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Von trister Eckkneipe zum gehobenen Edellokal

Theatergruppe Morsbach glänzte mit „Kaviar trifft Currywurst“

Szenen aus der Komödie „Kaviar trifft Currywurst“ der Morsbacher Theatergruppe „Vürhang op“. (Alle Fotos: Christoph Buchen)
Morsbach - Am 1. Dezember hieß es wieder „Vürhang op“ und die gleichnamige Theatergruppe des Heimatvereins Morsbach präsentierte in der Kulturstätte ihr neustes Stück „Kaviar trifft Currywurst“. Seit April hatte das 1997 gegründete Ensemble den Dreiakter von Winnie Abel einstudiert. Die Darsteller freuten sich auf die turbulent vergnügliche Premiere und weitere fünf Aufführungen, bei denen die Lachmuskeln der Zuschauer aufs Äußerste strapaziert werden sollten. Und die Zuschauer wurden nicht enttäuscht.

Die Komödie spielt in der tristen Kneipe „Zum warmen Würstchen“ mit vielen amüsanten Szenen. Bei Erna Wutschke (Hauptrolle für Ingrid Diederich) herrscht Panik. Sie muss innerhalb von 24 Stunden ihre heruntergekommene Eckkneipe in ein Edellokal verwandeln, denn ihr neureicher Cousin Prinz Harry von Anhalt (dargestellt von Horst-Jürgen Kaufmann) hat seinen Besuch angemeldet. Damit er ihr Geld für die Kneipe leiht, hatte Erna ihm vor Jahren erzählt, sie betreibe ein gutlaufendes Restaurant.

Jetzt muss Erna plötzlich so tun, als sei sie eine Spitzengastronomin. Die ausgeflippten Stammkundinnen Sandy und Mandy (Nicole Selhorst und Dagmar Hombach) müssen in die Rolle feiner Kundinnen schlüpfen, ihre pinken Jogginganzüge gegen „ein kleines Schwarzes“ eintauschen, und haben sichtlich Schwierigkeiten, mit ihren hohen Stöckelschuhen erste wackelige Gehversuche zu machen. Die Kneipenstühle werden mit weißen Bettlaken Hussen-artig „aufgehübscht“. Und die Speisekarte bietet „Lachs im Teichmantel mit gestifteten Kartoffeln“ an.

Ernas tollpatschiger Lebensgefährte Gerd, genannt „Blümchen“ (glänzend gespielt von Uwe Mauelshagen), jagt als piekfeiner Kellner von einer Katastrophe in die nächste, und Ernas missgünstiger Nachbargastronom Wolfgang Schuster (Dirk Kamieth) setzt ihr Kakerlaken im Lokal aus.

Was folgt ist ein lustiges Verwechslungsspiel, bei dem einiges schief läuft. Auch die Dialoge sind köstlich. So füllt Gerd den Bürgermeister mit Schnaps ab, worauf dessen Mutter feststellt: „Du bist ja hackedicht!“. Prompt kommt vom Sohn retour: „Aber Goethe war Dichter“.

Mit vielen Ausflüchten scheint es Erna trotzdem zu gelingen, ihren Cousin von dem „Edellokal“ zu überzeugen. Doch als dieser dann auch noch die Restauranttesterin Ludmilla von der Steppke (Birgit Leidig) vom Magazin „Der Feinschmecker“ ankündigt, bricht in Ernas vermeintlichem „Edelrestaurant“ das komplette Chaos aus. So nimmt das Stück einen turbulenten Verlauf und findet schließlich doch noch ein fröhliches Ende.

Mit von der Partie sind auch Carsten Stockburger als arbeitsloser Stammgast Uwe in grellblauem Jogginganzug und Melissa Braun als Heike, genannt „Puppe“, die „Affäre“ von Prinz Harry. Jens Mauelshagen mimt Bürgermeister Dieter Kubowski und Brigitte Kötting spielt Annabell, die Mutter des Bürgermeisters und fragwürdige Modedesignerin. Schließlich ist da noch der schweigsame Stammgast Heini (Karl-Josef „Kauert“ Reifenrath), der sich standhaft weigert, seine Kneipe zu verlassen.

Die Zuschauer erlebten hervorragend agierende Laiendarsteller. Klasse! Amüsante Wortspielereien, Situationskomik und markige Sprüche, oft in Müeschbejer Platt, wechseln sich bei dem Schwank ab, bei dem Norbert Kötting Regie führt. Für die Bühnengestaltung zeichnen Uwe Mauelshagen, Norbert Kötting, Stefan Schäfer und Karl-Josef Reifenrath verantwortlich, für Maske und Frisuren Marion Klein und Gerda Kleusberg. Weitere Fotos unter www.heimatverein-morsbach.de. (Christoph Buchen-03.12.2023 18:12)


















































 


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