher Fund in der Jähhardt. Hier musste die Feuerwehr Morsbach die Fundstelle ausleuchten.
Wohnungsbrand
Während einer Übung wurde aufgrund einer immensen Rauchentwicklung in der Waldbröler Straße die Morsbacher Feuerwehr zu einem Wohnungsbrand alarmiert. Vier Personen konnten so rechtzeitig gerettet werden. So wurde die Übung zum Ernstfall.
Glück im Unglück
Glimpflich ging ein Küchenbrand zu Ostern aus, der dank aufmerksamer Nachbarn schnell entdeckt und gelöscht wurde. Der Mieter hatte einen Topf auf einem eingeschalteten Herd vergessen, als er die Wohnung verließ.
Verärgerte Passanten
Auch die Explosionsgefahr durch Gasaustritt am Morsbacher Kreisel konnte durch die Feuerwehr rasch gebannt werden. Anerkennung gabs hierfür kaum, denn etliche Passanten und Autofahrer glaubten an eine Übung und versuchten die Absperrungen zu überwinden.
24 Fehlalarme
Ganze 24 Mal rückte die Morsbacher Feuerwehr 2004 zu einer Morsbacher Firma aus, deren Brandmelder Alarm geschlagen hatte. Obwohl es sich jedes Mal um Fehlalarm handelte, werden die Feuwehrleute jede weitere Brandmeldung ernst nehmen und schnellstmöglich vor Ort sein.
Erfreuliches
Dynamische Verstärkung für den Notfall bekam die Feuerwehr Morsbach durch das neue Löschfahrzeug „7/29/1“, das den alten Benz nach 44 Jahren Dienstbereitschaft ablöste.
Kurioses
Der wohl kurioseste Vorfall ereignete sich vor dem Gerätehaus in Morsbach. Ein 40-Tonner hatte sich beim Rangieren ins Aus manövriert und ließ sich keinen Millimeter mehr bewegen. Der Laster steckte fest und blockierte über Stunden die Ausfahrt eines Löschzuges.
Herzhaft gelacht hat die Feuerwehr Holpe, die in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum feiert, nach einem Einsatz bei strahlendem Sonnenschein zu einer überschwemmten Wohnung. Dort war ein Ventil von einer Wasserleitung in der Küche abgesprungen. Der Wohnungsinhaber versuchte, das ausströmende Wasser aufzufangen, indem er sich eine Wanne vor den Bauch hielt, die er im Eiltempo draußen auskippte, um rasch wieder neues Wasser in der Küche aufzufangen. Die Feuerwehr Holpe konnte dem Dilemma durch Abdrehen des Hauptwasserhahns schließlich ein Ende bereiten.
Traditionelles
Rege Teilnahme konnte die Feuerwehr Lichtenberg bei ihrem schon traditionellen Florianslauf verbuchen, der auch in diesem Jahr im Rahmen des alljährlichen Feuerwehrfests stattfindet.
Erfolgreiche Jugend
Beim Kreiszeltlager 2004 in Wiehl kamen zwei Gruppen der Morsbacher Jugendfeuerwehr unter die ersten drei Plätze. Die Jugendfeuerwehr Morsbach I belegte mit 23 von 24 erreichbaren Punkten den ersten Platz und war somit die erfolgreichste Gruppe des Oberbergischen Kreises. Die zweite Gruppe aus Morsbach kam auf Platz drei und konnte sich somit ebenfalls die Teilnehmer beim Bundeswettbewerb auf Landesebene in diesem Jahr sichern.
Zur Abnahme der Jugendflamme werden in diesem Jahr alle Jugendfeuerwehren aus dem Kreis in Morsbach erwartet.
Mit von der Partie sind dann auch die Mitglieder der am 30.03.2004 gegründeten Jugendfeuerwehr Holpe.
Seiteneinsteiger gesucht
Bislang finden die Feuerwehren der Gemeinde Morsbach ihren Nachwuchs zum weitaus größten Teil aus den Reihen der eigenen Jugendgruppen. Seiteneinsteiger sind eher selten, werden aber dringend gesucht. (gbm-20.3.2005 20:36)
Beförderung und Vereidigung
Bei der Jahresdienstbesprechung 2005 wurde Mathias Schneider vom Brandoberinspektor zum Gemeindebrandinspektor befördert und im Anschluss daran unter Berufung in das Beamtenverhältnis zum Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Morsbach ernannt. Bürgermeister Raimund Reuber nahm die Vereidigung Schneiders zum Ehrenbeamten vor.
Lichtenberg
Fabian Gerke - Vom Jugendfeuerwehrmann zum Feuerwehrmann
Daniel Mauelshagen - Vom Jugendfeuerwehrmann zum Feuerwehrmann
David Mauelshagen - Vom Jugendfeuerwehrmann zum Feuerwehrmann
Björn Brochhagen - Vom Oberfeuerwehrmann zum Unterbrandmeister
Nikolai Neufeld - Vom Oberfeuerwehrmann zum Unterbrandmeister
Michael Schindler - Vom Oberfeuerwehrmann zum Unterbrandmeister
Wendershagen
Torsten Lütz - vom Feuerwehrmannanwärter zum Feuerwehrmann
Ingo Roth - vom Oberbrandmeister zum Brandinspektor
Dirk Roth - vom Jugendfeuerwehrmann zum Feuerwehrmann.
Holpe
Michael Piffrement - vom Feuerwehrmannanwärter zum Feuerwehrmann
Christian Stangier - vom Oberfeuerwehrmann zum Unterbrandmeister.
Morsbach
Mario Schulz - vom Jugendfeuerwehrmann zum Feuerwehrmann
Thomas Harscheid - vom Feuwehrmannanwärter zum Feuerwehrmann
Stefan Höfer - vom Feuerwehrmann zum Oberfeuerwehrmann
Marco Kötting - vom Feuerwehrmann zum Oberfeuerwehrmann
Thomas Kray - vom Feuerwehrmann zum Oberfeuerwehrmann
Christian Utsch - vom Feuerwehrmann zum Oberfeuerwehrmann
Markus Stausberg - vom Feuerwehrmann zum Oberfeuerwehrmann
Jürgen Beckers - vom Unterbrandmeister zum Brandmeister
Ralf Greb - vom Unterbrandmeister zum Brandmeister
Musikalisch begleitet wurde die Jahresdienstbesprechung von der Feuerwehrkapelle Wendershagen unter Leitung von Marc Siever (27) vom Heeresmusikkorps Düsseldorf.
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