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Tourismus der Vandalen und Gaffer

Das Jedermann-Haus

Waldbröl - Seit drei Jahren soll es leer stehen, sagen die Leute. Aber das Haus am Stadtrand ist nicht verlassen. Regelmäßig geht es dort ein und aus. Heimliche Besucher stöbern hier in privaten Unterlagen herum, stehlen und zerstören. Sie kommen schon von weither. Das ehemals stolze Anwesen gleicht heute einer Ruine. Niemand gebietet Einhalt.

Trotz der unbeschreiblichen Verwüstung in nahezu jedem Zimmer der großen Villa, spürt man noch den Glanz vergangener Tage und den Wohlstand der ehemaligen Bewohner. Es scheint, als hätten sie die idyllisch gelegene Villa mit dem großen, weit geöffneten schmiedeeisernen Tor von heute auf morgen aufgegeben und alles zurückgelassen, was ihnen einst wichtig, lieb und wert war.

Dann fiel das Anwesen in einen Dornröschenschlaf, aus dem es irgendwann von Einbrechern und Vandalen erweckt wurde. Immer hemmungsloser machten sich Unbefugte über das fremde Eigentum her, rissen alles aus Schränken und Schubladen, wühlten in Unterlagen, zerstreuten hochwertige Bekleidung auf dem Boden, zerschlugen die Einrichtung, stemmten Wände auf und beschädigten teure, ebenfalls zurückgelassene Autos. Von waren Trinkgelagen und Grillfesten in der verlassenen Villa ist die Rede. Und Kinder spielen dort.

Dieser schon gespenstisch wirkende „Spielplatz“ birgt große Gefahren, nicht nur in den verwinkelten finsteren Gewölben. Im dicht von hohen Tannen umsäumten Garten liegen tiefe, moosbewachsene Zisternen, die teils nicht abgedeckt sind. Wer dort hineinfällt, ist verloren. Im Haus ist alles zerstört, zerschlagene Flaschen und Scherben liegen schon im offenen Eingangsbereich. Das Gebäude wirkt marode, an den Wänden macht sich Schimmel breit. Der Transporter, der mit weit geöffneten Hecktüren neben dem Haus steht, ist ungesichert. Dem Besitzer ist der Zustand bekannt, außer Verzweiflung tut sich nichts. (Gina Barth-Muth-14.04.2011 07:32)


 


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