[/IMG]Oberberg - Bis zu 1.300 Einsatzkräfte waren zu Spitzenzeiten seit dem Abend im Einsatz, um die Unwetterschäden zu beseitigen. Einsatzschwerpunkt ist weiterhin der Kreis-Norden in den Stadtgebieten Hückeswagen und Wipperfürth. Aber auch in Gummersbach, Lindlar und Engelskirchen haben die starken Regenfälle für Überflutungen gesorgt. Zwei Personen wurden in Wipperfürth aufgrund des Unwetters verletzt: ein DLRG-Helfer verletzte sich bei einem Einsatz im Hochwasser, eine Person erlitt einen Stromschlag. Weitere Personenschäden sind aktuell nicht bekannt.
Zahlreiche Schadensstellen müssen noch abgearbeitet werden, der Schwerpunkt liegt aktuell im Bereich Hückeswagen. Hier sind aktuell noch 132 Rettungskräfte im Einsatz.
Zurzeit wird die Bevertalsperre kontrolliert abgelassen. Der Damm unterhalb des Beverteiches wird auf seine Stabilität mittels einer Drohnenstaffel überwacht. Rund 170 Bürgerinnen und Bürger in Hückeswagen mussten in der Nacht ihre Wohnungen verlassen. In der Sporthalle Hückeswagen wurde eine Betreuungsstelle eingerichtet, in der aktuell noch 95 Menschen versorgt werden. Bei der Firma Klingelnberg in Hückeswagen und weiteren gibt es Überflutungen, hierdurch wurden Härtebecken und - öfen in Mitleidenschaft gezogen.
In Wipperfürth werden aktuell noch rund 90 Einsatzstellen mit 65 Einsatzkräften abgearbeitet, unter anderem sind Helfer bei der Firma Radium aktiv, um Wasser abzupumpen.
Auch in der Kreismitte mussten zahlreiche Bürgerinnen und Bürger in Betreuungseinrichtungen untergebracht werden, u.a. in der Eugen-Haas-Sporthalle in Gummersbach. Im Franz Dohrmann Haus in Marienheide können Einsatzkräfte Ruhephasen einlegen und werden versorgt. In Marienheide fiel stundenlang die Stromversorgung aus. In Lindlar Kaiserau sind noch zahlreiche Firmen im Leppetal vom Hochwasser betroffen. Das Klärwerk in Lindlar-Hommerich droht überzulaufen.
Viele Bäche und Flüsse im Oberbergischen können die Hochwassermengen nicht schnell genug abtransportieren, sodass es weiterhin zu Überschwemmungen kommt, viele Keller und Wohnungen sind voll Wasser gelaufen, einige Straßen bsp. in den Gummersbacher Ortslagen Brunohl und Vollmerhausen sind überflutet und mussten gesperrt werden.
Landrat Jochen Hagt und Kreisdirektor Klaus Grootens haben sich in der Nacht vor Ort einen Überblick der Einsatzlagen verschafft. Beide bedankten sich bei den zahlreichen Helferinnen und Helfern: "Sie allen haben dafür gesorgt, dass viele der Unwetter-Schäden schnellmöglichst beseitigt wurden und werden und haben so noch Schlimmeres verhindert." Aus dem Nachbarkreis Altenkirchen sind Einsatzkräfte zur Unterstützung im Nordkreis aktiv.
Der Oberbergische Kreis hat seit gestern Nachmittag (14.07.2021) einen Führungsstab zur Unterstützung der operativ-taktischen Einheiten eingerichtet.
Das Bürgertelefon des Oberbergischen Kreises ist unter 02261 88-3888 erreichbar. (red.-15.07.2021 14:40)
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