Wiehl/Gummersbach - Am Mittwoch begann vor dem Gummersbacher Amtsgericht der Prozess gegen den BMW-Fahrer, der den tragischen und teuersten Unfall Deutschlands mit einem Toten, rund 35 Millionen Euro Schaden und nicht zu bezifferndem Leid der Angehörigen aber auch der Anwohner in Weiershagen verursacht haben soll.
Fast auf den Tag genau ein Jahr nach dem dramatischen Unfall auf der A 4 muss sich der Angeklagte, Mustapha A., den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft stellen. Der 26-Jährige schweigt zu den Tatvorwürfen. Der wegen fahrlässiger Tötung und Gefährdung des Straßenverkehrs Beschuldigte, lässt lediglich durch seine Anwältin sein Geständnis bestätigen, in dem es heißt, er sei als Fahrer des BMW in den Unfall verwickelt.
Unter Drogeneinfluss, mit zu hoher Geschwindigkeit auf regennasser Straße, auf abgefahrenen Reifen und ohne gültig Fahrerlaubnis soll der Angeklagte, der ebenso wie sein Bruder geständig ist, als Fahrer des BMW den Unfall verursacht haben.
Er soll am 26.08.2004 den Tanklastwagen überholt, gestreift und abgedrängt haben. Durch dieses Manöver war der Laster mit rund 32.000 Litern Treibstoff von der Autobahnbrücke gestürzt, explodiert und ausgebrannt. Der 34-jährige Fahrer kam bei dem Unfall ums Leben.
Mustapha A. wird der fahrlässigen Tötung und Gefährdung des Straßenverkehrs beschuldigt. Ihm drohen bis zu vier Jahren Haft oder eine Geldstrafe.
Prozess nicht nur im Gerichtssaal
Als Beweis, welcher der beiden Brüder nun tatsächlich gefahren ist, soll auch eine Film-Dokumentation einer WDR-Journalistin dienen, die kurz nach dem Unfall Aufnahmen anfertigte. Der rund zwölf Minuten lange Film soll am dritten Verhandlungstag (2. September) in einem Gummersbacher Kino gezeigt werden, da sich der Gerichtssaal nicht verdunkeln lässt. Am 8. September wird die Wiehltalbrücke für einen Ortstermin, bei dem die Öffentlichkeit ebenfalls zugelassen ist, noch einmal gesperrt.
Das Urteil wird für den 14. September erwartet. (oh-31.8.2005 23:51)
Tanklaster stürzt brennend in die Tiefe
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