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Leserbrief von Janett Niedecker zum Thema "Hallenbad"

Bürgermeister Peter Koester kontert

Waldbröls Bürgermeister Peter Koester wehrt sich gegen harsche Kritik zum Thema Hallenbad.
(Foto: Stadt Waldbröl)
Waldbröl - Janett Niedecker hatte sich vor wenigen Tagen mit einem Leserbrief unter dem Titel "Schwimmbad Waldbröl steht am Ende der Prioritätenliste" an die oberbergischen Medien gewandt und scharfe Kritik an Walbbröls Bürgermeister Peter Koester laut werden lassen. Heute kontert Koester, mit einem Offenen Brief auf die massiven Vorwürfe, der mit dem Hinweis an die Verfasserin endet: Bringen Sie sich besser durch kluge Taten, finanzielle Unterstützung, sachliche Beiträge ein und bleiben Sie im Übrigen bei der Wahrheit!

Offener Brief von Peter Koester

Ihre Ausführungen zum Thema „Hallenbad Waldbröl“

Sehr geehrte Frau Niedecker,

in verschiedenen Leserbriefen haben Sie sich ausführlich zu der Hallenbadthematik in Waldbröl geäußert. Sie behaupten, dass eine Badsanierung für 3,6 Mio. € möglich ist, obwohl Ihnen bekannt ist, dass hierfür Investitionen von mind. 5,72 Mio. € notwendig sind. Von Ihnen werden Zahlen vorgegaukelt, die jedweder Grundlage entbehren und damit den Eindruck erwecken, dass der Weiterbetrieb des Hallenbades durch Fördermittel ohne große Probleme zu finanzieren sei. Dabei blenden Sie aus, dass die Unterhaltung des Hallenbades an der Vennstraße mit lfd. Kosten von jährlich einer halben Million Euro hoch defizitär ist. Diese Augenwischerei ist unverantwortlich.

Außerdem diskreditieren Sie die Arbeit und die Bemühungen des Fördervereins und der Stadt Waldbröl. Sie selbst hätten seit Jahren die Möglichkeit gehabt, sich aktiv an der Erarbeitung eines Konzeptes zu beteiligen und damit die Arbeit des Fördervereins zu unterstützen. Stattdessen torpedieren Sie mit Ihren Einlassungen, die ohne jeglichen Ansatz von wirklichen Problemlösungen sind und erhebliche Schuldzuweisungen beinhalten, die im Augenblick laufenden Erörterungen und Diskussionen im Förderverein und im Planungszirkel zum Erhalt des Bades. Dies tun Sie in überaus polemischer, unangemessener, persönlich angreifender und unterstellender Art, die in keiner Weise geeignet ist, eine schwierige Situation zu lösen.

Bringen Sie sich besser durch kluge Taten, finanzielle Unterstützung, sachliche Beiträge ein und bleiben Sie im Übrigen bei der Wahrheit!

Hochachtungsvoll
gez. Peter Koester
Bürgermeister der Stadt Waldbröl






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Leserbrief von Janett Niedecker

Schwimmbad Waldbröl steht am Ende der Prioritätenliste

In der Ratssitzung am 09. September 2015 stellte der Bürgermeister der Stadt Waldbröl den Haushaltsentwurf für das Jahr 2016 vor. Hier enthalten sind die Abrisskosten für das Hallenbad an der Vennstraße, welche mit € 270.000 zu Buche schlagen und damit auch ein klares Statement zur Stadtentwicklung.

Im Rahmen des Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzeptes soll die Stadt Waldbröl für die Zukunft gerüstet werden. Hierzu gehören nun schon sichtbare Bautätigkeiten - zunächst bei der Ertüchtigung der Straßeninfrastruktur. Daneben werden beispielsweise mit dem Kirchplatz oder auch mit den Bemühungen, den Merkur - Komplex zu verändern, städtebauliche Fortschritte erzielt, die die Qualität im Kernbereich von Waldbröl stärken.

Auch außerhalb des Kernbereiches von Waldbröl finden zukunftsweisende Baumaßnahmen statt. Der Panarbora Park wird immer stärker sichtbar und konnte gerade seine offizielle Eröffnung feiern. Zugegeben, es fehlen noch wesentliche Teile dieses Projektes - im Jahr 2016 wird hier aber ein starker touristischer Anker für Waldbröl entstehen.

Schon im Mai 2012 sanken die Sterne über dem Hallenbad an der Vennstrasse. Damals sollte das Schwimmbad aus finanziellen Gründen geschlossen werden. Nur massiver Protest, auch aus der Bevölkerung, konnte dies abwenden. Der verabredete Arbeits- oder Förderkreis, unter dem Beisitz des Bürgermeisters Koester, konnte aber bis heute nicht die entsprechenden Konzepte vorlegen. Nach weiteren 4 Jahren soll nun das Hallenbad an der Vennstrasse Geschichte sein und Waldbröl, trotz vorhandener Fördermöglichkeiten und vorliegenden Konzepten aus anderen Städten und Gemeinden, das Hallenbad verlieren. Hier stellt sich die Frage, ob von Seiten des Bürgermeisters wirklich das Interesse und die notwendige Kreativität in dieser Frage eingebracht worden sind. Waldbröl möchte und kann sich stärker auf den Tourismus konzentrieren. Das Hallenbad ist ein Baustein für diesen Weg.

In dem vorliegenden Klimaschutzteilkonzept für die Stadt Waldbröl ist von einem Sanierungsbedarf von 3,86 € Mio. für das Hallenbad die Rede - bei einer danach stattfindenden jährlichen Einsparung in Höhe von € 144.951. Die Sanierung beinhaltet neben der Verbesserung der Energieeffizienz auch die Gebäudeinstandhaltung und damit eine verbundene Attraktivitätssteigerung. Bei einer möglichen Förderhöhe von 80% beträgt der Anteil, den Waldbröl zu tragen hat, € 772.000 - etwas mehr als die Kosten für den Abriss und die Ertüchtigung des Lehrschwimmbeckens am Wiedenhof.

Besonders interessant ist die Tatsache, dass der Bürgermeister Steuergelder verschwendet, indem er Führungskräfte aus der Stadtverwaltung noch kurz vor der Haushaltsvorstellung zu anderen Schwimmbädern aussendet, um sich über alternative Konzepte auszutauschen, obwohl zu diesem Zeitpunkt schon ersichtlich war, was Herr Koester in der Ratssitzung vorstellen wird. Hier wird die Arbeitszeit von wichtigen Angestellten verschwendet, die durch alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt finanziert werden. Man muss sich nicht wundern, dass Waldbröl einen Berg von über 60 € Mio. angehäuft hat, wenn so mit den vorhandenen Geldern umgegangen wird.

Waldbröl, das sich Stadt nennen darf und stolz auf seine Schulen und Kindergärten ist und nun mit dem Panarbora Park eine überregionale Attraktion neben dem Viehmarkt erhält, möchte nicht von den positiven Effekten profitieren? Stattdessen schickt Waldbröl seine Gäste lieber nach Nümbrecht, damit dort die Reisekasse der Touristen in Schwimmbad, Einzelhandel oder Gastronomie verschwindet. Das ist keine aktive Wirtschaftsförderung - jedenfalls nicht für Waldbröl. Eines muss jeder Waldbrölerin und jedem Waldbröler klar sein, wenn es erstmal abgerissen ist, ist es für immer Vergangenheit, ein neues Schwimmbad wird Waldbröl nie wieder bekommen!

Janett Niedecker
Waldbröl-Biebelshof


(red.-23.09.2015 15:23)



 


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