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Rathausstürmung 2017

Bratkartoffeln mit Speck und Zwiebeln „Bei Jörg“

Morsbach - Es gab kein Säbelrasseln und keine Kanonenschüsse beim diesjährigen Kampf um den Rathausschlüssel. Seine Tollität und Hobbykoch Prinz Stefan I. musste sich zur Rathausstürmung am Sonntag vielmehr der tränenreichen Aufgabe des Zwiebelschälens stellen, die er absolut souverän meisterte. Dies sah Rathauschef Jörg Bukowski genauso und gab sich geschlagen.

So schnell treibt es Prinz Stefan I. nicht die Tränen in die Augen, erst recht nicht ein Berg Zwiebeln, die er am Sonntag zum großen Kochen vor dem Rathaus schälen musste. Diese Aufgabe hatte ihm Rathauschef Jörg Bukowski gestellt, der sich der viel gerühmten Kochkünste seiner Tollität öffentlich vergewissern wollte. Ohne mit der Wimper zu zucken stellte sich Prinz Stefan I., kurzfristig mit Kochschürze versehen, dieser Herausforderung und überzeugte mit einem leckeren Menü in Eckos Riesenpfanne. Und während Speck und Zwiebel mit den vom Bürgermeister vorbereiteten Kartoffeln verführerisch duftend vor sich hin schmorten, wechselte der Rathausschlüssel den Besitzer und es wurde ernst. Ab jetzt weht in der „Republik“ nämlich ein anderer Wind.

Die elf jecken Paragraphen, die Prinz Stefan I. am Sonntag vortrug, haben es in sich. Es gilt ab sofort ein Singverbot mit drakonischer Strafe, es drohen abgeschnittene Hosenbeine, es gelten Narrenpreise, eine vorgeschriebene Trinkgeschwindigkeit und kein letztes Wort der Weiber.

Wer an Rosenmontag das Lied „Am Aschermittwoch ist alles vorbei“ singt oder spielt, wird mit der Höchststrafe belegt und muss im nächsten Jahr Karneval in Waldbröl feiern. Wer bis Rosenmontag noch nicht Mitglied der Morsbacher KG ist, bekommt von der Funkengarde das rechte Hosenbein abgeschnitten und muss bis zum 11. November damit herumlaufen. Der Prinz bestimmt die allgemeine Trinkgeschwindigkeit, Männer sollen aufs letzte Bier verzichten, dafür sind Frauen angehalten, an jedem Ort aufs letzte Wort zu verzichten. Für Taxifahrten und Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln werden Narrenpreise erhoben, und in den Schulen wird „Platt“ zum Unterrichtsfach. Prinz Stefan, der sich auch als Verleger mit einer neuen Karnevalszeitung versuchen will, besteht bis Aschermittwoch auch darauf, in alle wichtigen Entscheidungen der Gemeinde mit einbezogen zu werden. Die Geistlichen bittet er um Gebete an den Wettergott, damit am Rosenmontag auch dat Sönnchen schön scheint. Hoffe wir das Beste. (Gina Barth-Muth-26.02.2017 19:01)













 


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