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90 Jahre Erntedankfest in Lichtenberg

Beim Festumzug erhalten kuriose Erntewagen und bunte Fußgruppen oft Applaus von den Zuschauern am Straßenrand. (Archivfotos: Christoph Buchen)
Morsbach-Lichtenberg - Das traditionelle Erntedankfest in Lichtenberg kann in diesem Jahr auf sein 90-jähriges Bestehen zurückblicken und wartet am Wochenende 10. und 11. September wieder mit einem bunten Reigen an Veranstaltungen auf.

Nach dem Motto „Tradition trifft Moderne“ beginnt das Fest am Samstag, 10. September um 17.00 Uhr mit einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Joseph Lichtenberg unter Mitwirkung des Cantamos Chores. Statt des jahrzehntelang üblichen Kommerzes findet dann um 19.30 Uhr in der Kulturstätte in Morsbach, Hahner Straße, eine große Erntegaudi mit dem Musikverein Lichtenberg statt.

Ab 21.00 Uhr lassen es dann dort „Die Partykräscher“ aus Kärnten so richtig „krachen“. Ein Feuerwerk an Livemusik verspricht die Band, und natürlich darf dabei auch getanzt werden. Kartenvorverkauf: Brillenstube Morsbach, Jagd + Mode Barth Waldbröl und Volksbank Oberberg/Lichtenberg.

Am Sonntag, 11. September trifft sich die Gemeinde um 10.45 Uhr in der Pfarrkirche zur Kranzniederlegung und Segnung der Erntekrone unter Mitwirkung der Freiwilligen Feuerwehr und des Musikvereins Lichtenberg. Von 11.00 bis 18.00 Uhr findet dann rund um die Kirche der Lichtenberger Bauernmarkt statt. An 20 Marktständen werden regionale Produkte wie Honig, frisches Brot, Handarbeiten und Dekoartikel angeboten. Außerdem gibt es eine Hüpfburg und ein Kinderschminken mit Fotoshooting.

Von 11.00 bis 12.30 spielt der Musikverein Lichtenberg zum Frühshoppen vor der Pfarrkirche auf und um 14.00 Uhr eröffnet das Kuchenbüffet im benachbarten Pfarrheim.

Höhepunkt des Erntedankfestes wird dann um 14.30 Uhr wieder der historische Festumzug mit 30 Fuß- und Wagengruppen sein. Der farbenprächtige Zug verläuft über die Straßen Auf dem Pol, Bergstraße, Morsbacher Straße, Nürsche, Torweg, Morsbacher Straße sowie Bergstraße und endet am Pfarrheim.

Nach dem Ernteumzug gibt es eine musikalische Unterhaltung vor der Pfarrkirche. Bis zum Dämmerschoppen spielen der Musikverein Holpe, der Musikverein „Concordia“ Friesenhagen und das „Klangwerk“ Morsbach.

Nach zwei Jahren Coronapause freut sich der Festausschuss jetzt wieder auf eine rege Beteiligung. Viele Lichtenberger Gruppierungen und die Ortsgemeinschaften aus den umliegenden Dörfern haben schon ihre Mitwirkung zugesagt. Sie alle wären froh, wenn die einzelnen Veranstaltungen durch den Besuch vieler Zuschauer belohnt würden.


Historischer Rückblick

Vor dem Zweiten Weltkrieg mussten Feste und Tanzabende im Rathaus beantragt werden. Der Bürgermeister stellte dann einen „Erlaubnisschein zur Veranstaltung einer Tanzlustbarkeit aus“. So richtete am 6. Oktober 1932 die Freiwillige Feuerwehr Lichtenberg einen Antrag an Bürgermeister Dr. Josef Hammes. Darin hieß es: „Es ist Ihnen bekannt, dass auf den Ausrüstungen der Feuerwehr Lichtenberg noch Schulden ruhen. Um diese zu tilgen, beabsichtigt die Wehr am Sonntag, dem 16. Oktober ein Fest zu veranstalten. Um nun einen Gewinn zu garantieren, ist es sehnlichster Wunsch, dieses Fest als Volksfest (Erntedankfest) zu begehen.“ Hier wurde zum ersten Mal vom Lichtenberger Erntedankfest als Volksfest gesprochen.

Die Wehr gab in dem Antrag als Begründung für die Ausrichtung des Erntedankfestes an, „dass sich die ganze Bevölkerung bereit gestellt hat, mit allen Kräften zum Gelingen des Festes beizutragen, zumal ja auch die Feuerwehr Hüter des Erntesegens ist.“ Weiter hieß es: „Nur eine fahle Belustigung zu begehen ist keinesfalls Absicht der Bewohner. Hauptzweck ist, das Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen alt und jung zu pflegen und so in Einigkeit aller Vereine die Feuerwehr möglichst bald schuldenfrei zu wissen.“

Die behördliche Genehmigung zu der „Tanzlustbarkeit“ im Lokal Reuber während des ersten Erntedankfestes in Lichtenberg ließ auch nicht lange auf sich warten. (Christoph Buchen-03.09.2022 06:29)


 


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