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Jahresdienstbesprechung 2006

10.740 Stunden für die Feuerwehr

Morsbach - Im vergangenen Jahr steigerte sich die Einsatzzahl der Morsbacher Feuerwehr um rund 50%. Bei diesen Einsätzen wurden 12 Menschen gerettet, für vier Personen kam jede Hilfe zu spät. Nicht etwa noch schnelleres Eingreifen, sondern Rauchmelder hätten zwei Todesfälle verhindern können…

In seiner Begrüßungsrede zur Jahresdienstbesprechung 2006 im Morsbacher Schulzentrum fasste Gemeinde Brandinspektor Mathias Schneider die geleisteten Einsätze aller Einheiten der Freiweilligen Feuerwehr Morsbach aus dem vergangenen Jahr zusammen.

Demnach hat jeder Feuerwehrmann im Schnitt 90 Stunden, also über zwei Wochen Arbeitszeit, von seiner Freizeit geopfert und kostenlos der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. Hierfür dankte Schneider allen Feuerwehrkameradinnen und Kameraden die sich in dieser Zeit weitergebildet und anderen Menschen geholfen haben. Sein Dank galt auch Denjenigen, die als Ausbilder oder bei der Gerätewartung aktiv waren und den Führungskräften, die den Jahresablauf geplant und für den Zusammenhalt in den einzelnen Einheiten gesorgt haben.

Verstärkung durch 12 junge Kameraden

Besondere Erwähnung fanden die Leiter der Jugendfeuerwehr, die zum Jahresende 62 Mitglieder vorweisen konnte. „Wenn man bedenkt, dass Morsbach, die von den Einwohnern kleinste Gemeinde im Oberbergischen Kreis ist und nach Gummersbach, Reichshof und Nümbrecht zahlenmäßig die viertgrößte Jugendfeuerwehr im Kreis stellt, ist dies schon eine überdurchschnittliche Leistung. Aus diesen vier Jugendgruppen werden in diesem Jahr voraussichtlich 12 Jugendfeuerwehrleute in die aktiven Reihen überwechseln“, hofft Schneider, der auch das wachsende Interesse der kommunalen Politik an den Aktivitäten der Feuerwehr ansprach. „Hier hat sich erfreulicherweise ein Wandel vollzogen.“

Ein dickes Lob ging an die Verwaltung für die gute Zusammenarbeit, „…von der manch andere Feuerwehr sicherlich nur träumen kann“, so Schneider.

Bürgermeister Raimund Reuber betonte wie unverzichtbar die Feuerwehr ist und dankte den Floriansjüngern für ihre stete Bereitschaft zu helfen.

Der stellvertretende Kreisbrandmeister, Wilfried Fischer, wies in seiner Ansprache unter anderem eindringlich auf die Notwendigkeit von Feuermeldern hin.

Archiv: Suchbegriff: Feuerwehr Morsbach

Musikalisch begleitet wurde die Jahresdienstbesprechung vom Musikzug Wendershagen der Freiwilligen Feuerwehr Morsbach

Übernahme - Beförderungen - Ehrungen - Ernennungen

Einsatzstatistik:

Kleinbrände 13
Mittelbrände 5
Großbrände 0
Techn. Hilfel. 75
Fehlalarmierungen 17
Gesamt 125

Personalbestand:

Einsatzpersonal 118
Jugendfeuerwehr 62
Musikzug 44
Ehrenmitglieder 23
Gesamt 247

Ausbildung:

Lehrgänge am Institut der Feuerwehr 4
Lehrgänge auf Kreisebene 17
Lehrgänge auf Kommunalebene 13
Brandübungsanlage 6

Ausbildung 1990 Stunden
Üben 5250 Stunden
Gesamt 7240 Stunden

Personalaufwand:

Ausbildung / Üben 7240 Stunden
Einsätze 1950 Stunden
Wartung / Instands. 1550 Stunden
Gesamt 10740 Stunden

Gesamt in Arbeitstagen 1534 Tage
Ohne Urlaub und Krankheit entspricht dies der Jahresarbeitszeit von mehr als 6 Personen. Unberücksichtigt blieben die unzähligen Stunden der Besprechungen, Vorbereitungen und Schreibarbeiten.


Übernahme

Vom Jugendfeuerwehrmann zum Feuerwehrmannanwärter: Florian Leidig
Vom Jugendfeuerwehrmann zum Feuerwehrmann: Daniel Christ und Josh Gietmann

Beförderungen

Die Feuerwehrmänner Maik Kösling, Georg Lensing, und Sascha Ücker wurden zu Oberfeuerwehrmännern befördert.

Die Oberfeuerwehrmännern Stefan Höfer, Thomas Kray und Markus Stausberg wurden nach der Truppführerausbildung auf Kreisebene zum Unterbrandmeister befördert.

Personal mit Führungsqualifikation

Die Unterbrandmeister Oliver Klein und Frank Zielenbach wurden nach erfolgreicher Ausbildung zum Gruppenführer am Institut der Feuerwehr in Münster zum Brandmeister befördert.

Nach einer mehr als zweijährigen Dienstzeit als Gruppenführer wird der Brandmeister Michael Ley zum Oberbrandmeister befördert.

Nach der Ausbildung zum Zugführer wurde der Hauptbrandmeister Christoph Theisen nach erfolgreicher Ausbildung zum Zugführer am Institut der Feuerwehr in Münster zum Brandinspektor befördert.

Feuerwehr-Ehrenabzeichen in Silber

25 Jahre im aktiven Dienst der Feuerwehr: Thomas Becher, Andreas Hagemann, Stefan Hähner, Walter Heuser, Ulrich Neuber, Anita Neuhoff, Stefan Neuhoff, Marko Roth, Günter Schumacher und Rudolf Seifer erhielten das Feuerwehr-Ehrenabzeichen in Silber.

Feuerwehr-Ehrenabzeichen in Gold

35 Jahre aktiven Dienst der Feuerwehr: Heinz Brochhagen, Günter Eiteneuer, Günter Gützkow, Richard Klein, Berthold Mauelshagen, Johannes Mauelshagen, Klaus-Peter Rosenthal, Stefan Schlechtingen, Norbert Schindler, Rudolf Schumacher, Josef Zielenbach und Joachim Zimmermann erhielten das Feuerwehr-Ehrenabzeichen in Gold.

Ungekürzter Auszug aus der Begrüßungsrede von Mathias Schneider zum Brandschutzbedarfplan

Im vergangenen Jahr wurde ich immer häufiger von Kameraden auf den Stand des Brandschutzbedarfsplans bzw. dessen Verabschiedung angesprochen. Denn nach dem Motto:„Wie viel Feuerwehr braucht unsere Gemeinde“ oder „Wie viel Feuerwehrleute braucht unsere Gemeinde“ hofft jeder Feuerwehrmann seine Daseinsberechtigung auch einmal schwarz auf weiß nachlesen zu können.

Denn das Warten auf Anerkennung der ehrenamtlichen Tätigkeit, außer auf dieser Veranstaltung, haben die meisten Kameraden aufgegeben. Im Gegenteil, die Bevölkerung erwartet eine rundum, glücklich Versorgung zum Nulltarif und das rund um die Uhr, sieben Tage die Woche. Darauf wird sich blind verlassen, das spiegelt auch eine umfangreiche Studie, die im letzten Jahr, im „Brandschutz“ veröffentlicht wurde, wieder. In dieser wurden die Feuerwehrleute mit über 95% der befragten Deutschen als vertrauenswürdigster Berufsstand bestätigt.

Auch die Bemühungen der Politiker, das Ehrenamt unter dem Scheffel hervorzuholen, sind letztendlich im Sande verlaufen. Und am Arbeitsplatz entstehen den Kameraden mittlerweile eigentlich nur noch Nachteile. Aber es steht fest, ohne die freiwilligen Feuerwehren, ist die Pflichtaufgabe des Brandschutzes und der Hilfeleistung nicht finanzierbar.

Zurück zum Brandschutzbedarfsplan, warum dieser noch nicht verabschiedet ist, ist für mich auch nicht so ganz nachvollziehbar.

Genau vor einem Jahr habe ich an dieser Stelle auf Handlungsbedarf hingewiesen. Und auch ohne Brandschutzbedarfsplan hätte die eine oder andere Maßnahme umgesetzt werden können.

Dass es keine einfache Aufgabe ist, die gesteckten Ziele zu erreichen, ist unumstritten und dass es ebenfalls immer schwieriger wird die entsprechenden finanziellen Mittel bereitzustellen, kann auch sicherlich jeder in diesem Raume nachvollziehen.

Auch die Rahmenbedingungen sind nicht gerade optimal, denn viele Maßnahmen sind nicht von der Einwohnerzahl, sondern von der Gemeindefläche abhängig und hier bildet unsere Gemeinde nicht das Schlusslicht, Morsbach liegt hier vor den Gemeinden Bergneustadt, Hückeswagen, Wiehl, Radevormwald und Marienheide.

Viele Verbesserungen sind aber auch ohne Geld realisierbar, wichtig ist es hierbei die Hemmschwelle, die jeder der in die Feuerwehr eintreten will, überwinden muss, so gering wie möglich zu halten.
Hierzu wurden auch schon Vorschläge unterbreitet, wie z. B. freier Eintritt in die Bäder oder kostenlose Nutzung der Bücherei. Aktive Mitgliederwerbung in den Projektwochen der Schulen. Gespräche mit Arbeitgebern über z. B. parken auf privilegierten Parkplätzen. Der Kreativität sind hier kaum Grenzen gesetzt, doch die Sache muss angepackt werden, hierzu wird kein Brandschutzbedarfsplan benötigt.
Machen, heißt die Devise.

Wobei dies nicht die Aufgabe der Feuerwehr ist, nach dem Mott „macht mal“.
Hier sind die Verwaltung und auch der Rat gefragt, an entsprechender Unterstützung seitens der Feuerwehr wird es sicherlich nicht scheitern.

Ich bin mir sicher, gemeinsam ist eine Lösung zu finden.
Wir stehen nicht alleine mit diesen Gedanken, in einem Artikel des aktuellen „Feuerwehrmann“ unter dem Titel „Ehrenamt und Arbeitswelt“ sind die gleichen Thesen im Rahmen einer Podiumsdiskussion aufgestellt worden.

Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr.






 


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