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Krach in der KG

Jecken vor Gericht - Tuch zwischen Prinz Ralf und Rainer Wirths zerrissen

Närrische Zeiten gehören der Vergangenheit an. Demnächst geht´s vor Gericht.
Foto Archiv: v.l. Ralf Hagemann und Rainer Wirths
Morsbach - Satzungsverstöße und Unregelmäßigkeiten wirft Ralf Hagemann, der als Prinz Ralf I. in der Session 2006 /2007 die Morsbacher Narren regierte, dem damaligen und heutigen Vorstand der Morsbacher Karnevalsgesellschaft vor. Diese Kritik war auch Thema auf der Generalversammlung, die am Dienstag schon nach wenigen Minuten platzte.

Ralf Hagemann war nicht nur Morsbacher Karnevalsprinz, sondern auch Kassierer im Vorstand der KG. Unterschiedliche Auffassungen über die Vereinsführung sorgten schon damals für einen Disput - vor allem zwischen Hagemann und Geschäftsführer Rainer Wirths.

Schwere Geschütze kann Ralf Hagemann nicht auffahren, es geht eher um die zu lasche Handhabung von Regularien. Ein Klagepunkt des Ex-Prinzen sei auch die „Prinzenhochburg Nr.9“. Das Lokal sei kein geeigneter Versammlungsort für eine Mitgliederversammlung. Hagemann hingegen bestreitet, die Gaststätte Nr. 9 als Versammlungsort kritisiert zu haben.

Ein weiterer Klagepunkt sind nicht ordnungsgemäße Einladungen an die Mitglieder in 2009. „Die Einladungen wurden fristgerecht verschickt“, kontert Markus Held, 1. Vorsitzender der KG, der die Eskalation des Streits bis hin zum Amtsgericht nicht nachvollziehen kann. „Wir haben sogar einen Gütetermin vorgeschlagen, wollten die damalige strittige Versammlung wiederholen, um eventuelle Formfehler zu bereinigen, alles offen auf den Tisch legen und die Mitglieder entscheiden lassen.“ Doch darauf wollte sich Ralf Hagemann nicht einlassen. Der Streit unter den Jecken wird nun vor Gericht ausgetragen, in einer Güteverhandlung Anfang August.

Nichts zu lachen gab es auch auf der diesjährigen Generalversammlung der Morsbacher KG, am Dienstag, denn die ließ Vereinsmitglied Michael Ebach kurz nach der Begrüßung der Mitglieder und der Wahl des Versammlungsleiters platzen. Ein Ehrenmitglied sei nicht eingeladen worden und somit könne die Versammlung nicht stattfinden, alle gefassten Beschlüsse und Wahlen seien somit unwirksam, war einer der Kritikpunkte.

Für 19.11 Uhr hatte die KG ihre Mitglieder ins Vereinslokal „Nr. 9“ geladen und keine närrischen elf Minuten später wurden alle - auf Anraten des Rechtsanwalts, den sich der KG-Vorstand in Anbetracht des laufenden Rechtsstreits zur Seite geholt hatte - wieder nach Hause geschickt. Jetzt müssen die Einladungen für eine neue Generalversammlung auf den Weg gebracht werden.

„Bis auf wenige Ausnahmen waren die Mitgliederversammlungen in den vergangenen 38 Jahren eine runde Sache. Es wurde en bloc und per Handzeichen gewählt. Heute ziehen wir mit Wahlurne und Wahlunterlagen zur Versammlung, die ohne Rechtsbeistand kaum noch durchzuführen ist“, ärgert sich Markus Held.

Wie „bierernst“ das Gericht den Streit unter den Jecken sieht, die sich ja eigentlich eine gehörige Portion Humor und Spaß an der Freud auf die Fahnen geschrieben haben, bleibt abzuwarten. (Gina Barth-Muth-15.07.2010 21:33) (aktualisiert-16.07.2010 13:19)



Ihre Kritik an Rainer Wirths und dem Rest des Vorstandes machten Michael Ebach (links) und Ralf Hagemann (rechts) auch auf dem Karnevalszug 2010 in Morsbach deutlich.


 


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