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Gemeindefusion ab 1. Januar 2013

Aus Odenspiel und Heidberg wird „Im Oberen Wiehltal“

Bild: Dreiklang
Reichshof - Vom 1. Januar 2013 an gibt es eine neue Gemeinde im Evangelischen Kirchenkreis An der Agger. Die Kirchengemeinden Odenspiel und Heidberg fusionieren. Zum Zeichen dafür, dass aus zwei Gemeinden eine neue Gemeinde „aus einem Guss“ entstehen und etwas wirklich Neues beginnen soll, hat sich die neue Gemeinde auch für einen neuen Namen entschieden: „Im Oberen Wiehltal“. Die Mercartor Karte mit dem oberen Wiehltal regte zur Namensgebung an.

Die Notwendigkeit einer Fusion zeichnete sich mit dem Ausscheiden des Heidberger Pfarrers Dieter Achenbach vor vier Jahren ab. Aufgrund des demographiebedingten Rückgangs auf nur noch 900 Gemeindemitglieder war die traditionsreiche Gemeinde allein nicht mehr überlebensfähig. Es wurde nur noch eine halbe Pfarrstelle zur Neubesetzung bewilligt. Nach dem Willen der Landeskirche sollen Einzelpfarrstellen aber nicht mit einer halben Pfarrstelle besetzt werden. Da es auch in Odenspiel mit 1700 „Seelen“ nicht genügend Gemeindemitglieder für eine ganze Pfarrstelle gibt, lag eine Fusion der benachbarten Gemeinden nahe. Mit jetzt 2600 Mitgliedern ist die neue Gemeinde „Im Oberen Wiehltal“ zukunftsfähig“, so Pfarrer Thomas Marhöfer, der seit fünf Jahren eine 75 Prozent Pfarrstelle in Odenspiel innehat. „Bis sich der Name und die mit ihm verbundene Neukonstellation eingebürgert hat, das wird dauern“, schätzt der für die Heidberger neue Pfarrer.

Einheit braucht Zeit

Bei aller Einsicht in die Notwendigkeit einer Fusion gibt es auch so etwas sie gesunden Realismus: „Wir können sicher nicht einfach bis drei zählen und sind eine Gemeinde“ schreibt Beate Ising im neuen gemeinsamen Gemeindebrief, der den beziehungsreichen Namen „Dreiklang“ trägt: Denn „Im Oberen Wiehltal“ wird es weiterhin in Odenspiel, Wildberg und Heidberg Gottesdienste und kirchliche Veranstaltungen geben.

Um aber zu wissen, wann wo Gottesdienste stattfinden, dazu wird für viele ein Blick in den Gemeindebrief nötig sein. Denn Zeiten und Häufigkeit der Gottesdienste an den einzelnen Orten haben sich geändert. „Alles wird weniger. Das ist manchen Gemeindemitgliedern noch nicht klar und muss vermittelt werden“, so Thomas Marhöfer.

Einheitliche Liturgie

Um Gemeinsamkeit und Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken, gibt es künftig „Im Oberen Wiehltal“ eine neue einheitliche Gottesdienst-Liturgie. Vorgestellt wurde sie bereits im Gottesdienst am 1. Dezember. Erarbeitet wurde sie in zahlreichen Sitzungen beider Presbyterien, die sich unter Leitung des Dresper Pfarrers Achim Schneider im sogenannten „Bevollmächtigtenausschuß trafen. Im Laufe des Jahres wird es Neuwahlen für ein gemeinsames Presbyterium geben.

Das Verbindende wahrnehmen

„Wir haben uns als Presbyter gut kennengelernt“, so Susanne Wirts, stellvertretende Vorsitzende des bisherigen Heidberger Presbyteriums. Sie hofft, dass auch die Christinnen und Christen aus den beiden ehemaligen Gemeinden Heidberg und Odenspiel sich über die bisherigen gemeinsamen Gottesdienste im Kooperationsraum Odenspiel - Eckenhagen-Heidberg hinaus kennenlernen und zusammenwachsen.
Auch Pfarrer Thomas Marhöfer setzt auf Geduld und erinnert an das, was Christinnen und Christen verbindet. „Die äußere Form unserer Gemeinden verändert sich. Der Inhalt nicht. Es bleibt dasselbe Evangelium, das die Kirche, die Gemeinde Jesu, seit Jahrtausenden verkündet und an dem Menschen Vergebung, Trost und Hoffnung, Kraft und neue Freude für ihr Leben finden“ schreibt er in der ersten Ausgabe des „Dreiklang“.

Gottesdienst zur Fusion am 13. Januar

Genau wie Thomas Marhöfer kann auch Susanne Wirts gut nachvollziehen, dass es „Beharrungstendenzen“ und auch die Furcht vor drohendem Identitätsverlust geben könnte - vor allem bei „alteingesessenen“ Heidberger. Denn die sind ja erst einmal die Minderheit. Der Fusionsgottesdienst am 13. Januar in der Kirche in Odenspiel soll ein weiterer Schritt dazu sein, dass zusammenwächst, was zusammengelegt wurde.

Hoffnungsgedanken zum Oberen Wiehltal

Beate Ising, Redaktionsmitglied im „Dreiklang“ hat sich von der alten Mercatorkarte des Oberen Wiehltals zu Hoffnungsgedanken für die neue Gemeinde anregen lassen. „Mein Blick fällt oft auf die Mercator-Karte, die bei uns im Flur hängt. Ich finde sie einfach schön. Jetzt sehe ich noch etwas genauer hin. Auf das „Obere Wiehltal“, das unserer neuen Gemeinde seinen Namen gab. Dort fließt aus einer Vielzahl von Bächen die Wiehl zusammen. Ihre Anfänge sind klein und sie hat es schwer. Sie muss sich durcharbeiten, ihren Weg finden. Dabei bringt sie sich ein, bringt aus ihrem Quell- und Fließgebiet was mit. Jeder noch so kleine Zufluss und Seitenarm. Die Wiehl selbst wird kein großer Fluss. Aber sie trägt bei zum großen Ganzen. Sie speist die Wiehltalsperre und über die Agger den Rhein und die Nordsee... Auch wir Menschen im oberen Wiehltal fließen nun zusammen, machen uns auf zu einem größeren Ganzen. Wir bringen unsere Herkunft, unsere Vergangenheit und unsere Traditionen mit. Aber das soll uns nicht hindern, sondern uns bereichern. Beim Anblick der Wiehl fiel mir das Lied ein „Strahlen brechen viele aus einem Licht“. Das wünsche ich uns. Dass wir trotz vieler Äste an dem einen Stamm Christus zusammenwachsen und verbunden sind.“

Dank an Pfarrer Benz

Zuvor gilt es allerdings für die Heidberger von Pfarrer Hartmut Benz Abschied zu nehmen. Zusätzlich zu seinem Beschäftigungsauftrag in der Gehörlosengemeinde hatte er in den letzten drei Jahren die Vakanzvertretung übernommen. Am Sonntag, 30. Dezember wird er um 10 Uhr im Gottesdienst in Heidberg offiziell verabschiedet.

(kv-red.-04.01.2013 12:30)


 


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