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60 Feuerwehrmänner im Einsatz

Dach drohte unter Schneelast einzubrechen

Wiehl - Unter einer rund 900 Tonnen schweren Schneeschicht drohte heute Morgen ein großes Dach auf einem Firmengebäude einzubrechen. Rund sechzig Feuerwehrmänner aus Wiehl, Bomig, Morkepütz und Oberwiehl sowie zwei Krane der Firma Ley und eine Drehleiter waren bis 18:00 Uhr im Einsatz…

Decke bog sich durch

Mitarbeiter der Firma SABO in Wiehl-Marienhagen hatten heute Morgen bemerkt, dass sich das Dach über der Halle 1 auf dem Firmengelände bedenklich neigte. Ein hoher Kran, der üblicherweise recht dicht unter der Decke der Produktionshalle hergeführt wird, hätte fast die plötzlich herunterhängenden Dachfetten berührt.

Einsatz-Zentrale vor Ort

Sofort schlugen die Arbeiter bei der technischen Betriebsleitung Alarm und im gleichen Moment wurde die Halle 1 evakuiert. 40 Mitarbeiter wurden nach Hause geschickt und unverzüglich das Stadtbauamt und die Feuerwehr alarmiert. Aus dem Einsatzleitwagen (ELW) aus Bomig wurden die Maßnahmen koordiniert. Vorsorglich war auch ein RTW vor Ort.

Einsturzgefahr bestand

Statiker errechneten, dass statt der ortsüblichen Höchstbelastung von 75 Kilogramm pro Quadratmeter Dachfläche, durch den nassen Schnee nun rund 220 Kilogramm pro Quadratmeter Streckenlast auf das Dach drückten. Somit bestand Einsturzgefahr, vor allem bei weiterem Nieselregen.

Feuerwehrmänner sicherten die Dachstützen. Sobald ein Dachfeld frei geräumt war, hob sich die Decke wieder in ihre ursprüngliche Lage, und die Stützen konnten umgesetzt werden.
„Christoph 3“ kam nicht zum Einsatz

Der Plan, einen Hubschrauber dicht über das Dach fliegen zu lassen, damit die Rotorblätter den Schnee aufwirbeln und förmlich wegpusten können, musste man aufgeben. Der Schnee hatte sich durch den Nieselregen zu stark voll Wasser gesogen und pappte viel zu schwer auf dem Dach. Andere technische Hilfsmittel zur Schnee-Entsorgung gab es nicht. Also ließen sich die Feuerwehrmänner mit zwei Kranen und einer Drehleiter auf das Dach hieven, von wo aus je zwei speziell für Höhenrettungen ausgebildete Feuerwehrleute - an Krankörben gesichert - den Schnee zu Boden schaufelten, der ihnen von den Kameraden förmlich zugeschoben wurde.

Schneeschaufeln wurde zur harten Knochenarbeit

Der Schnee konnte nur an einer Längsseite des rund 150 Meter mal 15 Meter großen Daches zu Boden geschaufelt werden, da unter der anderen Seite ein weiteres mit Schnee bedecktes Gebäude an die Halle grenzte. Somit mussten die Feuerwehrmänner die schwere weiße Last über etliche Meter bis zur Abwurfstelle schieben.

Großes Lob an Einsatzkräfte

Horst Holdinghaus, technischer Leiter der Firma SABO lobt das hohe Engagement der Feuerwehr und der Stadt Wiehl: „Es hat von Anfang an ein sehr kompetentes und schnelles Zusammenspiel stattgefunden. Sowohl die Stadt Wiehl als auch die Feuerwehr und alle weiteren Einsatzkräfte haben mit großem Aufwand und auf unkonventionellem Wege sofort geholfen.“

Heizung läuft auf Hochtouren

Gegen 18:00 Uhr rückten die letzten Einsatzkräfte ab. Derzeit wird die Halle 1 hoch geheizt, damit auch der letzte Schnee die leicht geneigten Giebel hinunter rutschten kann. (oh-29.11.2005 19:32)





 


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