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Blaulicht
Aktuelle Berichte - Hinweise vom 21.04.2016

Ein kurzer Moment verändert Dein Leben und das Leben anderer


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Blitzmarathon

Ein kurzer Moment verändert Dein Leben und das Leben anderer

Oberberg - Heute findet in ganz NRW wieder ein Blitzmarathon statt. Von sechs Uhr morgens bis zehn Uhr abends wird die Polizei an zahlreichen Stellen die Geschwindigkeiten der Verkehrsteilnehmer kontrollieren. Rasen ist nach wie vor der Killer Nr. 1 bei schweren Verkehrsunfällen auf unseren Straßen. Claudia, 46 Jahre, berichtet als Unfallopfer über diesen kurzen Moment, der ein Leben verändert.

Wer zu stark aufs Gaspedal drückt und seine Geschwindigkeit nicht den Straßenverhältnissen anpasst, gefährdet nicht nur sich selbst sondern auch das Leben anderer Menschen. Für Unfallbeteiligte dauert es oft lange, bis sie diesen Moment überwunden haben und wieder zurück in ihr normales Leben gefunden haben.

Claudia, 46 Jahre alt ist solch ein Unfallopfer. Im Juni 2015 kommt ihr auf der Rader Straße (B 483) zwischen Hückeswagen und Radevormwald ein schleudernder Pkw auf ihrem Fahrstreifen entgegen. Claudia versuchte noch durch eine Vollbremsung einen Zusammenstoß zu vermeiden. Dies gelang ihr aber nicht. Sie stieß mit ihrer Beifahrerseite gegen die hintere rechte Seite des entgegenkommenden Pkw.
Claudia unterstützt Maßnahmen wie den Blitzmarathon. Sie möchte mit ihrer Geschichte zeigen, wie sehr ein kurzer Moment das Leben verändern kann.

Es war an einem Sonntagnachmittag im Juni 2015. Die Sonne schien, das Wetter war herrlich und meine Familie und ich nutzten den Tag, um unser Gartenhaus zu streichen. Ich hatte an diesem Tag nicht mehr die Absicht noch irgendwo hinzufahren. Doch während der Arbeiten im Freien, bin ich von Zecken gebissen worden. Trotz des Wochenendes bekam ich um 18:00 Uhr noch einen Termin bei meinem Hausarzt.
Als ich losfuhr war viel Verkehr auf der Straße. Kurz hinter dem Ortseingang Hückeswagen aus Richtung Radevormwald gesehen, hörte ich ein sehr lautes Motorengeräusch.

Von wo das Geräusch kam, konnte ich nicht feststellen. Ich schaute in den Rückspiegel, konnte aber nichts entdecken, dann sah ich aber plötzlich vor mir einen schwarzen Sportwagen auftauchen, der schleudernd auf mich zukam.

In dem Moment dachte ich nur noch, hoffentlich schaffe ich es an ihm vorbeizukommen. Doch noch bevor ich zu Ende gedacht hatte, knallte es schon. Ich muss eine Vollbremsung gemacht haben, bin mir dessen aber nicht bewusst. Das ging alles so schnell, dass ich den gesamten Ablauf überhaupt nicht mitbekommen habe. Erst später habe ich gesehen, dass der Sportwagen erst gegen eine Mauer geprallt ist, bevor wir zusammen gestoßen sind.

Ich konnte noch aussteigen und bin sofort zu dem Fahrer hin; er war noch ansprechbar. Seine Freundin war wohl mit ihrem eigenen Pkw dahinter, denn sie war auch schon vor Ort. Schnell waren auch mehrere Anwohner an der Unfallstelle. Auch sie hatten die lauten Motorengeräusche und den anschließenden Zusammenstoß gehört. Noch bevor die Rettungswagen eintrafen, rief ich meinen Mann an. Ich bin dann mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht und untersucht worden, danach durfte ich nach Hause. Ich hatte einen Schock und kann mich teilweise an Dinge gar nicht mehr erinnern. Erst später habe ich die ganzen Prellungen am Körper entdeckt und gespürt. Als ich mir das Auto später nochmal angeschaut habe, ist mir erst so richtig bewusst geworden, wieviel Glück ich gehabt habe, dass ich nur leicht verletzt war. Der Wagen war insbesondere auf der Beifahrerseite stark beschädigt.

Ich bin kurze Zeit nach dem Unfall wieder Auto gefahren. Mein Sohn machte den Führerschein mit 17 Jahren, also das begleitende Fahren, da konnte ich ja gar nicht anders als wieder zu fahren.
Meine Bremsspuren sind heute noch zu sehen. Es ist immer ein komisches Gefühl, wenn ich an der Unfallstelle vorbei fahre.

Bei der ersten Fahrt mit meinem Sohn auf der „Unfallstrecke“ kam uns ein Fahrzeug teilweise auf unserer Fahrspur entgegen. Glücklicherweise ist alles gut verlaufen, aber das war wieder ein Schock für mich.
Sicher ist, dass ich nicht mehr so entspannt wie früher fahre. Ich habe immer im Hinterkopf, wie schnell ein Unfall passieren kann und ich wenig Chancen habe, darauf Einfluss zu nehmen oder noch zu reagieren.
Mein Appell an alle Fahrerinnen und Fahrer: Fahrt rücksichtsvoll. Besser zehn Minuten später ankommen als gar nicht ankommen. (red.-21.04.2016 08:14)








 




Handy klingelt: Hallo Schatz…!



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