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Friedhelm Pohlmann (re.) leitete die Verwaltung des Kirchenkreises An der Agger mehr als 35 Jahre lang. Sein Nachfolger wurde am 1.8.1999 Norbert Scholle (li.) (Archivfoto: Hilmar Gattwinkel, Repro: Kirchenkreis An der Agger) |
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43 Jahre hat Friedhelm Pohlmann im Kirchenkreis An der Agger gearbeitet, davon 35 Jahre lang als Verwaltungsleiter. Der Abschiedsgottesdienst findet am Freitag, 26. September 2025, 11 Uhr in der evangelischen Kirche in Wiehl-Marienhagen statt.
Oberberg - Der Evangelische Kirchenkreis An der Agger nimmt traurig Abschied von seinem langjährigen Verwaltungsleiter Friedhelm Pohlmann, der am 17. September im Alter von 91 Jahren verstorben ist. Friedhelm Pohlmann war seit dem 1.4.1956 beim Kirchenkreis An der Agger angestellt und machte dort Karriere: 1962 bestand er seine Prüfung zum Gehobenen Kirchlichen Verwaltungsdienst und wurde in den Folgejahren Inspektor, Oberinspektor, Amtmann, Oberamtmann, Oberamtsrat und schließlich ab 1980 Kirchenverwaltungsdirektor. 35 Jahre lang leitete er die Verwaltung. An seinem 65. Geburtstag am 30. Juni 1999 ging er in den Ruhestand.
Den Werdegang des Kreiskirchenamts hat Friedhelm Pohlmann fast von Anfang an begleitet. Das Verwaltungsamt wurde am 1. April 1955 auf Beschluss der Kreissynode als Evangelisches Rentamt in Marienhagen eingerichtet: als kleines Büro im Pfarrhaus in Wiehl-Marienhagen. Friedhelm Pohlmann war als Jugendlicher dem damaligen Pfarrer von Marienhagen und Superintendenten Johannes Fach (1946-1975) als "besonders tüchtiger junger Mann" aufgefallen. Fach fragte ihn, ob er mit ihm zusammen die Verwaltung des Kirchenkreises organisieren wolle.
Kleines Büro in Marienhagen war der Start
In dem kleinen Zimmer schlief nachts die Haushaltshilfe der Pfarrfamilie, tagsüber verwaltete Friedhelm Pohlmann von hier aus die Gemeindekassen und die des Kirchenkreises. Angeschlossen waren damals die Gemeinden Denklingen, Eckenhagen, Holpe, Lieberhausen, Marienhagen, Oberbantenberg, Odenspiel, Rosbach und Waldbröl. Bis 1974 schlossen sich die übrigen Kirchengemeinden dem Rentamt, seit 1969 ein Verwaltungsamt mit Sitz in Dieringhausen, an.
Der frühere Superintendent Horst Ostermann erinnert sich: “Das Wichtigste war damals dem Superintendenten Johannes Fach und der Verwaltung, den Kirchenkreis als Gemeinschaft der Kirchengemeinden aufzubauen - und dafür sollte besonders auch ein Punktesystem für eine gerechte und transparente Verteilung der Kirchensteuern sorgen. Der Kirchenkreis wurde damit zum ersten Kirchenkreis in der Evangelischen Kirche im Rheinland, der ein solches System entwickelte. Dies führte dazu, dass Friedhelm Pohlmann mit vielen Kollegen im Bereich der EKiR regen Gedankenaustausch pflegte. Das wiederum führte dazu, dass weitere wichtige Finanzierungsmaßnahmen zum Wohl jeder einzelnen Gemeinde und des Ganzen eingeführt wurden.” So hat Friedhelm Pohlmann auch die gemeinsame Sammelbewirtschaftung der Rücklagen installiert.
Gottvertrauen und Vertrauen in "seine Gemeinden"
Horst Ostermann hat seinen Freund Friedhelm Pohlmann noch im Mai in Marienhagen besucht: "Der Leitspruch 'Von der Verwaltung zur Gestaltung!' war für ihn ein klares Ziel. Er bestand darauf, dass jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin sachlich kompetent und dem eigenen Gewissen folgend die Arbeit erledigte und so auch den nötigen Respekt aller verdiente - besonders derer, denen allzu leicht Kritik an der ‘Verwaltung da oben’ von den Lippen kam." Ostermann: “Ich war ihm wegen seiner wunderbaren Unterstützung während meiner Superintendentenzeit (von 1993 bis 2000) tief dankbar.”
Friedhelm Pohlmann sei getragen gewesen von seinem Gottvertrauen und seinem Vertrauen in seine Gemeinden und in seine Schwestern und Brüder in den Gemeinden, für die er so lange und so erfolgreich gesorgt hat. Dabei sei ihm die kollegiale und fürsorgliche Leitung mit Respekt vor jedem einzelnen und vor dessen Beitrag zum Gelingen des Ganzen wichtig gewesen.
Zu seinen Mitarbeitenden pflegte er ein gutes Verhältnis. Zum 40. Dienstjubiläum von Verwaltungsmitarbeiter Uwe Schell im August 2020 kam Friedhelm Pohlmann vorbei und gratulierte unter Corona-Bedingungen persönlich. Etliche ältere Mitarbeitende erinnern sich noch sehr gut an Friedhelm Pohlmann als freundlichen, humorvollen und korrekten Menschen, der auf das Wohl des gesamten Kirchenkreises bedacht war und das Ganze im Blick hatte.
Friedhelm Pohlmann wurde 1934 in Wiehl-Marienhagen geboren, dort wurde er auch getauft. Seinem Geburtsort blieb er ein Leben lang treu. Erst im Juli war er aus Marienhagen nach Dieringhausen ins AWO-Altenzentrum gezogen. Seine Frau Brunhilde, die er lange gepflegt hat, ist 2022 verstorben.
Trauerfeier
Der Verabschiedungsgottesdienst findet am Freitag, 26. September 2025, 11 Uhr in der Marienhagener Kirche statt. Anschließend ist die Beerdigung auf dem dortigen Friedhof.
Seine Familie bittet anstelle von Blumen und Kränzen um eine Spende zu Gunsten der “Kindernothilfe Duisburg e.V.” auf das Sonderkonto der Volksbank Oberberg eG, IBAN: DE81 3846 2135 0111 6960 55. (red.-23.09.2025)
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