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Stammzellspender aus Gummersbach berichtet

Hilfe für Jannes - Registrierungsaktion der DKMS in Gummersbach

Stefan Werner berichtet über seine Erfahrungen als Stammzellspender. (Foto: DKMS)
Gummersbach - Im Herbst 2007 ließ sich Stefan Werner aus Gummersbach als potenzieller Stammzellspender bei der DKMS registrieren. Kurze Zeit später ermöglichte er einem Kleinkind mit Blutkrebs die lebensnotwendige Transplantation. Heute ist das Kind zehn Jahre alt und gesund. Auf einen solchen Lebensretter hofft auch der sechsjährige Jannes aus Gummersbach.

Jannes hat MDS, eine Stammzellspende ist seine einzige Überlebenschance. Wer gesund und zwischen 17 und 55 Jahren alt ist, kann helfen und sich am 14. Januar zwischen 11 bis 17 Uhr in der Feuerwache Gummersbach bei der DKMS registrieren lassen.

„Eine Freundin hatte mich damals auf das Thema Stammzellspende aufmerksam gemacht“, erinnert sich Stefan Werner. „So habe ich mich Ende 2007 bei der DKMS registrieren lassen. Aufgrund der geringen Wahrscheinlichkeit von nur etwa einem Prozent hatte ich jedoch nicht damit gerechnet, schon wenige Wochen später als Spender für einen Patienten in Frage zu kommen. Doch genau das passierte“, erzählt der 35-jährige Gummersbacher und lacht. Obwohl er Angst vor Spritzen gehabt habe, sei ihm völlig klar gewesen, dass er hilft, denn: „Wenn ich ein Leben retten kann, dann tue ich das auch. Da muss ich nicht überlegen!“

Es gibt zwei Entnahmeverfahren, um an die für Patienten überlebensnotwendigen Stammzellen heranzukommen. Welche Methode angewendet wird, hängt von der Art der Erkrankung des Patienten ab. Die weitaus häufigere Stammzellentnahme wird in 80 Prozent aller Fälle durchgeführt. Nach einer umfassenden Voruntersuchung in der Entnahmeklinik erhält der Spender ein Medikament, welches er sich fünf Tage lang unter die Haut spritzt. Dieser körpereigene hormonähnliche Stoff, der vom Körper zum Beispiel auch bei fieberhaften Infekten produziert wird, stimuliert die Produktion der Stammzellen und bewirkt, dass sich vermehrt Stammzellen im fließenden Blut befinden. Diese können dann über ein spezielles Verfahren aus dem Blut gesammelt werden. Bei Stefan allerdings wurde die seltenere Methode angewendet: Die Knochenmarkentnahme.

Unter Vollnarkose wurde ihm Blut-Stammzellgemisch aus dem Beckenkamm entnommen. Es bildet sich innerhalb von zwei Wochen vollständig nach. „Ich wurde damals in der Klinik so gut aufgeklärt, dass ich trotz Nadelphobie völlig gelassen an die Sache heran gehen konnte. Nach der OP lag ich zwei Tage auf einem Kirschkernkissen und das war’s“, schmunzelt Stefan. „Von der Entnahme habe ich nichts mitbekommen. Auch danach hatte ich keinerlei Beschwerden und konnte wieder alles machen. Also: Der Aufwand steht für mich in keinem Verhältnis zu dem, was man dadurch erreichen kann und ich würde es jederzeit wieder tun! Erst recht, seit dem ich selbst Vater bin!“

Kurz nach der Spende erfuhr Stefan, dass er einem Kleinkind aus Deutschland geholfen hatte. „Das war ein tolles Gefühl. Doch richtig greifbar wurde das erst, als die Familie zwei Jahre später Kontakt zu mir aufnahm. Wir telefonieren regelmäßig miteinander, schreiben Emails und in letzter Zeit intensiv via WhatsApp. Mein kleiner “genetischer Zwillingsbruder“ ist ja inzwischen schon zehn. Ich glaube, bald ist er auch soweit, dass er versteht. Wir werden uns sicher bald auch mal persönlich kennen lernen. Ich freu mich darauf.“

Auch der sechsjährige Jannes aus Gummersbach benötigt nun dringend Hilfe. Er leidet an MDS, einer schweren Erkrankung des blutbildenden Systems. Seit kurzem steht fest: Nur eine Stammzellspende kann sein Leben retten. Um ihm und anderen Patienten zu helfen, organisieren Freunde der Familie gemeinsam mit der Familienkiste & Co., der Freiwilligen Feuerwehr Gummersbach und der DKMS eine Registrierungsaktion zur Gewinnung neuer potenzieller Stammzell-spender. Wer gesund und zwischen 17 und 55 Jahren alt ist, kann helfen und sich am Samstag, 14. Januar zwischen 11 und 17 Uhr in der Feuerwache Gummersbach, Kaiserstr. 59 in 51643 Gummersbach ((oberer Eingang) bei der DKMS registrieren lassen. Auch Geldspenden helfen Leben retten. Jede Registrierung kostet die DKMS 40 Euro. IBAN DE73 3846 2135 7021 4520 11, Verwendungszweck: Jannes.

Über die DKMS

Die DKMS ist eine internationale gemeinnützige Organisation, die sich dem Kampf gegen Blutkrebs verschrieben hat. Sie wurde vor 25 Jahren in Deutschland von Dr. Peter Harf gegründet, dessen Ehefrau an den Folgen einer Leukämieerkrankung verstarb. Heute ist die DKMS-Familie außer in Deutschland auch in den USA, in Polen, Spanien und in UK aktiv. Gemeinsam haben sie mehr als 6,4 Millionen Lebensspender registriert und die DKMS zu einer weltweit bedeutenden Organisation im Kampf gegen Blutkrebs gemacht. Über 600 DKMS-Mitarbeiter aus mehr als 20 Nationen setzen sich täglich dafür ein, jedem Blutkrebspatienten eine zweite Lebenschance zu ermöglichen.

Folgen Sie der DKMS auf Twitter, und besuchen Sie die Website dkms.de und den Blog dkms-insights.de.
(red.-11.01.2017 15:15)


 


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